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DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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können. Die alte ›Tropic Seas‹ war also zudem auch noch schnell.
    Doc Savage glitt lautlos zur Brücke hinüber. Die Dunkelheit an Bord half ihm, unbemerkt dorthin zu gelangen. Die Brücke war rundum verglast, aber die meisten der Schiebefenster standen offen. Er duckte sich in eine Nische hinter der Brücke, von wo er mithören konnte, was gesprochen wurde.
    Zunächst wurden dort nur Routinedinge besprochen, welche die Schiffsführung im Kanal betrafen. Offenbar war die Signalanlage, die dem Maschinenraum Fahrtänderungen ankündigte, ausgeschaltet worden. Als doch einmal ein Klingeln ertönte, fluchte einer der Männer laut. Gleich darauf war es wieder still.
    »Die Polizei wird per Funk bestimmt die Küstenwache alarmieren«, sagte das Mädchen plötzlich.
    »Kaum anzunehmen, daß es der gelingt, uns in einer so rabenschwarzen Nacht aufzufinden«, erklärte ihr Seaworthy. »Unser Funker hört den Funkverkehr vor der Küste ab. Dort herrscht zudem noch dichter Nebel.«
    »Bis es Tag wird, sind wir so weit draußen, daß die uns nie mehr finden«, stellte das Mädchen fest.
    Vergnügt schmunzelnd erwiderte Seaworthy: »Die Welt wird erst wieder von uns hören, wenn wir sie mit der TAZ-Sache überraschen!«
    »Wie lange werden wir brauchen, um TAZ zu erreichen?« fragte das Mädchen.
    »Das kann ich beim besten Willen nicht vorhersagen, Diamanten-Eva«, entgegnete Seaworthy.
    »Red mich nicht dauernd mit diesem Spitznamen an!« befahl das erzürnte Mädchen, dessen eigentlicher Name Eva Post war. »Die Zeitungen haben ihn mir angehängt. Ich mag ihn ganz und gar nicht.«
    Dem Geräusch nach zu urteilen, schien Seaworthy forsch zu salutieren. »Wird nie wieder vorkommen, Miß Post!«
    Das Mädchen ging zur Steuerbordseite der Brücke hinüber und suchte mit einem Fernglas die Nacht ab. Die ›Tropic Seas‹ hatte inzwischen jenen Bereich der East-River-Ausfahrt erreicht, der auf den Seekarten mit »The Narrows« bezeichnet ist. Brooklyn war nur noch ein diffuser Lichtstrich zur Linken; während rechts voraus und noch weiter ab die Lichter von Staten Island herüberblinkten.
    »Keine Spur von der Küstenwache«, sagte das Mädchen.
    »Auch die fährt ohne Lichter«, erinnerte Seaworthy sie. »Aber ich glaube, wir schaffen es.«
    Eva Post kam in die Mitte der Brücke zurück und fragte: »Bist du sicher, daß wir den Männern, die wir an Bord haben, trauen können?«
    »Absolut sicher«, sagte Seaworthy. »Ich kenne jeden einzelnen persönlich. Zu irgendeiner Zeit bin ich schon mit jedem mal gefahren.«
    »Hoffentlich bleibt uns noch eine solche Erfahrung, wie wir sie mit Käpt’n Flamingo machen mußten, für die Zukunft erspart«, bemerkte das Mädchen bitter.
    Seaworthy lachte. »Den haben wir schön aufs Kreuz gelegt. Mein Einfall, Säure in die Bilge seines Kahn zu gießen, war Gold wert.«
    Das Mädchen erschauderte. »Der arme Zwanzigtausend-Meilen-Verne.«
    »Wir werden seine Angehörigen fürstlich entschädigen«, sagte Seaworthy. »Wir werden das und noch manches andere können, wenn wir die TAZ-Sache abgeschlossen haben.«
    Das Mädchen schwieg einen Moment. »Bist du sicher, daß wir alles, was wir an Ausrüstung brauchen, an Bord haben?«
    »Alles, wozu unser Geld reichte«, versicherte ihr Seaworthy. »Hätten wir noch einen Batzen mehr davon gehabt, dann würde ich natürlich noch ein Mini-U-Boot angeschafft und in Schlepp genommen haben, und ich würde darin Schleusen eingebaut haben, durch die Taucher auch unter Wasser ein- und aussteigen können.«
    »Ich bin restlos blank«, erklärte das Mädchen seufzend. »Ich habe meinen letzten Cent in die Sache gesteckt. Sogar meine Diamanten hab’ ich verkauft. Was ich da trage, sind billige Imitationen.«
    »Sie sehen aber gar nicht so aus«, sagte Seaworthy.
    »Man macht heutzutage sehr gute Similisteine«, erwiderte das Mädchen gleichgültig. »Irgendwas mußte ich tragen, sonst wäre das aufgefallen.«
    Sie machte kehrt und verließ die Brücke.
    Dort im Dunkel stand Doc Savage bereit, sie in Empfang zu nehmen. Ehe sie ihn gewahrte, hatte er seine sehnigen Arme um sie geschlungen.
     
     

5.
     
    Jemand gefangenzunehmen, ohne daß andere, die sich nur ein paar Meter entfernt befinden, es merken, ist keine einfache Aufgabe. In diesem Fall wurde die Sache noch dadurch erschwert, daß es um die Brücke herum verhältnismäßig ruhig war.
    Doc Savage hielt das Mädchen fest mit dem rechten Arm umschlungen; ihre Füße schwebten frei in der Luft, einen

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