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DS016 - Die Festung der Einsamkeit

DS016 - Die Festung der Einsamkeit

Titel: DS016 - Die Festung der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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heißen Kaffee und drei Blechbecher.
    »Essen«, sagte Giantia ohne übertriebene Höflichkeit.
    »Da!« sagte Titania und schob Doc und Monk die Gefäße vor die Füße.
    Die beiden Damen waren offensichtlich unzufrieden.
    Sie betrachteten Doc und Monk mit deutlichem Widerwillen, aber sie schienen keine Angst zu haben. Sie schienen sich völlig auf ihre Geistesgegenwart und ihre Muskelkraft zu verlassen.
    Plötzlich richtete Doc sich auf; er lauschte nach draußen und legte beide Hände hinter die Ohren. Die Pantomime war allgemeinverständlich. Er gab zu verstehen, daß er etwas hörte, und forderte zugleich Titania und Giantia auf, ebenfalls zu horchen.
    Eine Sekunde lang war nur der arktische Wind zu vernehmen, der über die Insel und um die Zelte strich, dann flaute der Wind ab, und eine Stimme sagte leise etwas. Die Stimme gehörte zweifellos John Sunlight.
    »Giantia und Titania sind blöd«, sagte die Stimme. »Sie wissen nicht, daß ihre Schwester Fifi in Sicherheit und bei Savages Leuten ist.«
    Eine andere Stimme antwortete, aber sie sprach undeutlich und war nicht zu verstehen. Beide Stimmen schienen ziemlich weit entfernt zu sein; man hörte sie überhaupt nur, weil der Wind abgeflaut war.
    Giantia und Titania starrten einander an. Sie wirkten schockiert.
    »Fifi lebt?« Giantia schüttelte den Kopf, sie flüsterte vor Aufregung. »Das begreife ich nicht. Sie war doch in dem Reklameflugzeug, das dieser Savage und sein Kumpan abgeschossen haben!«
    »Ich ...«, sagte Titania und brach ab, denn jetzt war wieder Sunlights Stimme zu hören.
    »Solange die beiden stupiden Weiber sich einbilden, daß Savage ihre Schwester auf dem Gewissen hat«, sagte die Stimme, »solange werden sie für mich arbeiten. Ich habe Verwendung für sie!«
    Die zweite Stimme lachte meckernd.
    »Ich habe sie in dem Glauben gelassen, daß Savage das Flugzeug abgeschossen hat«, sagte Sunlights Stimme. »Sie haben keine Ahnung, daß in dem Flugzeug eine Bombe war, die über Funk gezündet worden ist, sie wissen auch nicht, daß Fifi gar nicht in der Maschine war ...«
    Dann schwoll der Wind wieder an, und Sunlight war nicht mehr zu hören. Giantia und Titania standen immer noch wie versteinert. Allmählich erschien ein Lächeln auf ihren Gesichtern. Titania klappte den Mund auf, offensichtlich um einen Freudenschrei auszustoßen; Giantia unterband den Schrei, indem sie ihrer Schwester den Mund zuhielt.
    »Sei still!« zischelte sie. »Soll Sunlight etwa erfahren, daß wir die Wahrheit wissen?«
    Titania beruhigte sich. Sie reckte entschlossen das Kinn vor.
    »Ich breche Sunlight das Genick!« versicherte sie. Giantia schüttelte den Kopf. »Das wäre zu gefährlich. Seine Leute würden uns umbringen.«
    Die beiden Frauen verließen das Zelt. Monk wartete, bis ihre Schritte verklungen waren, dann rückte er näher zu Doc.
    »Das war das schönste Stück Bauchrederei, das ich je erlebt habe«, flüsterte er. »Doc, mit der Nummer könntest du im Zirkus auf treten.«
    »Man muß alles versuchen«, sagte Doc. »Wenn es nichts nützt, kann es jedenfalls nichts schaden.« Monk dachte wieder an die große blaue Halbkugel.
    Abermals kam er nicht dazu, sich nach Einzelheiten zu erkundigen, denn plötzlich fuhr er zusammen und horchte nach draußen; instinktiv schielte er zu Doc hinüber, als hätte er ihn im Verdacht, sich schon wieder als Bauchredner zu betätigen. Aber das Geräusch war echt.
    »Ein Flugzeug!« flüsterte er.
    »Es hört sich so an ...«, sagte Doc leise.
    »Ham und Long Tom!« entschied Monk. Er sprang auf. »Die beiden haben deine Instruktionen nicht verstanden, oder es ist etwas passiert ...«
     
    Aber in dem Flugzeug waren weder Ham noch Long Tom noch Fifi.
    In dem Flugzeug saß ein Mann namens Porto Novyi. Er gehörte nicht zu Sunlights Bande und war weder Sträfling in Sibirien noch auf dem Eisbrecher gewesen. Er war klein und breitschultrig und verdiente sich seinen Lebensunterhalt damit, daß er alles, aber buchstäblich alles, was man ihm und seiner Maschine anvertraute, an jeden beliebigen Punkt innerhalb der Vereinigten Staaten und außerhalb transportierte.
    Dabei zählte für ihn lediglich die Bezahlung; Gesetze, Moral und Ethik waren ihm herzlich gleichgültig. Er war furchtlos, und es gab nur einen Menschen, vor dem er Angst hatte – John Sunlight. Novyis Furcht vor Sunlight und seine notorische Ehrlichkeit ihm gegenüber standen miteinander im direkten Zusammenhang.
    Das Flugzeug senkte sich auf die Insel

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