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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Einige der Zuschauer erklärten sich bereit, die Wagen wegzufahren.
    »Diese Knaben sind wir bis Mitternacht los«, bemerkte Monk grinsend, »mindestens.«
    Die Menge, die sich im Garten versammelte, wurde immer größer. Unter denen, die jetzt erst eintrafen, befanden sich auch etliche angesehene Bürger. So auch die Besitzer der Baumwollmühlen und Bergwerke, die der erzwungene Streik ruiniert hatte. Aber sie scheuten sich, die Zelte zu betreten. Sie fürchteten die Rache des Green Bell. In kleinen Gruppen standen sie im Garten und unterhielten sich. Einzelne bekamen Angst und gingen wieder weg. Der Einsatz der Agitatoren war nicht völlig vergeblich gewesen.
    Um die Leute ein wenig abzulenken, schloß Long Tom ein Radio an die Lautsprecheranlage an. Tanzmusik schallte über das Anwesen und über die nahegelegenen Straßen. Das Programm wurde von der Station in Prosper City ausgestrahlt.
    Plötzlich übertönte ein entsetzliches Dröhnen den Klang der Geigen und Saxophone. Das Dröhnen schwoll an und ab und war untermalt von einem durchdringenden Jammern und Stöhnen, es war, als würde auf einen riesigen Gong Stakkato getrommelt, oder jemand läute mit einer dumpfen Glocke Sturm.
    Dann brach das Getöse jäh ab, und die Jazzmusik war wieder da, als sei nichts geschehen. Die Menschen im Garten standen wie erstarrt und sahen einander mit käsigen Gesichtern an. Frauen klammerten sich an ihre Männer oder beruhigten mit zittrigen Stimmen die plärrenden Kinder.
    »Der Green Bell«, murmelte einer der Männer.
    »Heute nacht wird jemand sterben oder den Verstand verlieren«, sagte ein anderer tonlos. »So war es bisher immer.«
    Doc Savage, eine reglose Bronzestatue, stand wieder am Fenster und blickte hinunter. Er hatte erlebt, wie primitive Wilde in fernen Ländern aus Gründen, die er nicht begriff, in Panik gerieten, und er hatte erlebt, wie Passagiere auf einem großen Passagierdampfer bei einer drohenden Katastrophe wie Irrsinnig reagierten, aber er hatte noch nie ein solches Grauen auf menschlichen Gesichtern gesehen wie jetzt bei der Versammlung unter seinem Fenster. Falls es die Absicht des Green Bell war, Prosper City in Wahnsinn zu stürzen, hatte er dieses Ziel nahezu erreicht.
     
     

8.
     
    Einige hundert Yards von Nora Bostons Haus entfernt hockte ein Mann im Geäst eines Baums und lachte herzlich. Der Terror, den der Green Bell eben wieder verbreitet hatte, amüsierte ihn. Slick Cooley hielt sich die Seite vor Heiterkeit und stützte sich mit der freien Hand gegen den Stamm.
    »Das wird ihnen einen Schrecken einjagen«, flüsterte er vor sich hin.
    Er schob sein Fernglas in die Tasche und kletterte vom Baum. Parallel zu der Hügelkette, die im Mondlicht deutlich zu erkennen war, ging er nach Norden. Er vermied die Straße, er wollte nicht gesehen werden.
    Erst als er das letzte Haus hinter sich harte, schwenkte er auf die Fahrbahn, weil er dort schneller vorwärts kam. Vor ihm lag ein riesiges Sumpfgelände. Ein wohlhabender Farmer hatte versucht, den Boden auszutrocknen, dann war es ihm zu kostspielig geworden, und er hatte das Projekt aufgegeben. Mächtige Weiden und Gestrüpp hatten von dem herrenlosen Boden Besitz ergriffen.
    Von rückwärts näherte sich ein Wagen und hielt bei Slick an. Es war ein funkelnder Roadster, Judborn Tugg saß persönlich am Steuer.
    »Soll ich Sie mitnehmen?« fragte er.
    Slick stieg ein.
    »Die Glocke hat die Versammlung nicht schlecht erschreckt«, sagte er fröhlich.
    »Ich verstehe nicht, was mit Clements los ist«, sagte Tugg mürrisch. »Ich hab ihn im Krankenhaus besucht. Er scheint nur zu schlafen, aber niemand kann ihn wach kriegen.«
    »An Ihrer Stelle würde ich von Clements wegbleiben«, empfahl Slick hinterhältig.
    »Warum?«
    »Eines Tages wird er merken, daß Sie nicht der nette Mensch sind, für den er Sie hält. Dann wird er genauso eifrig gegen Sie sein, wie er jetzt für Sie ist.«
    »Ausgeschlossen«, erwiderte Tugg leichthin. »Clements ist viel zu dumm, um mißtrauisch zu werden. Außerdem ist er mir sehr nützlich.«
    Slick betrachtete neugierig Judborn Tugg.
    Tugg bemerkte es und korrigierte sich hastig. »Nützlich für den Green Bell habe ich natürlich gemeint.«
    Sie parkten den Roadster zwischen Gesträuch und gingen zu Fuß weiter. Slick schwieg. Er überlegte, ob Judborn Tugg möglicherweise doch der Green Bell war. Zwar war es vorgekommen, daß ein maskierter Mann mit ihnen beiden gesprochen und behauptet hatte, der Green Bell zu sein,

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