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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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ist.«
    »Kommt denn niemand in dieser geheimen Versammlung auf den Gedanken, daß der unheilvolle Geist der Galapagos-Inseln nur vorgibt, nicht zu wissen, daß wir uns innerhalb seiner befestigten Mauern verbergen?« fragte Johnny.
    »Du meinst, der Graf weiß, daß wir hier sind und stellt uns womöglich eine Falle?« fragte Monk.
    »Genau«, stimmte Johnny zu.
    »Das ist durchaus möglich«, sagte Doc. »Der Graf ist teuflisch klug.«
    »Und dann ist doch noch dieses Monstrum«, gab Monk zu bedenken.
    »Ja«, sagte Ham. »Es ist so riesig wie ein Haus.«
    »Habt ihr es denn aus der Nähe gesehen?« fragte Doc.
    »Uns war es jedenfalls nahe genug«, sagte Monk und schluckte. »Wir beobachteten es von einer Maueröffnung im Turm aus.«
    »Hoffentlich hört ihr mein Pfeifen«, sagte Doc und verschwand lautlos in den Schatten. Angestrengt starrten seine Freunde zu dem dunklen Palast hinüber, und als das rote Vulkanlicht wieder einmal aufblitzte, sahen sie, wie der Bronzemann den schwarzen Turm hochstieg. Mit unglaublicher Kraft klammerten sich seine Finger und Zehen in den winzigen Spalten zwischen den Steinquadern fest.
     
     

14.
     
    Doc kletterte durch ein unverriegeltes Fenster in das Turminnere. In der Dunkelheit erfühlte er den Weg über eine gewundene, geländerlose Treppe nach unten. Auf halbem Weg gelangte er zu einer Maueröffnung und blickte durch die Fensterscheibe in den von Kerkerzellen umsäumten Innenhof hinab.
    Und das zuckende rote Licht beleuchtete dasselbe unglaubliche Monstrum, das schon Docs Freunde gesehen hatten. Die furchterregende Bestie kroch auf gestaltlosen, vierkralligen Beinen über den Fliesenboden, wand ihren schwerfälligen Körper, schwang den mit spitzen Zähnen besetzten Schwanz. Dampfwolken zischten aus den Nüstern, als das Ungeheuer sich mit ausgestreckten Klauen einer vergitterten Zelle näherte.
    Als es ihm nicht gelang, die Gitter zu durchbrechen, schwoll der ekelerregende Körper des Monsters vor Wut fast um die Hälfte seiner ursprünglichen Größe an.
    Doc Savage beobachtete das Wesen mit angehaltenem Atem. Sein Finger glitt kurz über das Glas des schmalen Fensters, das leise dröhnte.
    Im selben Augenblick hörte Doc ein Geräusch hinter sich aus der Dunkelheit – wie wenn jemand unfreiwillig ausgeatmet hätte. Doc duckte sich, glitt vom Fenster weg und lauschte.
    Durch die dicke Schwärze drang stoßweises Atmen zu ihm. Offenbar versuchte die Person, das Geräusch ihres Atmens zu unterdrücken. Lautlos bewegte sich Doc auf den Unbekannten zu, die elektrisch geladenen Finger angriffsbereit von sich gestreckt.
    Dann hielt er an, und seine Nasenflügel bebten. Ein zarter Geruch, ein kaum wahrnehmbares, vertrautes Parfüm … Die Anspannung wich aus seinen gestreckten Fingern. Sanft strichen sie durch die Dunkelheit.
    »Pat«, flüsterte er.
    Ein Keuchen erklang, und eine weibliche Hand griff nach ihm.
    »Oh, Doc«, stöhnte Pat.
    Sie zitterte am ganzen Körper, aber mit Docs Anwesenheit schienen ihre Kräfte rasch wiederzukehren. Sie blickte auf und versuchte das bronzefarbene Gesicht zu erkennen.
    »Noch eine Stunde, und es wäre vielleicht zu spät gewesen«, sagte sie schaudernd. »Long Tom und Renny sollen bei Tagesanbruch diesem – diesem Ding da unten zum Fraß vorgeworfen werden.«
    »Meinst du das Monstrum im Hof?«
    »Ja«, sagte Pat Savage grimmig. »Der Graf hat mich hier eingesperrt, damit ich bei der – bei der Fütterung zusehen kann. Er sagte, ich würde die nächste sein. Er will mir nämlich Angst einjagen, damit ich zustimme, auf der Insel zu bleiben. Er will mich zur Königin dieser Insel machen. Stell dir das vor! Die Königin der Honigwaben. Er ist kein Mensch, er ist ein Satan! Er ist schlimmer als das Ungeheuer da unten im Hof …«
    Pat verstummte, als die schicksalhafte Klaviermusik den Raum durchflutete. Die Klänge schienen wie eine tödliche Drohung durch die Dunkelheit zu rollen.
    Aber die Musik verstummte so plötzlich, wie sie begonnen hatte. Nur ihre düsteren Echos hingen noch in der Luft.
    »Jemand wird sterben«, flüsterte Pat.
    »Warum sagst du das?« fragte Doc.
    »Wenn der Graf auf seinem Flügel spielt, stirbt immer jemand. Ich weiß, es klingt verrückt. Aber es ist wahr. Meist tritt der Tod durch ein daumengroßes Loch in der Schläfe des Opfers ein …«
    Verborgene Lampen flammten auf und tauchten den von nackten Felswänden umgebenen Raum in weißes Licht. Doc und Pat blinzelten, um ihre Augen an die plötzliche

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