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DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sie hervor. »Er hat es genommen, alle seine Männer haben es genommen, ehe sie sich daran machten, das Schiff zu kapern!«
    »Was haben sie genommen?« fragte Doc Savage. »Sie müssen sich schon ein bißchen genauer ausdrücken.«
    Aus weit geöffneten Augen sah sie ihn an, schüttelte dann den Kopf. »Von mir werden Sie das jedenfalls nicht erfahren. Aber erinnern Sie sich an die Schiffswerft in Brooklyn, als Käpt’n Flamingo mit zweien seiner Leute ins Wasser ging und nicht wieder an die Oberfläche kam?«
    »Der Vorfall ist nicht so leicht zu vergessen«, versicherte ihr Doc Savage. »Es hatte den Anschein, als ob sie ertrinken würden, aber hinterher tauchten sie höchst lebendig wieder auf.«
    »Nun, dann wissen Sie’s ja«, erklärte ihm Diamanten-Eva. »Ich sage Ihnen nur noch das eine: Seien Sie ja vorsichtig, wenn Sie da ‘runtergehen.«
    Doc Savage sah sie ein paar Sekunden lang fest an. »Hören Sie, wir werden mit Ihnen bald die Geduld verlieren. Irgendwann hat auch meine Ritterlichkeit gegenüber Frauen ein Ende. Es gibt da allerhand Mittel und Wege, ein Mädchen zum Sprechen zu bringen.«
    »Pah!« meinte sie lässig: »Sehen Sie etwa, daß mir vor Angst schon die Glieder schlottern?«
    Doc Savage ließ von ihr ab und kroch erneut zu dem Heckniedergang hinüber. Monk, Ham und Renny folgten ihm dorthin. Von unten drang kein Laut herauf.
    »Das ist vielleicht eine widerspenstige Göre!« meinte Renny. »Wir sollten sie übers Knie legen und ihr nach guter alter Manier den Hintern versohlen. Ich wette, sie würde sich gleich gefügiger zeigen.«
    Das Schiff hielt immer noch keinen steten Kurs. Die Sonne berührte fast schon den Horizont; bald würde es dunkel werden.
    Doc Savage hielt seine Gefährten zurück. »Das Mädchen scheint sich seiner Sache sehr sicher zu sein«, gab er zu bedenken. »Wir sollten größte Vorsicht walten lassen.«
    Der Bronzemann wandte sich von dem Niedergang ab und ging zu einem kleineren Oberlicht. Er kannte sich in der Anlage dieses Schiffstyps aus und wußte, daß unter dem Oberlicht ein winziger Schreibraum lag. Das Glas des Oberlichts ließ sich von oben abnehmen, fast ohne ein Geräusch zu verursachen, wie sich zeigte. Die Öffnung war gerade groß genug, um den Bronzemann hindurchschlüpfen zu lassen.
    Es gelang ihm, sich lautlos auf den Boden des Schreibraumes gleiten zu lassen. Er horchte. Nichts rührte sich. Er huschte zu einem Bullauge, durch das er freien Blick auf das Achterdeck hatte.
    Wie er schon vermutet hatte, waren die Passagiere und die Mannschaft des Schiffes auf dem Achterdeck zusammengetrieben worden, ehe das Gas sie erreichte. Dort lagen sie jetzt in den unmöglichsten Stellungen kreuz und quer, durch- und übereinander, so wie jeder gerade hingefallen war. Nicht ein einziger schien bei Bewußtsein zu sein.
    Doc Savage zog die Tür auf und trat in das gleißende Rotlicht des tropischen Sonnenuntergangs hinaus. Sofort krachten ein halbes Dutzend Schüsse.
     
     

11.
     
    Bekanntlich registriert das menschliche Auge alle Bewegungen mit einer gewissen, wenn auch geringen Verzögerung. Sonst wären weder Film noch Fernsehen möglich.
    Durch langes intensives Training hatte Doc Savage erreicht, daß er Bewegungen rascher wahrnehmen konnte als der Durchschnittsmensch; aber nicht das war es, was ihn in diesem Fall rettete. Durch unablässige Übung seiner Reflexe war es ihm auch möglich, sich schneller zu bewegen als andere Menschen.
    Kapitän Flamingo und seine Leute hatten sich an Deck verschanzt. Nachdem sie ihn sahen, mußten sie mit ihren Waffen jedoch erst einmal zielen. Dieser Sekundenbruchteil hatte genügt, daß Doc Savage zurück in den Schreibraum springen konnte.
    Das ohrenbetäubende Krachen der Schüsse zerriß jäh die Stille, die über dem Schiff gelegen hatte, und die Kugeln richteten an der Tür und an den Wänden des kleinen Raums allerhand Verwüstungen an.
    Doc Savage zögerte nicht länger. Das Mädchen hatte recht gehabt. Er duckte sich unter dem Oberlicht in Sprungstellung, schnellte sich hoch und bekam dessen Rand zu fassen. Monk und Renny streckten ihm ihre Arme entgegen und halfen ihm, zurück ans Oberdeck zu gelangen.
    »Heilige Kuh!« rief Renny. »Das Gas hat nicht gewirkt!«
    »Bei den Passagieren hat es gewirkt«, entgegnete Doc. »Aber wie unsere junge Freundin vorhergesagt hat, nicht bei Flamingo und seinen Männern.«
    »Sie müssen Gasmasken gehabt haben«, meinte Monk.
    »Ich habe bei ihnen keine gesehen«,

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