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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Bruze die Verfolgung aufgegeben hatte; mit diesem Schiff mußte es eine besondere Bewandtnis haben.
    Da waren zertrümmerte Geschütze, in den Stahlplatten der Türme klafften Löcher wie von Explosionen, einer der Türme war auf Deck stürzt. Anscheinend stammte das Schiff aus dem letzten Krieg; es war im Kampf so erheblich beschädigt worden, daß die Mannschaft es auf gegeben hatte, vielleicht auch war die Mannschaft in Gefangenschaft geraten, und der Sieger hatte das Schiff seinem Schicksal überlassen.
    Nirgends rührte sieh etwas, das Schiff schien leer zu sein. Es wäre für Doc jetzt vergleichsweise einfach gewesen, sich wieder über die Reling zu schwingen und die Flucht fortzusetzen, aber seine Neugier ließ das nicht zu.
    Er ging vorsichtig zum Bug. Das Deck war hier einigermaßen frei, als hätte jemand das Gerümpel beiseite geschafft. Einmal hörte er ein Geräusch wie ein unterdrücktes Winseln und blieb jäh stehen. Aber das Geräusch wiederholte sich nicht.
    Er gelangte in den tiefen Schatten zwischen den Decksaufbauten. Plötzlich hatte er den bestimmten Verdacht, nicht allein zu sein. Er wollte umkehren, aber im gleichen Moment sprang ihn etwas an, er packte zu und spürte ein seidiges Fell unter den Fingern. Das Wesen, das ihn angegriffen hatte, umklammerte seinen Hals, Nägel krallten sich in seine Haut.
    Doc versuchte, sich zu befreien. Das unheimliche behaarte Wesen ließ nicht locker. Doc schlug seine Hände in die Arme, die ihn gepackt hielten, die Arme waren doppelt so dick wie seine. Doc glaubte nun zu begreifen, warum die Banditen das Schiff mieden, offensichtlich war es von einem riesigen haarigen Monster bewohnt; dann überlegte er sachlich, daß es keine Monster gab und machte sich klar, daß ein großer Affe ihn angefallen hatte. Doc hatte keine Angst vor Affen.
    Das Tier war auch nicht sonderlich groß; Doc stellte es fest, als er es von seiner Schulter nahm. Was er für den gewaltigen Arm des Monsters gehalten hatte, war tatsächlich ein Bein des Affen, und das Tier war auch nicht angriffslustig, sondern verstört, und der Himmel mochte wissen, warum es ihn angefallen hatte.
    Doc fühlte, daß der Affe ein Halsband trug; er ließ seine Taschenlampe aufflammen, die beim Bad im Meer nicht gelitten hatte, da sie wasserdicht war, und lenkte den dünnen Lichtstrahl auf das Halsband.
    Es bestand aus Seide und war bunt und nagelneu.
    Irgendwo in der Nähe zischte etwas durch die Luft. Doc ließ den Affen los und duckte sich; was immer da gezischt hatte, flog über ihn hinweg.
    Jetzt kam das Zischen von der anderen Seite, Doc duckte sich abermals. Dann zischte es aus allen Richtungen, es war nicht mehr möglich auszuweichen, eine Schlinge senkte sich über Docs Kopf, eine zweite, eine dritte. Die Schlingen waren aus dünnem, flexiblem Draht, und sie wickelten sich um Docs Arme, um seine Beine, sie umschlossen ihn wie ein Spinnennetz.
    Doc drehte sich um die eigene Achse, er zerrte an den Schlingen. Sie waren unzerreißbar. Doc griff nach einem der Drähte und zog ihn scharf heran, ein schriller Schmerzensschrei gellte, dann warfen sich die Gegner auf ihn, sie hatten dünne Arme und kleine zierliche Hände und waren viel schwächer als Doc, aber sie waren in einer überwältigenden Übermacht, außerdem hatten sie die Drahtschlingen.
    Sie zerrten ihn zu Boden und hielten ihn fest, wie die Liliputaner einst Gulliver gefesselt hatten.
     
     

11.
     
    Doc wurde zusammengeschnürt wie eine Mumie. Er spannte seine mächtigen Muskeln an, um zu verhindern, daß die Fesseln zu stramm angezogen wurden; auf diese Weise bekam er einen Spielraum, um notfalls die Fesseln abstreifen zu können. Mittlerweile wußte er, daß die Gegner, die ihn überwältigt hatten. Frauen waren. Er hatte es beim ersten Aufschrei geahnt, aber nun wußte er es. Die Frauen redeten in allen Sprachen durcheinander, eine mit einer glockenhellen Silberstimme schien das Kommando zu führen.
    Verblüffend war, daß sie die Kommandos in einem halben Dutzend Sprachen gab, und alle kamen fließend und ohne erkennbaren Akzent.
    Der Affe winselte, die Frau mit der hellen Stimme rief ihn zu sich.
    »Komm her, Nero!« Sie sprach Englisch.
    »
Bueno
«, sagte eine andere Stimme. Und in gebrochenem Englisch: »Er ist gefesselt. Er kann sich nicht losreißen.«
    Doc lächelte. So wie die Drähte angezogen waren, kostete es ihn eine Minute, sie abzustreifen. Aber er tat es nicht. Er wartete. Seine Neugier fesselte ihn stärker als der

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