Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
widerspruchslos frei.
    »Ich frage mich, wie er durch das Gestrüpp kommen will«, sagte Ham. »Er braucht doch glatt einen Tag, um lächerliche hundert Meter zurückzulegen!«
     
    Ham brauchte auf die Antwort zu seiner Frage nicht lange zu warten. Die drei Boote trieben langsam von der
Cameronic
weg, während Bruzes Männer am Bug und an den Seiten der Boote hantierten; was sie machten, war von der
Cameronic
aus nicht zu erkennen. Dann war Bruzes Stimme zu hören, er schrie ein Kommando; die Männer in den Booten richteten sich auf und stakten die Boote vorwärts.
    Als Stangen benutzten sie die langen Riemen, an deren Blätter sie Querhölzer befestigt hatten, die im Algengestrüpp Widerstand fanden.
    Die Boote bewegten sich mit überraschender Schnelligkeit vorwärts. Doc blickte durch sein starkes Fernglas hinüber.
    »Sie haben mechanische Grasschneider am Bug und an den Flanken der Boote angebracht«, teilte er mit. »Die Grasschneider sehen aus wie gekreuzte Sicheln und mähen den Weg frei.«
    Ham war verblüfft. »Wo haben sie die Sicheln her?«
    »Sie müssen sie in ihrem Gepäck aus Alexandria mitgebracht haben.«
    Monk zog eine beängstigende Grimasse. »Bruze scheint alles sehr sorgfältig geplant zu haben.«
    »In der Tat«, sagte Ham, »das hat er.«
    Wenig später wurde offenkundig, daß Bruze zwar seinen Teil der Vereinbarung mit Doc eingehalten hatte, aber auch dabei nicht ganz ohne Hinterlist vorgegangen war. Aus dem Heck der
Cameronic
quoll schwarzer Rauch, dann schlugen Flammen hoch.
    »Feuer!« schrie einer der Offiziere überflüssigerweise. »Das Schiff brennt!«
    Die Passagiere gerieten wieder in Panik. Die Mannschaft bildete eine Eimerkette, während die Offiziere die mechanischen Pumpen in Betrieb setzten, die an einen Feuerwehrschlauch angeschlossen waren und den brennenden Raum unter Wasser setzten. Die Pumpen arbeiteten mit Batterien und waren daher von den zerstörten Maschinen nicht abhängig. Schließlich brachte man den Brand unter Kontrolle. Doc und seine Männer stiegen durch die Luke und sahen sich die Schäden an. Bruze hatte die Wandverkleidung mit Dieselöl übergossen, außerdem hatte er aus Möbeln, Teppichen und Gepäckstücken einen Scheiterhaufen errichtet, ebenfalls übergossen und angesteckt.
    Sie gingen wieder an Deck. Renny wischte sich Schweiß von der Stirn und starrte zu den drei Rettungsbooten hinüber, die in der Ferne kaum noch zu sehen waren.
    »Diese Betrüger!« Er knirschte mit den Zähnen, »Wir hätten sie nicht laufenlassen sollen ...«
    Monk zwinkerte vergnügt. »Vielleicht nicht, aber jedenfalls haben sie kein Monopol auf Hinterlist.«
    »Was soll das heißen?«
    Monk schmunzelte. »Ich habe selbst die Wasserfässer für die drei Boote abgefüllt.«
    »Und?«
    »Ich habe dazu Meerwasser genommen.«
     
     

9.
     
    Die Passagiere kamen nun ebenfalls zum Heck und beobachteten die drei Rettungsboote. Durch’s Fernglas sah Doc, daß die Männer die langen Riemen weggelegt hatten und jetzt damit beschäftigt waren, Sonnendächer auszuspannen.
    »Sie machen es sich gemütlich.« Ham trommelte mit seinem Stockdegen auf die Planken. »Aber ich begreife nicht, was sie Vorhaben. Sie haben nicht die geringste Chance, Land zu erreichen, die nächste Küste ist viele hundert Meilen entfernt. Sie können die
Cameronic
nicht zurückerobern, außerdem ist sie manövrierunfähig. Wo also wollen sie mit ihren kleinen Booten hin? Warum haben sie angehalten, worauf warten sie?«
    Ham wußte, daß das lediglich rhetorische Fragen waren, die niemand beantworten konnte. Er blickte auf das verödete Meer, das kaum Ähnlichkeit mit dem Meer hatte, an das er gewöhnt war, und allmählich dämmerte ihm, daß auch die
Cameronic
keine Chance hätte, die nächste Küste zu erreichen. Der Gedanke war wenig erfreulich, und Ham bemühte sich, ihn aus seinem Gedächtnis zu vertreiben.
    Die Passagiere hatten inzwischen wieder einmal eine Versammlung abgehalten. Nun löste sich eine kleine Abordnung aus der Menge und kam gravitätisch zu Doc. Es waren sieben Männer, und sie sahen aus wie respektable Bürger, die in ihrer Heimatgemeinde, die mutmaßlich irgendwo im mittleren Westen der Vereinigten Staaten lag und nicht viel mehr als zehntausend Einwohner hatte, den Ton angaben.
    »Sie haben abgestimmt und beschlossen, ihr Schicksal in unsere Hände zu legen«, sagte Ham leise zu Doc. »Was sie sich wohl davon versprechen?«
    »Manche Leute sind glücklich, wenn sie die Verantwortung auf

Weitere Kostenlose Bücher