DS004 - Das Wrack im Eis
Buckel haben mußte und einen ziemlich schäbigen Eindruck erweckte. Für die vier Männer auf dem Eisberg war ein Engel vom Himmel gestiegen.
Das Flugzeug stieß durch die Dunstschicht, die Schwimmer setzten im offenen Wasser auf. Langsam nahm die Maschine Kurs auf die weit herausragende Platte, auf der die vier Männer sich versammelt hatten.
Monk und Renny standen auf den Schwimmern. Mit akrobatischen Sätzen schnellten sie sich auf das Eis. Eine so herzliche Begrüßungsszene, wie sie nun folgte, hatte der Nordpol noch nicht gesehen.
Eine Gestalt, die zuerst von niemandem beachtet wurde, löste sich aus der Kabine und blieb, den Rücken gegen den Rumpf gelehnt, auf der rechten Fläche stehen.
Doc Savage war der erste, der den Mann erkannte.
»Victor Vail!« rief er überrascht aus.
Der berühmte Geiger lächelte Doc zu. Er versuchte zu sprechen, fand aber keine Worte, die die Tiefe seiner Gefühle hätten ausdrücken können. Schließlich deutete er auf seine Augen. Es war eine einfache, aber unmißverständliche Geste, die seine ganze Dankbarkeit für das Wunder ausdrückte, das Doc an ihm vollbracht hatte.
Ham schlug Monk froh die Hand auf die Schulter. »Ich glaubte schon, ich würde deine häßliche Visage nie wieder erblicken«, sagte er grinsend, um seine Rührung zu verbergen. »Was ist geschehen?«
»Das verteufelte U-Boot tauchte plötzlich, als wir Wache auf dem Turm hatten«, berichtete Monk ungerührt. »Wir befanden uns plötzlich im Wasser. Wir schwammen wie Polarbären. Ich wette, daß wir zehn Meilen im Wasser zurücklegten. Welch unvorstellbare Kälte! Hätte ich nicht eine tüchtige Kostprobe der chemischen Verbindung, die zur Warmhaltung dient, bei mir gehabt, wären wir bestimmt steifgefroren. Nun, wir fanden schließlich einen Eisberg, der genug Platz zum Übernachten bot.
Zum Glück brauchten wir nicht lange auf die Rettung zu warten. Plötzlich war Victor Vail mit seinem Vogel da und nahm uns auf.«
Victor Vail ergriff das Wort. »Ich mietete dieses Flugzeug mit dem Piloten«, erklärte er. »Sie werden sich gewundert haben, warum ich so großen Wert auf Ihre genaue Position legte. Ich war fest entschlossen, mich an Ihrer Seite an der Suche zu beteiligen.«
»Aber warum?« fragte Doc.
»Wegen meiner Frau und meiner Tochter Roxey«, erwiderte Victor Vail. »Ich wollte mich mit eigenen Augen über ihr Schicksal vergewissern.«
Long Tom ging daran, das Funkgerät wieder in seinem Behälter zu verstauen. Es hatte seine Aufgabe erfüllt, indem es das Wasserflugzeug an diesen Eisberg führte.
»Wo ist der Pilot, den Victor Vail engagierte?« fragte Doc.
»Der Feigling kriegte kalte Füße«, sagte Renny. »Als er all diese Eisberge sah, weigerte er sich weiterzufliegen. Wir waren gezwungen, nach Süden zu fliegen und ihn an einer kleinen Siedlung an der Küste von Grönland abzusetzen. Wir kauften ihm die Maschine für das Doppelte ihres Wertes ab und setzten den Flug ohne ihn fort.«
»Darum haben wir euch also nicht gefunden«, stellte Doc fest.
»Ihr habt uns noch nicht erzählt, wie es geschehen konnte, daß ihr euch mutterseelenallein auf diesem Eisberg befindet«, brummte Monk.
Doc gab die nötigen Erklärungen. Er schloß mit den Worten: »Captain McCluskey ist also kein anderer als Ben O’Gard.«
Long Tom hatte den Behälter mit dem Funkgerät geschlossen und schob ihn in das Bündel, das Doc mitgenommen hatte. Seine tastenden Hände berührten einen Gegenstand, den er neugierig herauszog. Es war ein seltsam geformtes Metallstück, das mehrere Pfund wog.
»He, was ist das?« fragte er neugierig.
»Eine Art Lebensversicherung für uns«, sagte Doc trocken. »Ein Ventil von einem der Tauchtanks. Ich schraubte es heraus, bevor wir zur Walroßjagd in die Kajaks stiegen.«
Long Tom grinste breit. Er begriff, daß Doc wieder einmal weiter als seine Gegner gedacht hatte.
»Hinzu kommt, daß die Behälter mit Monks chemischem Mittel zur Auflösung von Eis an Bord leer sind. Die einzelnen Bestandteile sind noch in genügender Menge vorhanden, aber unter der Besatzung der ›Helldiver‹ ist kein Chemiker, der die richtige Verbindung zustande brächte.«
»Heißt das, daß die Gangster ohne dieses Ventil nicht tauchen können?« fragte Long Tom gespannt.
»So ist es.« Doc nickte. »Sie werden sich klar darüber sein, daß sie nie wieder die Oberfläche erreichen würden, wenn sie es riskierten. Und da ihnen die Mittel fehlen, sich freie Bahn zu schaffen, wenn sie vom Eis
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