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Dryadenzauber (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenzauber (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenzauber (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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Nachricht auch bei Swantje. Sie war erst seit einigen Augenblicken wach. Durch die freie Zeit vor die Wahl gestellt, auszuruhen oder die Umgebung zu erforschen, entschied Swantje sich dafür, erst einmal ein kleines Nickerchen zu machen. Das andere Mädchen in ihrem Zelt schlief noch, so würde Swantje ungestört sein. Gähnend ging sie zu ihrer Bettstatt.
    So kam es, dass Julie auch auf ihrem nächsten Erkundungsgang, diesmal mit Kim zusammen, noch keinen blassen Schimmer hatte, an wessen Zelt sie auf dem Weg zu den Wirtschaftsgebäuden vorbei kam.
    Von einer kleinen Gruppe aus Jungen und Mädchen war Gelächter zu hören. Eine Rotblonde mit Unmengen an Sommersprossen hatte gerade etwas Lustiges erzählt. Alle um sie herum hingen wie gebannt an ihren Lippen, die nach oben von einer frechen Stupsnase abgelöst wurden. Die grauen Augen funkelten schelmisch, sie war offensichtlich jemand, mit dem man viel Spaß haben konnte. „Erzähl weiter, Bille, das ist zu komisch!“, rief jemand aus dem Zuhörerkreis.
    Kim zog Julie am Ärmel ihrer weißen Leinenbluse mit sich. „Los, komm, ich will dir doch die Bogenbahn zeigen“, drängelte sie. Widerstrebend riss Julie sich von der fröhlichen Bille los und folgte Kim und ihrem Endlos-Geschnatter am Winterhaus vorbei zu der Bogenbahn. Zu ihrer Überraschung traf sie da schon wieder auf Daan und Mathys. „Hey“, tuschelte Mathys als die beiden Mädchen sich näherten, „ist das nicht die Kleine von vorhin?“
    Daan hatte Julie vorhin nicht bemerkt, und da Mathys nichts von ihr erzählt hatte, wusste er nicht einmal, welches der beiden Mädchen gemeint war. „Welche denn?“, flüsterte er zurück. Nicht, dass es ihn in diesem Moment wirklich interessiert hätte, aber er wollte Mathys gegenüber nicht gleichgültig erscheinen.
    „Die Linke, die mit den dunklen Haaren.“
    Daan sagte so etwas wie „Oh, ja stimmt“; Mathys bemerkte nicht, dass sein Freund nicht so ganz bei der Sache war. Daan stammte von einem Lichtelfen und einer Menschenfrau ab, daher war er sowieso oft verschlossen und seltsam. Die geöffnete Hand auf den beiden Briefen in seiner Brusttasche, summte Daan schwermütig das traurige Lied von Ria, der Tochter der Dryade, vor sich hin.
    „Hallo“, sagte Kim, „wer seid ihr zwei Hübschen denn? Ich bin Kim, könnt ihr denn überhaupt schon einen Bogen halten, oder soll ich euch zeigen, wie das geht?“
    Julie wurde knallrot. „Mensch Kim, spinnst du? Das ist echt superpeinlich!“, zischte Julie so leise sie konnte. Dann quetschte sie in Richtung der Jungs heraus: „Öhem, ihr müsst Kim entschuldigen, das war alles ein bisschen viel für sie …“
    Daan hatte, noch ganz in Gedanken, gar nicht zugehört; er wäre sonst vielleicht sogar ärgerlich geworden, denn auf seine Schießkünste bildete der Halbelf sich schon etwas ein – wie jedes Wesen mit Elfenblut. Mathys nahm Kims angriffslustige Frage mit Humor. Er reichte ihr den Bogen und lächelte aufreizend. „Zeig mir doch mal ein paar Tricks.“
    Kim plapperte weiter fröhlich vor sich hin, spannte den Blankbogen, zielte beiläufig, schoss – und traf mitten ins Schwarze.
    „Alle Achtung“, sagte Mathys. Er nahm einen Pfeil, legte an und schoss ebenfalls. Kims Pfeil hing plötzlich schief; Mathys Pfeil steckte tief in der Mitte der Scheibe.
    Daan war durch das Sirren der Pfeile inzwischen wieder in der Wirklichkeit angekommen. Er rückte kurz seinen Köcher zurecht, steckte eine Handvoll Pfeile mit Schwung vor sich in den Boden und legte los: Pfeil um Pfeil drang in atemberaubender Geschwindigkeit in die Strohscheibe. Innerhalb weniger Sekunden hatte Daan den Pfeilen der anderen insgesamt acht seiner Spezialpfeile hinterher geschickt. Sie bildeten einen perfekten Kreis um die Geschosse von Kim und Mathys herum. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ihr habt wohl gewonnen, hm? Ich gehe schon mal vor, es fängt gleich an. Wenn du dich losreißen kannst, komm doch nach, Mathys“, frotzelte er ein kleines bisschen überheblich und ging davon in Richtung Turnierplatz.
    Jetzt wurde Mathys verlegen. „Ich geh dann auch mal, es geht ja wirklich gleich los; also, tschüss dann!“, stieß er hervor und rannte hinter Daan her.
    „Oh Mann, ist es echt schon so spät?“, quiekte Kim. Sie und Julie waren beide gleichermaßen entsetzt darüber, wie schnell die Zeit vergangen war. So rasch sie konnten, eilten die beiden Zeltgenossinnen zum Turnierplatz. Es hatte schon angefangen! Die Einleitung

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