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DS013 - Der silberne Tod

DS013 - Der silberne Tod

Titel: DS013 - Der silberne Tod
Autoren: Kenneth Robeson
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sein Atem, obwohl gedämpft, war zu hören. Doc trug Schuhe mit Gummisohlen; es gelang ihm, sich lautlos anzuschleichen. Dann packte er plötzlich mit beiden Händen zu. Er war ein vorzüglicher Kenner der menschlichen Anatomie; er wußte, wie er durch wenige schmerzhafte Griffe in die Nervenzentren an Hals und Schultern einen Gegner lähmen konnte.
    Der Mensch im silbernen Overall sackte unter Docs Fingern zusammen.
    Der Bronzemann trat an das zertrümmerte Fenster.
    »Pace!« rief er. »Es ist alles in Ordnung, kommen Sie zurück!«
    Rapid Pace machte schüchtern kehrt. Er ging um die Leiche des Taxifahrers und kam zum Fenster.
    »Ich bin nicht ausgerückt«, sagte er kleinlaut, »ich habe nur eine Waffe gesucht, weil die Pistole doch nicht geladen ist. Ich dachte mir, vielleicht finde ich einen Knüppel ...«
    Doc schwieg. Er leuchtete mit seiner Taschenlampe die Kellermauern ab, entdeckte einen Lichtschalter und betätigte ihn. Eine nackte Glühbirne, die an einem Kabel von der Decke baumelte, tauchte den Raum in grelles Licht. Doc riß dem Mann im Overall die Kapuze herunter. Der Mann hatte ein pockennarbiges Gesicht.
    »Eine typische Verbrechervisage«, meinte Rapid Pace. »Ganz typisch!«
    Doc durchsuchte die Taschen des Mannes; sie waren leer. Der Mann, außerstande sich zu bewegen oder zu sprechen, starrte ihn an. Doc massierte ihm die Nackenmuskeln und hob damit die Lähmung auf. Der Mann ächzte und kam mühsam auf die Beine.
    »Lassen Sie mich in Ruhe!« schnauzte er. »Was wollen Sie überhaupt von mir ...«
    »Ich habe einige Fragen an Sie«, sagte Doc.
    »Gehen Sie zum Teufel!«
    »Was ist mit meinen beiden Assistenten Ham und Monk geschehen?« erkundigte sich Doc; seine Stimme klang drohend. »Wo sind sie jetzt? Und was bedeutet die Maskerade, was steckt hinter all diesen Überfällen der Silbernem Totenköpfe?«
    Der Mann mit den Pockennarben zögerte.
    »Ich weiß gar nichts!« sagte er schließlich grob.
    »Schlagen Sie ihn, Mr. Savage«, empfahl Rapid Pace und kletterte ebenfalls in den Keller. »Dieser Typ ist körperlichen Qualen nicht gewachsen.«
    »Sie werden sich wundern!« sagte der Mann. »Mit Prügeln erreichen Sie bei mir gar nichts, außerdem weiß ich nichts.«
    »Halten Sie ihn fest, Mr. Savage«, bat Pace. »Ich werde ihm auf die Nase hauen und ...«
    Doc ließ ihn nicht ausreden. Er fegte Pace mit einer Handbewegung zu Boden, während am Fenster ein Schuß krachte und den Keller mit ohrenbetäubendem Getöse erfüllte. Aber der Schuß galt Doc und nicht Pace; das Projektil schmetterte gegen Docs kugelsichere Weste und wirbelte ihn halb um die eigene Achse, dann schnellte er sich mit einem mächtigen Sprung hinter eine Säule, die die Kellerdecke stützte. Rapid Pace kauerte in dem Winkel, in den Doc ihn gedrückt hatte, und starrte mit aufgerissenen Augen zum Fenster.
    Eine Hand im silbernen Handschuh war zu sehen; sie warf dem Mann mit den Pockennarben eine Pistole zu. Sie landete dicht vor seinen Füßen. Er bückte sich blitzschnell zu der Pistole, hob sie auf und drehte sich zu Doc um.
    Doc fühlte sich äußerst unbehaglich. Er stand genau im Schußfeld des Pockennarbigen, und es war durchaus möglich, daß der auf seinen Kopf und nicht auf die Weste zielte. Sobald er den Platz hinter der Säule verließ, geriet er wieder ins Visier des Mannes am Fenster, und der würde diesmal bestimmt richtig zielen ...
    Der Pockennarbige hatte den Finger am Abzug und grinste hämisch.
    Doc preßte sich enger an die Säule. Seine rechte Hand fuhr in die Jackentasche und zog den einzigen waffenähnlichen Gegenstand heraus, den er bei sich hatte – die Seidenschnur mit dem zusammenklappbaren Haken. Die Schnur war um den Haken gerollt. Doc schleuderte den Haken mit aller Kraft nach der Hand, die die Pistole hielt; der Pockennarbige stieß einen Schrei aus und verlor die Pistole. Sie glitt über den Boden zu Rapid Pace.
     
    Der Pockennarbige starrte auf seine Hände; erst jetzt bemerkte Doc, daß die silbernen Handschuhe des Banditen zerrissen waren. Offenbar hatte er sie zerschnitten, als er das Kellerfenster zerschlug. Der Pockennarbige stimmte ein durchdringendes Geschrei an. Rapid Pace erschrak und griff nach dem Revolver.
    »Halt!« brüllte Doc.
    Pace erschrak noch mehr und zog die Finger zurück. Er starrte fassungslos zu Doc und zu dem Gangster, dessen Gesicht bleich geworden war. Das Schreien wurde leiser, der Gangster japste nach Luft, vor seinen Lippen bildete sich Schaum; er knickte
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