DS017 - Im Tal des Roten Todes
endlich!« herrschte Buttons seine Männer an.
Zähneknirschend ließ sich Monk aus seinem Labor führen und im Selbstbedienungslift hinunterfahren. Vor dem Haus hatten seine Häscher ihren Wagen stehen. Er mußte sich auf den Rücksitz setzen, wo er von ihnen in die Mitte genommen wurde.
Langsam rollte der Wagen durch die verlassenen Straßen, auf denen zu dieser frühen Morgenstunde nur ein paar Lieferautos und Milchwagen unterwegs waren.
»Würdet ihr mir wenigstens sagen, wo die Reise hingeht?« fragte Monk mit einer Stimme, die für einen klotzigen Burschen wie ihn geradezu kindlich sanft klang.
»Schnauze!« herrschte ihn einer der Entführer an.
Buttons Zortell zwinkerte seinen Leuten zu und sagte: »Warum eigentlich nicht? Er kann doch ruhig wissen, daß wir ihn als Geisel dafür nehmen, daß sich Doc Savage nicht in unsere Geschäfte einmischt. Tut er’s trotzdem, legen wir Sie um.«
»Wie nett!« bemerkte Monk zynisch. »Und was sind das für Geschäfte, wenn man fragen darf?«
»Uranerze. Oben in Kanada, an der Hudson Bay. Aber das ist auch alles, was Sie erfahren.« Wieder wechselte Buttons mit seinen Leuten verstohlene Blicke.
Monk lehnte sich wieder in den Sitz und rammte damit die beiden, die neben ihm saßen, mit seinen breiten Schultern zur Seite, in die Polsterwinkel. Er hatte längst gemerkt, daß die Männer aus dem Südwesten der Staaten kamen, aber das ließ er sich nicht anmerken.
Außerdem war er nicht nur geistesgegenwärtig, sondern auch ein höchst einfallsreicher Chemiker. Er und Doc Savage hatten längst ein besonderes Verfahren entwickelt ...
Monk tat, als ob er vor lauter Verlegenheit an seinen! Fingernägeln kaute, und als er dessen scheinbar müde wurde, fing er an, sich ›nervös‹ die Hände zu reiben.
Inzwischen war Buttons Zortell der Gedanke gekommen, in seinen Taschen nachzusehen.
»Die Papiere!« schluckte er. »Sie sind weg!«
»Welche Papiere?« fragte einer seiner Männer.
»Die wir dem toten ...« Hastig biß sich Buttons auf die Lippen. Daß sie dem toten Bandy Stevens etwas abgenommen hatten, sollte ihr Gefangener nicht wissen. Monk beobachtete all dies sehr genau, und er mußte; sofort an den kleinen Stapel Papiere denken, den Lea Aster unter dem Laborschrank hatte verschwinden lassen. Schlaues Mädchen!
Er knetete weiter seine Hände. Dann lehnte er sich plötzlich, als ob er des Aufrechtsitzens müde geworden sei, gegen den Mann zu seiner Linken. Dabei hielt Monk fest die Augen geschlossen. Dann tat er dasselbe mit dem Mann zu seiner Rechten.
Beide Wächter heulten plötzlich auf, ließen ihre Colts fallen und griffen sich mit den Händen an die Augen.
Ohne seine eigenen Augen zu öffnen, hechtete Monk aus dem langsam dahinrollenden Wagen. Er landete auf allen vieren, rappelte sich auf und begann zu rennen Erst jetzt öffnete er die Augen und tauchte in die nächstbeste Deckung, eine schmale Zufahrtsgasse.
Die Flucht war für seine Entführer völlig überraschend gekommen.
Im Laufen lachte Monk leise vor sich hin. Unter den Fingernägeln beider Hände hatte er in schmalen Halbmondkapseln zwei Chemikalien gehabt – nur aus diesem Grund trug er die Fingernägel lang. Mischte man die beiden Chemikalien, indem man die Kapseln in den Handflächen verrieb, ergaben sie ein stark wirkendes Tränengas.
»Doc selbst hätte das nicht besser machen können«, sagte er erfreut und begann noch schneller zu laufen.
Monk entdeckte das untere Ende einer Feuertreppe. Er sprang hoch, bekam zwei Eisenstäbe zu fassen und zog sich hinauf. Mit dem Ellenbogen drückte er das nächste Fenster ein. Aus dem Dunkel der Gasse pfiffen Kugeln zu ihm herauf. Monk entkam dem tödlichen Hagel durch einen Hechtsprung in das eingedrückte Fenster.
Er befand sich in einem Schlafzimmer. Ein Mann kam mit eingeseiftem Gesicht aus dem Badezimmer, in der Hand einen Rasierseifentiegel. Er schleuderte den Tiegel auf den Eindringling.
Monk duckte sich behend unter dem Wurfgeschoß Weg und lief auf die Tür zu. Sie war unverschlossen, und er gelangte in einen Flur, in dem es nach Küchendünsten roch. Er ließ sich Zeit, während er die Treppe hinunterstieg.
Weitere Schüsse fielen draußen, und er sah, daß sich inzwischen ein Polizist eingemischt hatte. Buttons Zortell und seine Spießgesellen befanden sich bereits auf der Flucht, nachdem sie mit dem Polizisten ein paar Kugeln gewechselt hatten. Niemand war dabei getroffen worden.
Monk verlor mehrere Minuten mit dem
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