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Dryadenzauber (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Dryadenzauber (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition)

Titel: Dryadenzauber (Die Saga vom Waldvolk) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Niespor
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wissen, was sie tun, ist ja schließlich ihr Job. Hast du dein Zeug schon gepackt?“
    Wie alle Gefährten hatten Mathys und Daan, so hieß der junge Mann mit den spitzen Ohren, die letzten acht Wochen im Winterhaus verbracht, wo sie auch jetzt noch wohnten. Ihren Platz in den Zelten würden sie erst nach der Auswahl einnehmen. Die Gefährten, zu denen auch Tonia gehörte, würden sich zusammen mit den Anwärterinnen auf die Prüfungen vorbereiten und ihnen zur Seite stehen. Nur die Gesinnungsprüfung und die härteste, die letzte Prüfung, mussten die Anwärterinnen alleine überstehen. Diejenige, welche die neue Hüterin wurde, bekam nach dem Abdanken der alten Hüterin einen der begehrten Plätze im Rat. Auch als Gefährte der neuen Hüterin war einem ein Platz im Rat sicher. Daher hatte kaum einer der berufenen Jugendlichen Tallyns seinen Platz im Ausbildungslager nicht eingenommen.
    Mathys warf verstohlen einen Blick auf Julies niedliche Wangengrübchen. Die Chance war eins zu achtundachtzig, dass er ihr Gefährte wurde, denn achtundachtzig Mädchen waren übrig geblieben, nachdem die letzten Heimkehrer Tallyn verlassen hatten.
    Der Gong, welcher sonst das Essen ankündigte und abschloss, wurde drei Mal geschlagen und vibrierte so stark nach, dass Julie die Wellen zu fühlen meinte. Gleich würde die Initiation beginnen. Julies Handflächen wurden feucht; was erwartete sie?
    „Bitte stellt euch auf, damit wir beginnen können!“, ertönte Chris’ tiefe Stimme.Es beruhigte Julie, Chris wieder zu sehen. Wenn er dabei war würde schon alles gut gehen.
    Als unerwartet in der Mitte des Turnierplatzes ein riesiger grüner Ring auf dem Boden aufleuchtete, wusste Julie auch ohne Anweisung genau, was zu tun war. Sie ging, wie die anderen Mädchen, auf die Erscheinung zu; die angehenden Gefährten blieben zurück. Als Julie sich neben einem anderen Mädchen auf den flirrend-grünen Kreis stellte, fing Julies Herz hart an zu pochen. Sie sah sich um. Gerötete Wangen und hektische Blicke zeugten auch bei den anderen von der immensen Anspannung.
    Die Ratsmitglieder traten in die Mitte des Kreises. Mit dem Rücken zueinander bildeten sie einen Innenkreis und fassten sich an den Händen. Ein feuriger Wirbel erschien schwebend zwischen ihnen. Das musste wohl der Iriya sein. Der Wirbel wurde immer größer, er hatte fast die Rücken der Ratsmitglieder erreicht. Überraschend änderte sich die Illumination des Kreises. Er war nun in ein rötlich pulsierendes Leuchten getaucht.
    „Was kommt jetzt?“, fragte sich Julie noch aufgeregt – dann verlor sie das Bewusstsein.
    Als sie wieder erwachte, hatte man sie auf die weichen Teppiche im Zelt gelegt. Neben ihr war Kim schon wieder ganz munter. „Na, Schlafmütze, bist du endlich auch mal wach? Ich warte hier schon eine Ewigkeit darauf, dass du dich mal rührst!“ Offensichtlich froh, dass die wenigen stillen Minuten, in denen sie alleine wach gelegen hatte, vorbei waren, schnatterte Kim weiter drauflos.
    Julie blickte kurz durch die Zelttür nach draußen. Es konnte noch nicht viel Zeit seit der Initiation vergangen sein, die Sonne war kaum weiter gewandert. Ein schlaksiger fremder Junge lief vorbei. „Ihr sollt um 17 Uhr zur Auswahl auf den Turnierplatz kommen, bis dahin habt ihr frei!“, rief er eilig, schon auf dem Weg zu den nächsten Anwärterinnen. Julie trat gähnend zurück in das Zelt. Kim seufzte tief. „Geht es dir nicht gut?“, fragte Julie erschrocken.
    „Doch, doch, ich könnte jetzt bloß echt einen Tee und Schokolade brauchen.“
    Julie überlegte kurz, nahm dann den Teebecher in die Hand und dachte: „Tee?!“
    Triumphierend reichte sie Kim den Becher. „Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie das mit der Schokolade geht …“, sagte sie dabei und grinste.
     
    Auch Swantje erwachte in einem der Zelte. Es war genauso aufgebaut wie das von Julie und Kim. Zuerst hatte Swantje nach Hause gehen wollen, weil sie ja ganz offenbar nicht in ein Internat in der Schweiz geschickt worden war. Dann waren ihr die schlechten Noten und der Pavillon wieder eingefallen. Unbesonnen, wie sie war, hatte sie sich gedacht: „Lieber später gefährlich als jetzt Ärger, gehen kann ich ja immer noch.“ Und war geblieben.
    In Swantjes Leben hatte sich bislang viel weniger geändert als in Julies; schließlich war zu Hause auch alles von anderen erledigt worden, jetzt ging die Bedienung halt schneller. Nur wenig später als bei Julie verkündete der Junge seine

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