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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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schwang sich zu einem anderen Ast, kletterte hinauf, balancierte bis beinahe zum Ende und segelte durch die Luft zum nächsten Baum.
    Die vier hohen Bäume, so stellte er fest, ragten aus der Mitte eines dornigen Dickichts. Zwischen den beiden mittleren verlief ein schmaler Pfad, der anscheinend nicht häufig benutzt wurde.
    Direkt zwischen den mittleren Bäumen war eine winzige Lichtung, nicht viel mehr als eine Lücke im Dickicht, die sich für ein Versteck geradezu anbot.
    Doc schob sich auf einem Ast eines der kleineren Bäume bis auf wenige Yards an die vier mächtigen Stämme heran, ließ sich heruntergleiten, bis er mit den Händen an dem Ast hing, und begann wie ein Trapezkünstler hin und her zu schwingen. Der Ast knackte und ächzte.
    Im richtigen Augenblick ließ Doc los, der Schwung trug ihn nach oben und ließ ihn sicher auf dem untersten Ast des nächsten der vier hohen Bäume landen.
    Dort machte er eine wesentliche Entdeckung.
    An dem Baum war eine Maschinenpistole befestigt, die häßliche Mündung war nach unten gerichtet. Doc kletterte zu der Maschinenpistole und spähte über das Visier. Die Waffe zielte auf die Lücke zwischen den Sträuchern, in der das Gift mutmaßlich verborgen war.
    Ein dünner Draht, der am Abzug befestigt war, lief durch eine Reihe geölter Ösen abwärts. Wer nach der Giftflasche faßte, mußte unweigerlich den Abzug betätigen und von einem Kugelhagel überschüttet werden!
    Doc überlegte, dann löste er den Draht vom Abzug und sprang hinunter auf den Pfad. Versteckt zwischen den welken Blättern fand er das Gift. Er löste den Draht auch vom Hals der Flasche und besah sich deren Inhalt. Das Cyanid war flüssig und völlig geruchlos.
    Doc ging mit der Flasche ein Stück beiseite, goß das Gift in ein Loch, das er mit den Händen gegraben hatte, und füllte die Flasche aus einem Gebirgsbach, der in der Nähe floß, wieder auf. Das Wasser war mißfarben, wahrscheinlich durch die Kohlengruben, die weiter oberhalb lagen, und unterschied sich kaum von dem Cyanid.
    Es dauerte nur einen Augenblick, die Flasche in ihr Versteck zurückzubringen und den Draht wieder zu befestigen. Dann stieg Doc behende wie ein Eichhörnchen wieder auf den Baum mit der Maschinenpistole. Er veränderte ein wenig die Zielrichtung, blickte aufmerksam über Kimme und Korn und hakte die
    Drahtschlinge wieder am Abzug fest.
    So geräuschlos, wie er gekommen war, zog er sich zurück.
    In der Ferne pfiff eine Lokomotive, ein Güterzug fuhr langsam aus dem Bahnhof von Prosper City. Das Rumpeln der Räder verebbte allmählich, aber es war noch nicht völlig verstummt, als Doc im Gesträuch, das Tante Noras Garten umgab, auftauchte und das Haus beobachtete.
    Wenig später traf ein Wagen aus der Stadt ein und fuhr in den Garten. Long Tom stieg aus. Offenbar hatten die Polizisten ihn gegen Kaution aus der Haft entlassen.
    Doc wartete noch fünf Minuten, bis die schallende Begrüßungszeremonie im Haus vorüber war, dann stieß er einen absonderlichen Laut aus, der die gesamte Tonleiter umfaßte, an – und abschwoll und doch eigentlich keine Melodie war. Docs Lippen blieben völlig unbewegt, und wer ihn beobachtet hätte, wäre nie auf die Vermutung gekommen, daß er das seltsame melodische Geräusch produzierte.
    Das Geräusch drang durch den Garten und ins Haus. Die Polizisten sahen sich verwundert um, um die Herkunft der befremdlichen Tonfolge zu ergründen. Docs vier Freunde gingen scheinbar absichtslos ins Haus und spähten mit Ferngläsern aus den Fenstern im ersten Stock.
    Der hagere Johnny entdeckte durch seine Vergrößerungsbrille Doc zuerst. Eine Unterhaltung in der Taubstummensprache folgte. Dann zog Doc sich vorsichtig zurück. In der gesamten Umgebung waren Polizeistreifen unterwegs, und Doc wünschte nicht, mit ihnen zusammenzutreffen.
    Zwei Stunden danach fuhr Johnny in einem der Mietwagen die Straße entlang. Bei einem kleinen Bewässerungskanal verlangsamte er die Fahrt und warf ein in Papier eingeschlagenes Bündel aus dem Wagen. Das Bündel wirbelte durch die Luft und blieb direkt vor dem Kanal liegen. Ein mächtiger, muskulöser bronzefarbener Arm tauchte aus dem Kanal und zog das Bündel an sich.
    Ungefähr acht Minuten später und acht Häuserblocks weiter schlug plötzlich in einem Hinterhof ein Hund an. Der Besitzer des Hundes trat an die Tür und sah noch, wie eine hünenhafte bronzefarbene Gestalt in einer Seitengasse verschwand. Der Mann ging ins Haus zurück, setzte sich wieder an

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