Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Passagiere zu erschießen – im Abstand von dreißig Sekunden – bis Sie endlich nachgeben?« fragte Kapitän Flamingo.
    Kapitän Flamingos Drohung war durchaus ernst zu nehmen, das wußte Doc Savage. Auf Piraterie stand ohnehin der Tod; wenn er daneben noch ein paar Passagiere erschießen ließ, würde das auch nichts mehr ausmachen.
    »Was wird dann später aus den Passagieren?« rief Doc hinunter.
    »Die setzen wir ebenfalls in Booten aus!« schrie Kapitän Flamingo herauf.
    »Sie können doch nicht erwarten, daß wir uns allein auf Ihr Wort verlassen«, erklärte ihm Doc Savage.
    »Das brauchen Sie auch nicht! Ich bin bereit, sie gleich jetzt auszusetzen. Die Strömung hier treibt sie sowieso auf Great Stirrup Cay zu. Wenn sie in ihren Booten aufwachen, werden sie wahrscheinlich schon den Leuchtturm sehen. Sie können die restliche Strecke dann leicht rudern. Und wenn Sie hinterher nicht ebenfalls von Bord gehen, ramme ich jedes einzelne Rettungsboot und versenke es!«
    Das war eindeutig genug.
    »Okay«, erwiderte Doc Savage, »fangen Sie mit Ausschiffen an! Wir gehen als letzte von Bord. Aber bei dem ersten Anzeichen, daß Sie es mit faulen Tricks versuchen, wird es ernste Schwierigkeiten geben.«
    »Keine Angst, Bronzekerl«, versprach Kapitän Flamingo. »Ich steuere einen geraden Kurs. Nur eines vergaß ich noch zu sagen.«
    »Was ist das?« fragte Doc Savage zurück.
    »Das Mädchen – Diamanten-Eva – muß hierbleiben!!« verlangte Kapitän Flamingo.
    »Kommt nicht in Frage!« wies Doc Savage die Forderung zurück.
    »Überlegen Sie es sich genau!« riet ihm Flamingo.
    Doc Savage kroch zu seinen Gefährten. Das Mädchen lachte in der inzwischen eingetretenen Dunkelheit leise auf. »Sie dürfen die von Ihnen zitierte Ritterlichkeit nicht so weit treiben, daß Sie sich meinetwegen umbringen lassen.«
    »Tun Sie doch nicht so«, meinte Monk. »Ihnen schlottern ja vor Angst die Glieder.«
    »Eigentlich«, sagte Diamanten-Eva, »sind Sie alle doch prächtige Burschen.«
    Sie hörten, wie Kapitän Flamingos Männer drunten Vorbereitungen trafen, die Rettungsboote mit den Passagieren auszusetzen. Flamingo schien sich seiner Sache also sehr sicher zu sein. Er hatte für dieses Manöver drunten nur die notwendigsten Lichter setzen lassen. Das Oberdeck lag weiterhin in tiefem Dunkel.
    Ein Geräusch ließ Monk herumfahren. »Das Mädchen!« heulte er auf. »Es will verschwinden!«
    Er irrte. Diamanten-Eva war bereits verschwunden – um sich in Kapitän Flamingos Hand zu begeben! Sie hörten es an den Triumphschreien, mit denen sie von Flamingos Leuten auf dem Achterdeck empfangen wurde.
    »Warum sie das wohl getan haben mag?« Monk schluckte.
    »Weil sie mehr Mumm in den Knochen hat als du«, fuhr Ham ihn an. Die beiden hatten sich wirklich zu lange nicht mehr gestritten. »Und weil sie unser Leben retten wollte.«
    Doc Savage, der bei seinen Leuten angekommen war, erfuhr den neuen Sachverhalt, und da jetzt ohnehin nichts mehr zu ändern war, rief er zu Kapitän Flamingo hinunter, daß er mit den gestellten Bedingungen einverstanden sei.
    »Okay, Bronzekerl!« brüllte Flamingo erfreut. »Aber auch von Ihrer Seite keine faulen Tricks, bitte ich mir aus!«
    Doc Savage wies seine Gefährten an: »Schaut beiderseits über die Reling. Vergewissert euch, daß weder von den Passagieren noch von der Mannschaft jemand an Bord zurückbleibt. Erst dann setzen wir unser Boot aus.«
    Sie machten sich an die ihnen zugeteilten Aufgaben, starrten in dem spärlichen Licht an Steuer- und Backbord über die Reling und nahmen an, daß der Bronzemann irgendwo in ihrer Nähe geblieben war und ebenfalls beobachtete.
    Damit täuschten sie sich jedoch. Doc Savage war inzwischen überhaupt nicht mehr auf dem Oberdeck. Er hatte aus einem der großen Ventilatoren den Innenrost herausgehoben, war mit den Füßen voran hineingeglitten und stemmte sich an den Wänden des übermannsdicken Rohrs vorsichtig abwärts. Am unteren Ende befand sich eine Reinigungsklappe, groß genug, um ihn durchschlüpfen zu lassen.
    Das Aussetzen der Passagiere und Mannschaften ging vonstatten, wie Kapitän Flamingo es versprochen hatte. Jedes der Rettungsboote bekam eine brennende Laterne an den Bug gehängt. Dies war keine Samaritergeste von Flamingos Seite, sondern sollte wohl dazu dienen, die Boote im Dunkeln leichter aufzufinden, um sie zu rammen und zu versenken, falls Doc Savage sich nicht an seinen Teil der Abmachungen hielt.
    »Wir sind soweit!« schrie

Weitere Kostenlose Bücher