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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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besser«, murmelte Monk.
    Nach fünfzig Yards hielt Doc abrupt an.
    »Bleibt stehen! Seht!«
    Er stand am Wegrand, und seine bronzene Hand zerrte an etwas, das die anderen nicht sehen konnten. Zweige fegten durch die Luft, ein metallisches Glänzen und ein dumpfer Aufprall. Doc bückte sich und zog ein Messer aus dem Boden, das sich bis zum Griff in die Erde gebohrt hatte. Dann band er das Messer von einem Zweig los, an dem es mit einem Lederband befestigt gewesen war.
    »Ein alter malaysischer Trick«, erklärte er. »Ein Band aus Tierhaar wird über den Weg gespannt, das auch bei Tageslicht kaum zu sehen ist. Ein junger Baum wird zurückgebogen, und das Messer wird an einem seiner Zweige festgebunden. Wenn das Band aus Tierhaar von einem Fuß zerrissen wird, schnellt der Baum vor, und das Messer bohrt sich in den Magen des Opfers.«
    Monk strich sich besorgt über den Bauch und zog es vor zu schweigen.
    »Vielleicht gibt es noch andere Fallen auf diesen Wegen«, fuhr Doc fort. »Gehen wir lieber wieder ins Gebüsch zurück.« Er reichte Ham das Messer, das er gefunden hatte. »Behalte das, bis wir deinen Degen wiederfinden.«
    »Das erinnert mich an noch etwas, das wir verloren haben, Doc«, platzte Monk heraus. »Piggy …«
    »Das ist das einzig Gute an dieser verdammten Insel, daß wir das widerliche Ferkel losgeworden sind«, fuhr ihn Ham an.
    »Kommt«, sagte Doc, bevor ein Streit losbrechen konnte.
    Er warf sich wieder in das Dickicht. Sie kämpften sich weiter durch die Dunkelheit, die nur gelegentlich von geisterhaftem rötlichen Schein durchbrochen wurde.
    Gegen Morgen tauchten die Mauern des Palastes aus dem Dschungel. Auf der Seeseite glänzten sie naß von der schäumenden Gischt, und zum Dickicht hin schienen die Türme und Wälle wie in blutigen Nebel gebadet, wenn das rote Vulkanlicht den Dunst der Sümpfe zerriß.
    »Gespenstisch, nicht?« flüsterte Monk und zog seine massiven Schultern ein.
    »Eine außerordentlich bedrohlich wirkende Wohnstätte«, murmelte Johnny.
    »Alles auf dieser Insel wirkt bedrohlich«, sagte Ham. »Doc, hast du schon eine Ahnung, was diese Gruben zu bedeuten haben, in denen wir so lange schuften mußten?«
    Doc zeigte auf die bollwerkartigen, etwa zwanzig Fuß dicken Mauern aus Vulkangestein, die den Palast umgaben.
    »Des Rätsels Lösung liegt hinter diesen Mauern.«
    »Du meinst, in den Händen dieses bärtigen Teufels?« fragte Ham.
    »In den Händen des Grafen Ramadanow, ja. Und jetzt müssen wir über die Mauer klettern.«
    Doc lehnte sich mit gespreizten Beinen fest gegen die Mauer und befahl: »Monk, auf meine Schultern!«
    Monk stieg mit einer Leichtigkeit von Docs verschränkten Händen auf die Schultern des Bronzemannes, die bei seinem schweren Körperbau überraschte. Dann preßte er den Rücken an die Mauer.
    »Harn, du bist der nächste«, sagte Doc.
    Rasch kletterte Ham von Docs Händen auf dessen Kopf, von Monks Händen auf Monks Schultern. Von dort aus verfehlten seine ausgestreckten Hände den Mauerrand nur um wenige Fuß.
    »Los, Johnny!« rief Doc.
    »Fürwahr, ein erhebender Vorgang«, murmelte Johnny. »Herkulisch im Entwurf, der unumstößlich zu einem fruchtbaren Ziel führt …«
    »Heb dir deine Tiraden auf, bis Ham von meinen Schultern verschwunden ist«, stöhnte Monk.
    Johnny kletterte an den Männern mit nahezu akrobatischem Geschick hoch. Als er den oberen Mauerrand erreichte, preßte er sich flach dagegen und griff nach Hams ausgestreckter Hand. Ham sprang von Monks Schultern, und dieser hing sich an Hams Beine. Über die baumelnde Menschenkette stieg Doc hoch. Für einen Augenblick trug der sehnige Johnny das Gewicht von allen dreien. Wenn er auch ein Wissenschaftler war und ein Monokel trug, so besaß er doch genauso harte Muskeln wie seine Freunde.
    Doc schwang sich über die Mauer und hielt sich am Rand fest. Einer nach dem anderen kletterten die drei Männer über seinen Körper, hingen an seinen Füßen und ließen sich auf den Boden des Palasthofes fallen. Dann sprang auch Doc leichtfüßig herab.
    Durch tintenschwarze Schatten ging der Bronzemann voran, bis sie zu einem kleinen Steingebäude kamen, das offensichtlich als Quartier für die Dienerschaft gedacht war. Doc stieß die Tür auf und führte seine Freunde hinein.
    »Wartet hier«, sagte er.
    »Was hast du vor, Doc?« fragte Monk verwirrt.
    »Ich will den Turm ersteigen und von oben in den Palast gelangen. Dann öffne ich die Tür von innen. Ich pfeife, wenn es so weit

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