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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Strömung hatte sie ins Sargassomeer geschwemmt.
    Endlich tauchte die
Cameronic
vor ihm auf. Majestätisch und prächtig beleuchtet, so lag sie im schimmernden Mondlicht. Sie wirkte wie ein Lebewesen in einem Meer von Leichen.
    Doc war noch ein Stück von der
Cameronic
entfernt, als er Geschrei und Schüsse hörte. Das Getöse kam vom Schiff.
     
     

12.
     
    Bruze und seine Anhänger hatten die
Cameronic
überfallen. Nach der Schußrichtung zu urteilen, kamen sie vom Bug und versuchten, die Decks in ihren Besitz zu bringen.
    Doc stemmte sich gegen die Paddel, er arbeitete, daß der Schweiß ihm in Strömen übers Gesicht und über Brust und Rücken floß. Er sah, daß unter dem Bug des Liners vier oder fünf kleine Boote lagen; mit diesen Booten mußte Bruze gekommen sein.
    Einige Männer, die in den Booten Wache hielten, erblickten Doc. Sie eröffneten das Feuer. Doc beugte sich so tief wie möglich herab und paddelte weiter. Er hielt aufs Heck der
Cameronic
zu. Zwei Kugeln trafen das Boot und durchlöcherten die Außenwände, aber sie lagen zu hoch, um weiteren Schaden anzurichten.
    Doc erreichte das Heck. Das Deck lag hoch über ihm, es war keine Kleinigkeit, den Haken an der Seidenschnur so zu schleudern, daß er sich festkrallte, aber schließlich gelang es doch. Doc kletterte hinauf wie eine Spinne im Netz und schwang sich über die Reling. Er rannte zum Bug.
    Ein Mann der Besatzung sah ihn und riß das Gewehr in Anschlag; dann erkannte er Doc und ließ das Gewehr sinken.
    »Bleiben Sie auf Ihrem Posten«, sagte Doc hastig. »Vielleicht versuchen die Banditen einen Zangenangriff über das Heck.«
    Der Kampf fand im vorderen Drittel des Schiffs statt, bis dorthin waren es gut zweihundert Meter.
    Doc sprintete los und geriet nur wenig außer Atem. Er hatte Jahre damit verbracht, sich auf solche und ähnliche Abenteuer vorzubereiten und war durchtrainiert wie ein Berufsathlet.
    Die Verteidiger der
Cameronic
waren überrascht worden und offenkundig in Bedrängnis. Wie ein bronzefarbener Schemen warf sich Doc in das Getümmel. An seinen Fingerspitzen befanden sich jetzt die dünnen Nadeln, die in die Betäubungsdroge getaucht waren und eine beinahe sofortige Ohnmacht hervorriefen. Sie saßen in bronzenen Fingerhüten, die sich von Docs Haut kaum unterschieden.
    Bruzes Anhänger, die von der Existenz der Nadeln nichts ahnten und überdies ungebildet und abergläubisch waren, wähnten übernatürliche Kräfte am Werk, als sie beobachteten, wie Doc die kräftigsten Gegner nur zu berühren brauchte, um sie in Tiefschlaf zu versetzen.
    Doc wurde von einem Kugelhagel überschüttet, Messer wirbelten durch die Luft. Er wich den Attacken mit unglaublicher Behendigkeit aus. Er sah nun, daß die Angreifer mit modernen und mit altertümlichen Waffen ausgerüstet waren. Etliche von Bruzes Männern hatten sogar Floretts und Säbel, die sie gewiß auf den alten Schiffen gefunden hatten.
    Allmählich gewannen die Verteidiger die Oberhand; Bruzes Männer zogen sich zum Bug zurück. Doc hielt Ausschau nach seinen Freunden. Hatte der Sargasso-Oger sie in seine Gewalt gebracht?
    Doc hörte Bruzes Stimme, die das Getöse übertönte. Bruze stand am Bug und hatte sich bisher nicht am Kampf beteiligt.
    »Wehrt euch!« brüllte Bruze. »Greift an! Reißt sie in Stücke!«
    Aber die Männer hörten nicht auf ihn. Sie wichen weiter zurück, die ersten sprangen bereits in die Boote.
    Doc schlug einen Haken um das Getümmel und lief zu Bruze.
    Der Sargasso-Oger sah ihn und stürzte ihm entgegen, was immerhin bemerkenswert war. Es gab nur wenige Männer, die einen Vorgeschmack von Docs herkulischer Kraft bekommen hatten und dennoch den Kampf mit ihm suchten. Aber Bruze war der stärkste Mann, dem Doc bisher begegnet war; er stellte es sofort fest, als sie aufeinanderprallten.
    Bruze grinste vergnügt; er verließ sich auf seine mächtigen Muskeln und war seiner Sache ganz sicher, allzu sicher. So stand ihm eine Überraschung bevor. Das Grinsen fiel ihm aus dem Gesicht, er wirkte wie ein Mensch, der jäh mit einer unerklärlichen Erscheinung konfrontiert ist. Auch er war daran gewöhnt, daß kaum jemand den Kampf mit ihm suchte.
    Doc war nicht weniger überrascht. Bruze war nicht schwächer als er selbst; darauf war er nicht vorbereitet.
    Die beiden Männer droschen wie mit Vorschlaghämmern aufeinander ein. Wo sie zupackten, ging die Haut des Gegners in Stücke. Sie verkrallten sich ineinander und rollten über das Deck, kamen auf die Beine,

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