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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Solange noch Männer da waren, haben sie Verpflegung von anderen Schiffen geholt, die aufgegeben und hergetrieben worden waren, außerdem haben wir Destilliergeräte, mit den wir Meerwasser in Trinkwasser verwandeln können.«
    Sie blieb stehen und rief wieder den Affen zu sich, der sich immer noch für Docs Fesseln interessierte. Diesmal gehorchte das Tier. Widerstrebend ging es zu dem Mädchen und schielte über die Schulter zu Doc.
    »Dann hat Bruze uns eine Falle gestellt, und alle unsere Männer sind ermordet worden«, sagte Kina la Forge. »Das war vor fünf Monaten. Danach haben die Frauen das Kriegsschiff nicht mehr verlassen. Wir können es leicht verteidigen, aber wir können keine Lebensmittel mehr beschaffen. Tatsächlich haben wir kaum noch etwas zu essen. Wir leben fast nur noch von Fischen, die wir fangen ...«
    Doc sagte nichts. Er versuchte sich in die Lage der Menschen auf diesem Schiff zu versetzen; es gelang ihm nicht. Gleichzeitig begriff er, daß ihm und den Leuten auf der
Cameronic
wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal bevorstand.
    »Wir haben versucht, mit dem Oger – das heißt, mit Bruze zu verhandeln«, sagte das Mädchen. »Wir haben einen erheblichen Teil seines Schatzes an Bord; der Schatz war hier, als wir vor Jahren dieses Schiff an uns brachten. Wir haben ihm versprochen, ihm den Schatz zu geben, wenn er uns hilft, das Meer zu verlassen.«
    »Wie kommt Bruze von hier weg?« fragte Doc.
    »Ich weiß es nicht. Niemand von uns weiß es. Es ist ein Geheimnis, das außer Bruze und seinen Anhängern niemand kennt.«
    »Hat er ein Unterseeboot?«
    »Ich habe keine Ahnung. Sie fahren immer nur bei Nacht weg, und unser Schiff wird von Posten umzingelt, die uns mit Gewehrfeuer bestreichen, damit niemand an Deck kann.«
    »Vielleicht benutzt Bruze ein Flugzeug.« Doc dachte nach. »Haben Sie manchmal Motorengeräusche gehört?«
    »Wir haben nichts dergleichen gehört; das Gewehrfeuer verhindert, daß wir überhaupt etwas hören, obendrein läßt Bruze seinen großen Gong dröhnen, wenn er das Meer verläßt. Ich kann nur mit Sicherheit sagen, daß er kein normales Schiff benutzt. Ein normales Schiff bliebe im Pflanzengewirr stecken, da reichen auch die mechanischen Grasschneider nicht mehr aus.«
    »Wie groß ist der Schatz, den Sie an Bord haben und den Bruze von Ihnen verlangt?«
    »Nach Ihrer Währung sind es ungefähr sechs bis sieben Millionen Dollar.« Sie sagte es so beiläufig, als handle es sich um sechs bis sieben Cents.
    Doc überlegte, daß das Mädchen vermutlich, keinen Begriff vom Wert des Geldes hatte; sie war in einer Umgebung aufgewachsen, in der Geld beinahe nutz- und wertlos war. Daher die Selbstverständlichkeit, mit der sie über diese riesige Summe sprach.
    »Sie sollten mich jetzt aber wirklich freilassen«, sagte er, nachdem er eine Weile gewartet hatte, ob das Mädchen nicht von selbst auf diesen Gedanken kam. »Ich bin nicht Ihr Feind. Wir sind Verbündete!«
    »Nein!« Das Mädchen ließ sich nicht beirren. »Weshalb nicht?«
    »Sie haben ein ehrliches Gesicht, und Sie haben so gesprochen, daß ich Ihnen vertrauen möchte, aber ich kann kein Risiko eingehen. Es steht zuviel auf dem Spiel. Wir werden Sie nicht zwingen, unser Schiff zu verlassen, weil der Oger Sie dann bestimmt fangen würde, aber wir werden Sie auch nicht freilassen, damit Sie sich ungehindert an Bord bewegen können. Sie werden einige Tage oder einige Wochen unser Gefangener bleiben, bis auch der geringste Zweifel ausgeräumt ist, daß Sie ein Parteigänger Bruzes sind, den er uns geschickt hat, um uns abermals reinzulegen.«
    Doc war niedergeschlagen. Es war ihm bisher stets gelungen, das Vertrauen seiner Umwelt zu erringen, wenn er es zu erringen wünschte, aber an dieser Amazonenkönigin prallte seine Überredungskunst ab.
    Kina la Forge trat an die Tür und sprach leise mit den Frauen; den Affen Nero nahm sie mit. Doc verstand nicht, was sie sagte, aber er bemerkte, daß sie wieder mehrere Sprachen benutzt, und jede so fließend, als wäre es ihre Muttersprache.
    Die Frauen gingen zu Doc, und er begriff, daß sie die Absicht hatten, ihn eine Arrestzelle zu sperren. Er legte nicht den geringsten Wert darauf, sich einschließen zu lassen, nicht einmal von einer reizenden Dame wie dieser Kina, überdies ahnte er, daß die Zellen so stabil waren, daß ein Ausbruch nur mit Mühe – falls überhaupt – zu bewerkstelligen war.
    Er beschloß, die Initiative zu übernehmen. Die Drahtschlingen um

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