DS017 - Im Tal des Roten Todes
von hier aus in die Wege leite«, entgegnete der Mann, der sich hinter dem Namen Nick Clipton verbarg. »Du und deine Leute – ihr kommt sofort zurück.«
»Das Problem ist nur, daß uns der Kerl mit seinen Leuten bestimmt folgt. So schnell vergißt der uns nicht.«
»Deshalb sollt ihr ja eure Spuren verwischen. Hat er denn Lunte gerochen, daß ihr aus dem Westen kommt?«
»Ich bin da nicht sicher. Wundern würde es mich jedenfalls nicht.«
Die Hörmuschel klirrte, als der Mann am anderen Ende der Leitung einige Flüche ausstieß. »Dann wäre es vielleicht doch ratsam, daß wir diesen Savage und seine Bande für immer kaltstellen. Laß mich einen Moment überlegen.«
Buttons konnte in der Stille, die nun eintrat, seine eigene Uhr ticken hören. Von der Straße unten klang gelegentliches Hupen herauf.
»Hast du noch alles, was ich dir mitgegeben habe?« fragte der Mann aus Arizona schließlich.
»Alles bis auf das Fanggebiß für den Hund. Eine von den Injektionsnadeln habe ich herausbrechen müssen.«
»Dann nimm jetzt, was du als Nummer zwei auf deiner Liste stehen hast. Such dir einen geeigneten Platz und bring es – äh – zur Anwendung. Um die weiteren Einzelheiten kannst du dich doch wohl selbst kümmern.«
»Ja«, entgegnete Buttons unsicher.
»Gut. Damit wäre dieser Doc Savage ein für allemal ausgeschaltet. Es kann überhaupt nichts schiefgehen.«
»Hoffentlich«, bemerkte Buttons zweifelnd. »Und mit dem Mädchen – bleibt es bei dem, was Sie da vorhin sagten?«
»Selbstverständlich.«
»Hören Sie, Boß – sollten wir uns die Kleine nicht wenigstens solange auf sparen, bis wir diesen Savage erledigt haben? Wenn irgendwas schiefgehen sollte, könnten wir sie als Geisel benutzen.«
Der Mann am anderen Ende der Leitung überlegte. »Gut«, sagte er schließlich, »behaltet sie vorläufig bei euch. Und stell die Falle, in die du Savage laufen läßt, ja nicht zu plump.«
»Nein, Boß. Ich hab’ mir da ganz was Besonderes einfallen lassen.«
»Um so besser. Wenn es geklappt hat, schafft ihr euch das Mädchen vom Hals und kommt dann sofort nach Arizona. Wenn nicht, bringt das Mädchen mit und verkriecht euch im Schlupfwinkel am Red Skull.«
»Sollen wir fliegen oder fahren?«
»Fliegen, natürlich. Würde sonst ja eine Woche dauern.«
»Whiteys Himmelsschlitten ist aber im Eimer. Wir mußten ihn verbrennen.«
»Dann kauft eine andere Maschine. Oder reißt euch eine unter den Nagel.«
»Whitey kennt aber das Gelände um den Red Skull nicht.«
»Verdammt, soll ich dir vielleicht noch ’ne Hebamme schicken? Weise ihn eben ein. Und jetzt Schluß mit dem Gerede. Vergeßt nicht, sofort aus dem Hotel auszuziehen. Bis dann.«
Damit war die Verbindung unterbrochen. Auch Buttons legte auf, und er war voller neuer Zuversicht, als er zu der Wand hinüberging, an der die Koffer aufgestapelt waren. Er suchte sich eine Reisetasche heraus. In den Koffern befanden sich ohnehin nur alte Zeitungen; sie dienten nur dazu, das Bezahlen der Hotelrechnung überflüssig zu machen und Spesen zu schinden.
Die Falle, in die er Doc Savage und seine fünf Helfer laufen lassen wollte, machte noch allerhand ausgeklügelte Vorarbeiten erforderlich.
8.
Buttons wäre wahrscheinlich längst nicht so zuversichtlich gewesen, hätte er geahnt, was sich inzwischen in Monks Penthouse-Labor tat. Sein Ferngespräch mit Arizona war beileibe nicht das einzige.
Doc Savage hatte den Herausgeber einer der führenden Tageszeitungen von Phoenix am Apparat und versuchte von diesem etwas über den Mann zu erfahren, dessen Namen Bandy Stevens gerufen hatte, ehe er starb – Nate Raff.
»Nate Raff?« wiederholte der Zeitungsverleger. »Meinen Sie den ›harten‹ Nate Raff, den Präsidenten der Mountain Desert Construction Company? Einen anderen Nate Raff kenne ich nicht.«
»Können Sie mir etwas über den sagen?«
»Was wollen Sie denn wissen?«
»Alles. Vor allem erst einmal, wieso er ›hart‹ genannt wird.«
»Nun, ganz einfach, weil er ein harter Bursche ist. Alle Bauunternehmer hier bei uns unten haben Haare auf der Brust. Aber der harte Nate ist wohl der haarigste. Ein richtiger Sklaventreiber, aber auch ein tüchtiger Geschäftsmann.«
»Macht er ehrliche Geschäfte – oder krumme?«
»Soviel ich weiß, ehrliche. Die Mountain Desert Construction Campany ist eine Drei-Partner-Gesellschaft. Nate jedoch ist der Oberboß.«
»Wer sind die beiden Partner?«
»Der eine ist Richard O’Melia. Er hat
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