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DS002 - Drei schwarze Schlüssel

DS002 - Drei schwarze Schlüssel

Titel: DS002 - Drei schwarze Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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belegt war. Überall funkelte und blitzte es von orientalischen Kostbarkeiten, eine vollständige chinesische Rüstung wies Dolche und kurze Schwerter auf. Geschmeidig und geräuschlos wie eine Katze streifte der hagere Mann durch den Raum, bis er hinter einem bunten Wandteppich entdeckte, was er suchte – den Wandsafe. Er drehte das Kombinationsschloß mehrmals in verschiedenen Richtungen, aber der Safe blieb verschlossen. Der hagere Mann wandte sich um, trat an die Rüstung und löste ein kurzes Schwert von ihr. Damit blieb er neben der Tür stehen und wartete.
    Tiefe Stille herrschte in dem Haus, aber nicht mehr lange. Die Vordertür klickte, als jemand eintrat, klickte wieder, als sie hinter dem Neuankömmling geschlossen wurde. Schritte näherten sich – ein einzelner Mann. Der Näherkommende schien keine Eile zu haben, es dauerte lange, bis er den Raum betrat.
    Der hagere Mann trat vor, drückte dem Neuankömmling die Spitze des kurzen Schwertes gegen den Magen und sagte: »Stehenbleiben, Sen Gat!«
    Sen Gat war ein sehniger Mann mit asiatischen Gesichtszügen und einer Haut von nubischer Schwärze. Seine Hände waren lang und dünn, fast alle Finger trugen Ringe mit kostbaren Steinen. Am verblüffendsten aber waren seine Fingernägel – fast sechs Zoll lang. Sie lagen sorgsam beschützt unter goldenen Hüllen, die wie Fingerhüte auf die Fingerspitzen geschoben waren.
    Sen Gat hob diese sonderbaren Hände, als er die Spitze des Schwertes gegen seinen Magen fühlte.
    »Selamat datang«, sagte er trocken.
    »Sprich Englisch«, zischte der hagere Mann.
    »Willkommen«, sagte Sen Gat ironisch.
    »Steh still!« Die Spitze des Schwertes durchbohrte die Kleidung und drang einen Viertelzoll tief in das Fleisch Sen Gats, der sich nicht rührte. Der Eindringling durchsuchte Sen Gat. Aus einer Tasche fischte er eine flache Pistole, in einer metallenen Scheide entdeckte er einen blitzenden Kris. Ein Geheimfach des Rockfutters gab eine lange Schlinge aus fester geflochtener Seide preis – wie sie sich zum Erdrosseln eignet.
    Sen Gat schwieg während der Durchsuchung. Die goldenen Fingernagelhüllen ließen seine Hände gespenstisch erscheinen – gespenstisch und unmenschlich.
    »Öffne den Wandsafe«, befahl der Eindringling.
    Sen Gat starrte seinen unerwünschten Besucher an, und was er in dessen Miene las, beunruhigte ihn. Er ging zum Safe, ohne eine weitere Aufforderung abzuwarten. Der Mann mit dem Schwert folgte ihm.
    »Du weißt, was ich suche«, erklärte er. »öffne den Safe nicht, wenn es nicht in ihm aufbewahrt ist. Wenn du ihn öffnest, und es ist nicht drin, werde ich dich töten.«
    »Es ist drin.«
    Der dunkelhäutige Orientale schob den Wandteppich beiseite und betätigte das Kombinationsschloß mit den Handkanten, ohne sich der durch die langen Nägel unbeholfen gewordenen Finger zu bedienen.
    Der Safe öffnete sich. Sen Gat griff hinein und brachte ein Päckchen zum Vorschein. Das Päckchen war etwa einen halben Zoll dick, vier Zoll lang und in Ölpapier gehüllt. Es war in jeder Beziehung ein Duplikat des Päckchens, das der hagere Mann Doc Savage zugeworfen hatte.
    Sen Gat streckte das Päckchen dem Besucher entgegen.
    »Hier ist er, Maples«, sagte er zähneknirschend.
    Im blassen exotischen licht des Raumes wirkte die dürre Hand des Hageren noch knochiger, als er das Ölpapier löste.
    Das Papier hatte einen schwarzen Stab umhüllt. Der schwarze Stab war rund, aber von einem ungleichmäßigen Rund, als wäre er zwischen den Handflächen rollend geformt worden. Ein fettiger Schimmer haftete dem Stab an.
    »Dies ist einer von ihnen«, sagte Maples leise und hüllte den Stab wieder in das Ölpapier.
    »Einer der Schlüssel«, bestätigte Sen Gat und trat einen Schritt zurück. »Drei schwarze Schlüssel führen zum Geheimnis des Mannes mit den tausend Köpfen.«
    Maples funkelte den anderen an. »Indigo hat dir das verraten, wie?«
    Sen Gat machte wieder einen Schritt. Der Teppich unter seinen Füßen wies eine groteske orientalische Gestalt auf – das Abbild einer Gottheit oder eines Ungeheuers.
    »Indigo hat mir alles verraten«, sagte Sen Gat. »Indigo ist sehr treu und zuverlässig.«
    Maples knurrte verbissen. Er riß sich das Hemd über der Brust auf. Seine Haut trug Narben, wie sie von einem glühenden Eisen stammen mochten.
    »Indigo ist ein Teufel«, sagte Maples. »Er folterte mich, nachdem er mich im Schlaf sprechen hörte.«
    Sen Gat lachte. »Jede Wette, daß Indigo alles aus dir

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