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DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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selbst.
    Die junge Frau hielt die Flinte lässig unter dem Arm und lächelte Doc Savage strahlend an.
    »Sie sind ins Unterdeck entwischt«, sagte sie, »und es dürfte nicht gerade das Gesündeste sein, ihnen dorthin zu folgen.«
    »Warum nicht?« fragte Doc ganz ruhig.
    »Kapitän Flamingo hat nicht weniger als dreißig Mann an Bord«, erklärte ihm Diamanten-Eva.
    »Dreißig?« Doc Savage fixierte sie fest.
    Monk und die anderen hatten sich inzwischen ebenfalls in den Kabinengang hinausgedrängt, aber da sie immer noch unter den Nachwirkungen des Narkosegases litten und der tagelange Hunger sich bemerkbar machte, wirkten sie nicht so aktionsfreudig wie sonst.
    »Wir werden in die Kabine zurückgehen«, erklärte Doc Savage dem Mädchen, »und dort werden Sie mir erst einmal ein paar Fragen beantworten.«
    »Fragen können Sie, aber Sie werden von mir keine Antworten bekommen«, entgegnete das Mädchen kühl. »Aber es wäre tatsächlich besser, wir verschwänden hier vom Gang.«
    Sie gingen in die Kabine zurück. Zwei von Docs Männern ließen sich entkräftet aufs Bett sinken, der dritte auf den Stuhl.
    Stirnrunzelnd sah das Mädchen Doc Savage an. »Wie kommt es eigentlich, daß Sie im Gegensatz zu den anderen so wach wirken?«
    Ohne jeden Stolz erklärte ihr Doc Savage, ganz nüchtern und sachlich, daß er niemals bewußtlos gewesen war.
    Das Mädchen starrte ihn verblüfft an. »Aber ich hab’ Sie doch immer wieder durch das Loch in der Kabinenwand beobachtet und nie etwas gemerkt«, erklärte sie.
    »Das Loch war nicht allzu schwer zu finden«, versicherte ihr Doc Savage, »und ich konnte es stets ganz deutlich hören, wenn Sie nebenan die Kabine betraten.«
    Ein scharfer Knall hallte irgendwo im Schiffsinnern auf; er klang merkwürdig hohl, als ob jemand mit einem Hammer auf die eisernen Deckplanken geschlagen hatte.
    »Ein Schuß!« meinte Monk.
    »Käpt’n Flamingo!« jammerte Diamanten-Eva. »Er tritt jetzt mit seinen Leuten in Aktion!«
    Zum erstenmal klang Angst aus ihrer Stimme.
     
     

10.
     
    Doc Savage packte das Mädchen am Arm und herrschte es an: »Was hat Kapitän Flamingo vor?«
    »Er will das Schiff kapern!« stammelte das Mädchen. »Seit wir seinen Schoner außer Gefecht gesetzt haben, hat er keins mehr. Er braucht eins. Also nimmt er sich dieses hier.«
    Doc Savage ließ ihren Arm los, riß die Kabinentür auf und wollte auf den Gang hinausstürzen.
    »Ihre Ausrüstung!« erinnerte ihn das Mädchen.
    »Die werden wir tatsächlich brauchen können«, pflichtete Doc ihr bei. Sie zogen den Metallkoffer unter dem Bett hervor.
    »Wenn wir da wenigstens was Eßbares drin hätten«, seufzte Monk, während sie die Koffer auf den Gang hinaustrugen. Er, Ham und Renny wirkten ausnahmsweise nicht so, als ob sie sich auf die bevorstehende Auseinandersetzung freuten.
    »In meiner Kabine habe ich konzentrierte Nahrung«, sagte das Mädchen. »Ich hole Ihnen etwas davon.«
    Sie verschwand in ihrer Kabine und kam gleich darauf mit einem ledernen Handköfferchen zurück.
    Monk sah den winzigen Koffer an und schnaubte: »Was da drin ist, reicht nicht mal für mich allein.«
    »Da täuschen Sie sich aber«, versicherte ihm das Mädchen. »Eine Tablette ergibt einen ganzen Topf Fleischbrühe.«
    Doc Savage schaltete sich ein. »Wir werden uns gleich mal den wichtigsten Teil des Schiffes vornehmen, die Funkkabine.«
    »Die muß irgendwo auf dem Oberdeck sein«, sagte das Mädchen. »Vorn in der Nähe der Brücke.«
    »Bei diesem Schiffstyp liegt sie mehr achtern«, korrigierte sie Doc Savage. »Dies ist doch die ›Caribbenda‹, nicht wahr?«
    »Woher wissen Sie, welches Schiff dies ist?« fragte das Mädchen erstaunt.
    »Ich habe den Namen ein paarmal von Passagieren gehört, die an der Kabine vorbeikamen.«
    »Oh!« Ein schwaches Lächeln glitt über ihr Gesicht. »Und ich glaubte schon, Sie könnten hellsehen.«
    Sie hasteten einen Niedergang hinauf. Irgendwo oben begann ein Mann zu schreien, langgezogen, schauerlich, als ob er vor Entsetzen den Verstand verloren hätte.
    Sie gelangten aufs Oberdeck. Dort herrschte das übliche Durcheinander von Masten, Aufbauten, Ventilatoren, Luken, Deckstühlen und Shuffleboard-Feldern.
    Die Funkerbude war genau das – eine Bude. Sie hing wie nachträglich angefügt an den achternen Aufbauten dran. Ein Mann stand vor der offenen Tür; Er hielt einen Revolver in der Hand. In dem Augenblick, da er Doc Savage sah, setzte er mit einer Flanke über das Geländer auf das

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