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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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ging wieder hinaus und durchstreifte das Schiff. Er machte einige Entdeckungen, die durchaus ins Bild paßten, obwohl alles zusammen noch nicht viel Sinn ergab.
    So war der Gepäckraum während der Nacht durchsucht worden. Sämtliche Koffer waren aufgebrochen, der Inhalt war überall verstreut. Ein Funkgerät, das Doc in seinem Gepäck mit sich führte, war zerstört worden, außerdem hatte jemand seinen beiden Kompasse zertrümmert. Auch die Werkstatt auf dem Schiff war heimgesucht worden, hier gab es kein Kabel und keine Radioröhre mehr.
    Unterwegs begegnete Doc dem Schiffsarzt, der die beiden ohnmächtigen Passagiere in ihre Kabinen hatte bringen lassen. Er verlangte Auskunft von Doc, wieso die Männer so intensiv schliefen. Doc verkniff es sich, den Arzt aufzuklären.
    »Ich werde zu ihnen gehen und sie wecken«, sagte er. »Vielleicht haben sie uns etwas mitzuteilen ...«
    Der Arzt begleitete Doc zu den Kabinen und stellte fest, daß sie leer waren. Doc ahnte, was vorgefallen war, und spähte auf dem regennassen Deck nach Spuren. Er fand sie; die Männer waren zur Reling geschleift und über Bord geworfen worden. Die beiden hatten unter dem Einfluß einer Droge gestanden, die Doc ihnen mit einer feinen Nadel, die in seiner Handfläche verborgen war, blitzschnell injiziert hatte. Er hatte beabsichtigt, die Männer einem Verhör zu unterziehen, aber Bruze hatte augenscheinlich diesen Plan durchschaut und sich der beiden Komplicen entledigt.
    Abermals kehrte Doc zu seinen Gefährten zurück.
    Die Stunden schleppten sich hin. Nichts geschah. Zum Mittagessen blieben Doc und seine Assistenten in der Kabine und begnügten sich mit Konserven, die sie für Notfälle bei sich führten; sie fürchteten einen weiteren Giftanschlag.
    Das Leben auf der
Cameronic
nahm scheinbar seinen normalen Verlauf. Die Passagiere promenierten über die Decks, einige lachten und plauderten, andere beschwerten sich über das miserable Wetter. Das Orchester spielte Schnulzen, im Rauchsalon wurde gepokert, und am Abend war Tanz.
    Das Nebelhorn meldete sich in regelmäßigen Abständen, eine geisterhafte Stimme in Regen und Finsternis, und das Schiff schob sich durch das Wasser wie ein Schemen aus einer anderen Welt.
     
     

7.
     
    Sieben Tage lang geschah absolut nichts. Der Himmel blieb grau, und es regnete wie aus Kannen. Monk und Ham konnten wieder auf stehen. Sie waren noch ein wenig schwach auf den Beinen, aber im übrigen bei »bester« Stimmung.
    »So ein Wetter hab ich noch nicht erlebt«, erklärte Monk verdrossen.
    »Es wird Zeit, daß wir endlich nach New York kommen nörgelte Ham.
    »Wir sind nicht mit äußerster Kraft gefahren«, meinte Renny, »sonst wären wir schon zu Hause. Der Nebel ...
    »Vielleicht sind wir noch nicht einmal in der Nähe von New York«, sagte Monk. »Ich möchte wissen, wo wir sind!«
    Doc mischte sich ein. »Ich glaube, wir haben lange genug gewartet, Brüder, ich werd’s noch einmal mit dem Kapitän versuchen. Seit einer Woche hat er sich nicht mehr auf Deck sehen lassen.«
    Er ging zur Kabine des Kapitäns und wurde mit Flüchen und einem gespannten Revolver empfangen; Stanhope legte ihm dringend nahe, sich lieber mit seinen eigenen Angelegenheiten zu befassen. Doc begab sich auf die Suche nach den übrigen Schiffsoffizieren; er hatte es schon vorher versucht, aber es war ihm nicht gelungen, einen einzigen aufzuspüren. Auf der Brücke war nur der Rudergänger. Doc wandte sich an einen der Stewards.
    »Die Offiziere sind neuerdings meistens in ihren Kabinen«, sagte der Steward. »Sie lassen sich sogar das Essen in ihre Quartiere bringen.«
    Doc ging zur Kabine des Ersten Offiziers und klopfte an die Tür. Sie wurde spaltbreit geöffnet, eine automatische Pistole wurde sichtbar.
    »Hauen Sie ab!« schnauzte der Mann. »Wir haben Befehl vom Kapitän, Sie niederzuschießen, wenn Sie wieder verrückt spielen, und Ihnen keine Auskunft zu geben.«
    Doc verlegte sich aufs Verhandeln, aber die Tür wurde ihm vor der Nase zugeschlagen. Er hatte den Eindruck, daß der Offizier vor Angst fast von Sinnen war.
    »Irgendwas geht auf diesem Schiff vor«, sagte er zu seinen fünf Gefährten. »Der Skipper und seine Offiziere stehen unter Druck. Es ist Zeit, daß wir etwas unternehmen.«
    Die anderen stimmten zu. Während sie noch Mittel und Wege diskutierten, hörte der Regen auf, und die Sonne brach durch. Doc beendete abrupt die Diskussion und gab Befehl. Augenblicke später waren sie an Deck und nahmen mit

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