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Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition)

Titel: Dryadenmacht (Dryaden-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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der Dyadenquelle gewesen, dass sie jeden Zentimeter dort zu kennen glaubte. Ein Portal wäre ihr doch aufgefallen.
    „An der Quelle ist keines, du musst dich irren.“
    „Ich irre mich nicht. Es ist ein geheimes Portal, nur wenigen bekannt. Dendra weiß davon, sie ist die Hüterin der Quelle. Und Anouk weiß es natürlich auch“, sagte Aewore.
    Und hatte es natürlich nich t für nötig gehalten, Julie davon zu erzählen. Himmel, wann würde Anouk endlich mit dieser Heimlichtuerei aufhören und einsehen, dass ihre Informationen wichtig für alle waren?
    „Was weißt du noch über das Portal am Fels?“ fragte Julie.
    „Es ist uralt und wurde dereinst von Dryaden verankert. Die Steine, auf denen es ruht, wurden von drei Dryaden unter viel Mag ie aus dem Dryadenfels geschlagen. Darum ist es unsichtbar, bis sich erneut drei Dryaden an den Händen fassen und irgendetwas mit dem Fels machen, ich weiß nicht genau, was.“ Sie setzte sich wieder. „Frag am besten Dendra, die müsste es wissen. Ach so, so weit ich weiß, ist es auf der anderen Seite auch unsichtbar, die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass man es noch nicht geschlossen hat.“
    Julies Herz raste, sie strahlte Aewore an.
    Die lächelte zurück.
    „Muss ich also noch nicht packen?“ fragte die Alte.
    „Vorerst nicht“, gab Julie zurück. „Aber nur, wenn ich noch etwas von dem Hühnchen kriege.“
    Aewore schob ihr gleich den ganzen Bräter hin.
    „Daran soll es nicht scheitern, Kind. Daran nicht.“

    Anouk war immer noch bewusstlos, also führte Julies nächster Weg sie wie von Aewore empfohlen zu Dendra.
    Der Weg durch den Wald brachte die Ruhe in Julies Herz, nach der sie sich so sehnte. Die Bäume standen still und sicher, kleine Fleckchen Schnee trotzten dem Regen der letzten Stunden und hefteten sich hartnäckig an die knorrigen Wurzeln der Bäume, die sich ihre Blätterpracht von den wenigen Schneetagen noch nicht hatten nehmen lassen.
    Julie zupfte eines der Blätter ab, es war vollständig grün, hing aber schon sterbend herab. Julie schüttelte den Kopf. So sehr si e Tallyn liebte, hier war einiges im Argen. Was war das nur für eine Welt, in der es nicht einmal einen Herbst gab, wenn man von den wenigen Ausnahmen in den Feldern einmal absah?
    Auf dem Weg zur Quelle, noch bevor der Dryadenfels in seiner Gänze zu sehen war, fiel Julies Blick schon auf Dendra. Die Dryade saß am Ufer, den schmalen Rücken in seidiges grünes Chiffon gehüllt, die Haare kunstvoll aufgetürmt und mit Blättern verziert.
    Julie trat nicht besonders leise auf, sie wollte Dendra nicht erschrecken. Ihr Plan ging auf. Rias Mutter hatte sie gehört, denn sie wandte sich um und sagte: „Julie, wie schön. Es ist lange her. Kommst du einfach nur so oder gibt es einen Anlass?“
    Dendras Gesicht war schön wie immer, aber sie schaute sehr ernst.
    „Ich brauche einige Auskünfte. Aewore hat mir erzählt, dass es ein geheimes Portal hier in der Nähe gibt. Kannst du mir etwas darüber sagen?“ fragte Julie.
    „So schlimm steht es also?“ fragte Dendra. „Ich wusste, dass etwas geschieht weil die Bäume so unruhig sind, aber ich wusste nicht was genau vor sich geht.“
    „Wie meinst du das?“ fragte Julie zurück.
    „Aewore weiß durch mich von dem Portal, und sie musste mir schwören es nie jemandem zu verraten, es sei denn, ihr Leben hinge davon ab – oder das von jemandem, den sie liebt. Was also ist es?“ fragte Dendra.
    „Vermutlich beides. Fünf der Portale sind geschlossen. Wenn wir kein offenes Portal mehr finden, verlieren alle Bewohner der zweiten Ebene ihre Heimat. Oder Schlimmeres“, fügte sie noch hinzu.
    „Was sagt Anouk dazu?“ fragte Dendra.
    Die F rage ärgerte Julie ein kleines bisschen; traute Dendra ihr nicht zu, die Situation alleine in den Griff zu bekommen? Doch dann gewann ihre Vernunft die Oberhand. Anouk war nun einmal immer noch die Hüterin, es war mehr als recht, dass Dendra danach fragte.
    „ Anouk ist nach den Anstrengungen eines erfolglosen Ritualsversuchs bewusstlos geworden, und sie ist immer noch nicht wieder ansprechbar.“
    „Hm. Sie ist wirklich schwer krank, das musste ja irgendwann so kommen“, sagte Dendra.
    „Ja, auch wenn der Augenblick mehr als ungünstig ist. Heute Mittag war ich schon drauf und dran, die gesamte zweite Ebene zu evakuieren, weil ich überzeugt davon war, dass sie bald entzweibrechen würde; ich dachte alle Portale seien verschlossen. Anouk behält noch immer so viele Informationen

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