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DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

Titel: DS005 - Im Zeichen des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sagte Doc bestimmt.
    »Aber er nannte sich Alex Savage.«
    »Alex Savage ist seit über einer Woche tot.«
    Cere legte eine Hand aufs Herz. »Dann sind wir also hinters Licht geführt worden. Von jemandem, der sich als Alex Savage ausgab.«
    »Das kann jedem passieren«, sagte Doc. »Nun wäre es wohl angebracht, mir über alles reinen Wein einzuschenken, meinen Sie nicht auch?«
    Das Mädchen nickte. »Haben Sie von Sir Henry Morgan gehört?«
    »Dem Piraten?«
    »Eben dem. Im Jahre 1670 überquerte er die Landenge von Panama mit zwölfhundert Mann. Die Spanier erhielten eine Warnung. Sie luden die wertvollen Reliquien aus der Kathedrale von Panama, zusammen mit den gehorteten Reichtümern wohlhabender Kaufleute, in eine Galeone. Das Schiff fuhr hinaus aufs Meer. Es hatte neben der Besatzung auch einige der Besitzer dieser Reichtümer an Bord.«
    »Diese geschichtlichen Tatsachen sind bekannt«, stellte Doc fest. »Der Pirat Esquemeling, der mit Morgan an der Plünderung Panamas teilnahm, schrieb in seinem Buch von der Galeone. Kurz nach der Einnahme Panamas hörte Morgan von der Galeone. Er wußte, daß die von ihr mitgeführten Schätze wertvoller waren als alles, was die Plünderung ihm eingebracht hatte. Er kaperte verschiedene spanische Schiffe und ging an die Verfolgung der Galeone, allerdings ohne sie zu finden.«
    »Aus sehr gutem Grund, Señor Savage«, fuhr das Mädchen fort. »Ein Teil der Besatzung hatte nämlich gemeutert, den anderen Teil der Besatzung und die Kaufleute niedergemetzelt und sich des Schatzes bemächtigt.«
    »Es gibt keine geschichtlichen Belege für diesen Vorgang«, sagte Doc zweifelnd.
    »Ich werde Ihnen gleich erklären, woher ich weiß, daß es wahr ist«, erwiderte Cere Oveja. »Die meuternden Besatzungsmitglieder waren nicht sehr intelligent. Einer von ihnen hatte gehört, daß es einen Wasserweg um den nördlichen Teil Amerikas gäbe. Es gelang ihm, seine Gefährten davon zu überzeugen. Sie fuhren also nach Norden.
    Die Fahrt war langwierig und voller Entbehrungen. Der Küstenstrich wurde immer kahler, das Klima immer kälter. Schließlich mußten sie in einer kleinen Bucht ankern, das Schiff aufdocken und mit Reparaturen am Rumpf beginnen. Sie hätten sonst die Fahrt nicht fortsetzen können. Sie hievten das Schiff auf das sandige Gestade eines kleinen canyonartigen Meeresarmes. Aber das Pech verfolgte sie. Ein leichtes Erdbeben ließ eine Steilwand einstürzen und begrub das Schiff wie in einer Höhle.«
    Die kastilianischen Schönheit schwieg kurze Zeit und heftete den Blick fest auf Docs Gesicht. Dann sagte sie: »Die Stelle, an der das Schiff von der einstürzenden Wand getroffen wurde, befindet sich nicht weit von hier.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Doc.
    Señorita Oveja zuckte mit den Schultern. »Mein Bericht wird es Ihnen erklären, Señor Savage. Um aber auf die Ereignisse vor dreihundert Jahren zurückzukommen: Nicht alle Mitglieder der Besatzung waren an Bord der Galeone, als das Unglück geschah. Etwa ein Dutzend Männer hatte in der Nähe ein Lager aufgeschlagen. Sie schaufelten einen Tunnel zu der Grabkammer, in der ihre Gefährten lagen. Sie brauchten viele Tage dazu. Ihre Kameraden waren tot, als sie sie erreichten. Ihre Skelette dürften von den schrecklichen Ereignissen zeugen.
    Die Überlebenden wurden von feindlichen Indianern daran gehindert, mit dem Schatz das Weite zu suchen. Sie beschlossen, ihn zurückzulassen und sich nach Süden zu Menschen ihrer eigenen Rasse durchzuschlagen. Später wollten sie dann ihre Beute holen. Einer der Männer beherrschte die Kunst des Elfenbeinschnitzens. Er fertigte sechs kleine flache Elfenbeintafeln an, auf denen er die Umgebung der Bucht, in der das Schiff lag, in Reliefform markierte. Mit den Reliefs nach innen, setzte er die Tafeln zu einem kleinen Block zusammen, den er mit Lehm verkittete. Jeder, der den Würfel in die Hand nahm, mußte ihn für kompakt halten.«
    »Der Elfenbeinwürfel«, sagte Doc begreifend. »Erzählen Sie weiter.«
    »Die Männer schlossen den Tunnel, der zu dem begrabenen Schiff führte«, fuhr Cere Oveja fort. »Dann begannen sie den Marsch nach Süden. Fast vom ersten Tage an waren sie ständigen Angriffen ausgesetzt. Mehrere Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod, unter ihnen auch derjenige, der den Elfenbeinwürfel trug. Das blutige Gemetzel fand unter einem Felsvorsprung in dieser Gegend statt. Diejenigen, die fliehen konnten, mußten den Würfel zurücklassen.«
    Das Mädchen

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