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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Stimmung wie auf einem Ausflugsdampfer kam auf, Johnny war in den Ausguck geklettert, um festzustellen, wie groß der Mastenwald tatsächlich war. Es gelang ihm nicht, aber er entdeckte etwas anderes.
    »Doc!« rief er hinunter. »Bruze und seine Bande sind wieder zum Leben erwacht!«
    Doc und die Passagiere ließen das Essen stehen und rannten zum Heck, von wo aus die drei Boote am besten zu sehen waren. Die Banditen hielten auf die Schiffswracks zu und verschwanden wenig später aus dem Blickfeld.
     
     

10.
     
    Bruze und seine Flotte rückten den ganzen Tag über nicht mehr in Sicht. Die Passagiere der
Cameronic
verbrachten die Stunden an der Reling, und diejenigen, die Ferngläser hatten, vertrieben sich die Zeit damit, nach den Schiffswracks auszuspähen und zu versuchen, die Namen zu entziffern.
    Vier der Schiffsnamen waren auch auf dem Skalpgürtel, und Doc und seine Gruppe begannen, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, hier im Sargassomeer ihr Leben zu beschließen. Sie ahnten jetzt, daß Bruze doch einen Ausweg wußte, seine Lage also längst nicht so hoffnungslos war wie die der
Cameronic
, aber Bruze war unerreichbar, und sie zweifelten daran, ihn noch einmal zu sehen. Niemand konnte ihn daran hindern, zu warten, bis die Menschen auf dem Schiff verhungert waren, weil die Lebensmittel schließlich doch einmal zu Ende gehen mußten und es sehr fraglich war, ob die Algen einen brauchbaren Ersatz abgaben, und sich dann ungefährdet die Diamanten und die Goldbarren aus dem Tresor zu holen. Vermutlich hatte Bruze irgendwo ein Schiff versteckt, mit dem er nach Belieben in die zivilisierte Welt zurückkehren konnte.
    Doc und seine Gruppe hüteten sich, der Mannschaft und den Passagieren ihren Verdacht mitzuteilen, zugleich überlegten sie, was aus den Menschen von den vier Schiffen, denen sie begegnet waren und deren Namen auf dem Gürtel standen, geworden sein mochte. Hatte Bruze sie alle ermordet?
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit beschloß Doc, den Rätseln und Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Er zog niemand ins Vertrauen, sondern ließ eines der kleinen Boote, die auch ein einzelner manövrieren konnte, zu Wasser und paddelte lautlos fort. Es war seine Gewohnheit, gefährliche Erkundungen nach Möglichkeit allein vorzunehmen.
    Das Boot glitt wie ein Pfeil über das Wasser. Die Luft war wie in einem Treibhaus. Der Mond stand hoch am Himmel und gab ein unnatürlich helles Licht, das die Wracks der Schiffe noch gespenstischer als am Tag erscheinen ließ.
    Doc fuhr im Zickzack zwischen den Schiffen hindurch, die nicht so nahe beieinander lagen, wie es aus der Ferne schien; nur einige lagen Flanke an Flanke oder Bug an Bug. Immer wieder rammte das kleine Boot Treibholz oder driftende Planken, und es war mitunter mühselig, die Nußschale wieder flott zu bekommen.
    Plötzlich schlug irgendwo ein Gong an. Er dröhnte vibrierend, der metallische Klang hallte geisterhaft über das Meer. Doc lauschte. Die Gongschläge kamen in unregelmäßiger Folge, sie löschten alle anderen Geräusche aus, und Doc ahnte, daß die Gong-Schläge Signale waren. Jemand benutzte den Gong wie die afrikanischen Neger ihre Trommeln, um eine Nachricht durchzugeben.
    Der Gong verhallte, das Knistern und Knarren und Plätschern des Schiffsfriedhofs war wieder zu hören, die Geräusche vermischten sich aber mit einem leisen Kratzen, Scharren und Knacken, und Doc benötigte eine Weile, um zu begreifen, daß diese Laute von Menschen stammten, die von allen Seiten der Stelle zustrebten, von der der Gong erklungen war.
    Lautlos hielt er darauf zu. Er beschloß, als ungebetener Gast an der Versammlung teilzunehmen.
    Er steuerte zum Heck eines halb versunkenen, rostigen Dampfers und richtete sich vorsichtig auf. Er wartete, bis das Boot nicht mehr schaukelte, dann schnellte er sich hoch und klammerte sich mit beiden Händen an die Reling. Er lief über das Deck zum Bug, ließ sich auf ein Stück Treibholz hinunter und sprang von dort auf ein gekentertes Rettungsboot.
    Über Stämme, Boote und Bohlen balancierte er in die Richtung, aus der der Gong geklungen war. Einige Male glitt er aus, und es kostete ihn Mühe, sich aus dem Pflanzengewirr herauszuarbeiten, das ihn wie mit Saugarmen umklammerte und in die Tiefe ziehen wollte.
    Dann entdeckte er in einiger Entfernung ein rötliches Licht, das in unregelmäßigen Abständen aufglomm und wieder erlosch. Als er näherkam, bot sich ihm ein überraschender Anblick.
    Zwei altertümliche eiserne

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