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DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

Titel: DS005 - Im Zeichen des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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verhinderte nicht nur, daß der Bandit einen Alarmruf ausstieß, sondern hatte ihm auch die Luftzufuhr völlig abgeschnitten.
    Er wand sich verzweifelt und versuchte, nach hinten auszuschlagen. Patricia hatte nicht umsonst auf der Schule fechten gelernt, so daß es ihr leichtfiel, den Hieben und Beinstößen auszuweichen. Der Mann packte ihr bronzefarbenes Haar und zerrte daran.
    Tiny trat in Aktion. Sie schüttelte die nur zum Schein wieder aufgelegten Fesseln ab, sprang auf, holte weit aus und schmetterte einen krachenden Schwinger gegen das Kinn des Banditen. Der Mann hörte auf zu kämpfen, als hätte eine Kugel ihm das Lebenslicht ausgeblasen. Wie von einer Axt getroffen, brach er zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Patricia musterte das bewußtlose Opfer, dann maß sie mit dem Blick die Größe der Squaw.
    »Ich werde in seiner Kleidung aus dem Lager spazieren müssen«, sagte sie. »Wenn sie dir passen würden, würde ich dich gehen lassen. Aber du bist viel zu groß und stämmig, Tiny. Wenn ich das Lager hinter mir habe, sorge ich für Ablenkung. Wahrscheinlich werde ich schreien oder sonst etwas tun. Sobald ich nach der Quelle des Lärms suchen, verdrückst du dich.«
    »Gut«, sagte Tiny gelassen.
    Der Bandit hatte einen Revolver. Patricia nahm ihn an sich, dann riß sie dem Bewußtlosen das Hemd vom Leib. Danach drehte sie ihm den Rücken zu. Als sie sich wieder umwandte, hielt ihr Tiny die Hose und die Schuhe des Mannes entgegen. Die bewußtlose Gestalt war unter einer Decke verschwunden.
    Patricia schlüpfte in die Kleidung des Mannes. Sie griff nach seinem Hut, musterte achselzuckend das schmierige Schweißband und schob sich den Hut auf den Kopf.
    »Wie sehe ich aus?« fragte sie Tiny.
    Tiny beugte sich nach unten, zog die Decke zurück und versetzte dem Banditen, der sich zu rühren begann, noch einen kräftigen Kinnhaken, der ihn wieder ins Reich der Träume beförderte.
    »Sie sehen gut aus, Miß Patricia«, sagte sie dann. »Sie müssen nur noch das Haar unter den Hut stecken.«
    Patricia tat es und schlenderte gelassen aus dem Zelt und durch das Lager. Niemand erkannte sie in ihrer Verkleidung. Als sie den Rand der Lichtung erreichte, mußte sie sich beherrschen, um nicht in wilder Flucht davonzujagen. Der Dschungel war voller mordlustiger Banditen, die nach ihr suchten.
    Sie hatte knapp fünfzig Meter zurückgelegt, als sie einen der Menschenjäger entdeckte. Der Zufall wollte es, daß es sich um den Banditen handelte, der die Seilbrücke bewacht und nach seinen eigenen Worten Doc Savage erschossen hatte. Patricia war unfreiwillig Zeugin seiner Prahlerei geworden. Der Name des Mordopfers hatte einen Schock für sie bedeutet.
    Zum ersten Male hatte sie davon gehört, daß sich ihr berühmter Vetter in der Nähe aufhielt. Was ihn in diesen Teil Kanadas gebracht hatte, war ihr ein Rätsel, denn die Telegramme, die seinen Wunsch enthielten, den Urlaub mit seinen Freunden bei Patricias Vater zu verbringen, hatten den Adressaten nie erreicht.
    Patricia hatte beabsichtigt, Doc um sein Kommen und seine Hilfe zu bitten, aber sie hatte feststellen müssen, daß kein Tropfen Benzin mehr für die Barkasse vorhanden war. Sie hatte also keine Möglichkeit gehabt, das Telegramm auf den Weg zu bringen. Nun war sie froh darüber, daß Doc nicht durch ihre Initiative den Tod gefunden hatte.
    Dumpfe Wut und Rachsucht erfüllten sie, wenn sie an den Mörder dachte. Und nun kam er ihr entgegen! Sie hätte ihn kaltblütig niederschießen können, aber das widerstrebte ihr. Sie achtete die Gesetze und dachte nicht daran, die Behörden zu übergehen. Sie beschloß, den Mann zu überwältigen und bei der nächstgelegenen Station der Mounted Police abzuliefern.
    Sie trat hinter einen Baum und zog den Revolver. Mit einem Blick vergewisserte sie sich, daß die Waffe geladen war. Dann wartete sie.
    Sie hörte, wie sich ihr Opfer näherte. Der Mann hatte die Richtung beibehalten, in der sie ihn zum erstenmal erblickt hatte. Der Weg mußte ihn auf Armeslänge an dem Baum vorüberführen, hinter dem sie lauerte. Sie hatte sich nicht verrechnet.
    Der Bandit umrundete den Baum. Er starrte in die andere Richtung. Patricia holte aus und schlug ihm den Lauf des schweren Revolvers ins Genick. Bevor der Mann zusammenbrach, stieß er einen gellenden Schrei des Entsetzens aus.
    Patricia konnte nicht ahnen, daß der Bandit seit dem Schuß auf Doc Savage den Bronzemann ständig vor sich zu sehen glaubte. Die Berührung mit dem kalten

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