Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
ihm geschwunden war. Sie hatten ihn für einen notorischen Schläger gehalten, dem niemand gewachsen war, und waren nun dabei, ihre Ansicht zu revidieren. Sie waren Wölfe in Menschengestalt, und Wölfe erkennen nur den Stärksten als Führer an. Bei der nächsten Gelegenheit würden sie ihm die Herrschaft streitig machen ...
    Bruzes rechte Hand blutete. Ein Schlag, der Doc von den Füßen reißen sollte, war vorbei und gegen die Reling gegangen. Er preßte die Faust gegen die rechte Seite, wodurch sein Hemd an dieser Stelle blutig wurde, und stöhnte leise.
    »Dieser Savage ist ein zäher Bursche«, sagte er anerkennend, »aber ohne meine Verletzung hätte ich ihn geschafft. Ich hab gleich zu Anfang eine Kugel abbekommen.«
    Er zeigte auf das blutige Hemd und stöhnte wieder. Einer der Männer wollte die Wunde untersuchen, Bruze stieß ihn ärgerlich zurück.
    »Ich brauch keinen Verband«, sagte er barsch. »Es ist nur eine Fleischwunde, aber sie hat mich doch sehr behindert.«
    Er spürte, wie die Achtung seiner Männer wieder stieg. Es imponierte ihnen, daß er kein Aufhebens von seiner Verwundung machte und es ihm trotzdem gelungen war, dem gefährlichen Doc einen ausgeglichenen Kampf zu liefern.
    »Wir rudern zu der Karavelle«, sagte er.
    Sie ließen eines der Boote zurück; sie hatten so viele Männer verloren, daß sie es nicht mehr brauchten.
     
    Die Karavelle tauchte im Mondlicht vor ihnen auf. In der Epoche, in der sie gebaut worden war, mußte sie als riesiges Schiff gegolten haben, aber im Vergleich zu modernen Schiffen war sie nicht viel mehr als ein Spielzeug. Sie sah unglaublich unbeholfen aus und ragte, da sie aus Holz gefertigt war, ziemlich weit aus dem Wasser. Die Masten waren direkt über dem Deck abgebrochen.
    »Ich möchte wissen«, sagte er nachdenklich, »wieso Savages fünf Männer nicht in die Falle getappt sind, die wir ihnen gestellt haben ...«
    Keiner sagte etwas. Die Männer bei ihm im Boot hätten es ebenfalls gern gewußt.
    Bruze ging allein an Bord. Er ging sofort zu den hohen Heckaufbauten und trat durch eine niedrige Tür. Neben der Tür stand eine mächtige, eisenbeschlagene Truhe, deren Deckel geschlossen war. Bruze hütete sich, den Deckel zu berühren. Sobald jemand die Truhe öffnete, schloß sich ein Stromkreis, und die beiden Kisten Dynamit in der Truhe gingen in die Luft.
    Behutsam untersuchte Bruze die Stromleitung und vergewisserte sich, daß alles in Ordnung war, dann ging er wieder zu seinen Leuten.
    »Die Bombe müßte funktionieren« erklärte er. »Ich vermute, daß Savages fünf Kumpane die Truhe einfach nicht gefunden haben. Wo, zum Teufel, sind sie geblieben? Ob sie überhaupt nicht auf dem Schiff gewesen sind?«
    Einer der Männer warf eine halb gerauchte Zigarette ins Meer. Keiner sagte etwas.
    »Naja, vielleicht kriegen wir Savage«, meinte Bruze nach einer Weile. »Er wird bestimmt kommen und seine Kumpane suchen. Hoffentlich findet er die Truhe und macht den Deckel auf. Er wird den prächtigsten Schatz finden, von dem er je geträumt hat,«
    Sie ruderten leise weg und wurden von der Dunkelheit auf gesogen. Fünf Minuten später klomm ein bronzefarbener Schatten auf die Karavelle. Er blieb reglos stehen und lauschte, dann flammte eine Stablaterne auf. Der Lichtkegel geisterte über das Deck und über das Wasser und haftete auf dem Zigarettenstummel, den einer von Bruzes Männern weggeworfen hatte.
    Die Taschenlampe erlosch. Doc wußte, daß nur einer von seiner Gruppe rauchte, nämlich Monk, und der drehte sich seine Zigaretten selbst. Der Stummel im Wasser stammte nicht von einer selbstgedrehten Zigarette, folglich mußte Bruze hier gewesen sein, offenbar erst vor kurzer Zeit, sonst hätte das Papier sich im Wasser auf gelöst.
    Doc durchstöberte das Schiff. Er brauchte nicht lange, um die eisenbeschlagene Truhe zu finden. Er umkreiste sie vorsichtig; was er sah, schien ihn vollauf zu befriedigen.
    Dann beugte er sich vor und griff nach dem Deckel.
     
    Bruze hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, wieso Docs Helfer die Truhe nicht geöffnet hatten und ob sie überhaupt auf der Karavelle gewesen seien; doch die Erklärung war einfach.
    Monk und die übrigen hatten die Maschinenpistole gehört, die die hübsche Kina la Forge aus dem Leben geräumt hätte, wäre ihr Doc nicht so geistesgegenwärtig zu Hilfe gekommen.
    »Zum Teufel mit der Schatztruhe!« hatte Renny gemurrt. »Sie wird uns nicht weglaufen. Kümmern wir uns lieber um die Schießerei

Weitere Kostenlose Bücher