DS020 - Die Tomahawks des Teufels
Ham, so daß er sich die Frage verkniff. Er fand sich damit ab, warten zu müssen, bis er wieder bei Doc Savage war. Der würde die Frage gewiß auch beantworten können.
In einiger Entfernung vor ihnen gellten wieder Schreie auf, abermals ratterte die Maschinenpistole los. Monk und Ham liefen noch schneller und stießen auf eine Gruppe Indianer, die sie mit offenen Armen empfingen. Zu spät stellten Ham und Monk fest, daß die Indianer aus Brooklyn und alte Bekannte waren.
Die falschen Indianer hatten Doc Savage, Renny und Johnny gefangen; einer der Gangster drückte Doc den Lauf einer Maschinenpistole in die Seite.
Dutch Scorvitch war ebenfalls anwesend. Er wirkte außerordentlich wütend und bearbeitete die sechs bärtigen Männer aus der Ofenfabrik mit einem stabilen Knüppel.
»Wo ist er?!« brüllte Dutch mit Stentorstimme. »Ich will wissen, wohin sich diese räudige Ratte verkrochen hat!«
Plötzlich war in der Nähe eine Stimme zu hören.
»Ich habe ihn!« rief die Stimme. »Dutch, komm her!«
Abermals ertönte der schaurige Trommelwirbel, unvermittelt war auch der Geruch nach Gräbern und Leichen wieder da. Dutch rümpfte angewidert die Nase, hielt die sechs Bärtigen mit dem Knüppel in Schach und befahl seinen Anhängern, sie zu fesseln.
»Sechs von euch gehen mit!« ordnete er an. »Die anderen bleiben da und passen auf Savage und seine Bande auf!«
Er verschwand in der Nacht, die sechs angesprochenen Banditen trotteten hinter ihm her. Dann gellte wieder ein entsetzlicher Schrei auf, der in einem Stöhnen und erstickten Gurgeln unterging.
Monk stieß Ham mit dem Ellenbogen an.
»Das war Lakonnens Stimme«, flüsterte er.
Der Kerl mit der Maschinenpistole stand immer noch dicht vor Doc Savage. Anscheinend hatte er schlechtere Nerven als Monk, denn er war bleich geworden, und seine Hand mit der Waffe zitterte. Doc faßte nach dem Gesicht des Banditen, zärtlich und beinahe absichtslos, als wolle er ein Stäubchen von dessen Wange entfernen.
Der Bandit schloß fast sofort die Augen, sein Unterkiefer sackte, die Hand mit der Maschinenpistole erschlaffte; der Mann schien im Stehen einzuschlafen. Dann kippte er zur Seite und schlug hart auf dem Boden auf.
Die übrigen falschen Indianer fuhren herum, aber Monk, Ham, Renny und Johnny paßten auf. Es kam zu einem wüsten Handgemenge. Die Banditen waren weit in der Übermacht, und alle waren bewaffnet; aber auf kurze Distanz wagten sie die Schießeisen nur als Schlagwerkzeuge zu benutzen, weil sie Angst hatten, sich gegenseitig zu verletzen. Sie droschen mit den Revolverkolben wild drauflos; einer der Banditen hatte ein Gewehr, mit dem er Monk blindlings attackierte. Der Hieb ging knapp an Monks Kopf vorbei.
Doc Savage führte den Kampf einer raschen Entscheidung zu. Seine Fingerspitzen glitten über die Wangen seiner Gegner, und jedesmal sank der jeweilige Gegner in einen tiefen Schlummer. Es dauerte nicht lange, bis sämtliche Banditen kreuz und quer übereinander lagen und gefesselt werden konnten.
Doc stürmte durch das Unterholz in die Richtung, aus der Lakonnens Schrei gekommen war. Nach kurzer Zeit hörte er, wie der hünenhafte Finne jämmerlich stöhnte; Dutch Scorvitch hatte es offenbar nicht eilig, seinen einstigen Boß zu ermorden.
Ham, Monk, Renny und Johnny hasteten hinter Doc her. Sie sahen, daß acht Männer um den sterbenden Lakonnen herumstanden: Dutch Scorvitch und sechs Begleiter, sowie ein Mann, der an einen Baum gebunden war und einen indianischen Jagdanzug trug. Sein Gesicht war mit Kriegsfarben bemalt, aber sein Teint wirkte für einen Indianer ungewöhnlich hell.
Monk starrte den Gefangenen an und riß verblüfft die Augen auf.
»Long Tom!« sagte er fassungslos.
Der blasse Indianer nickte.
»Ich wollte es verhindern«, sagte er, »aber es waren zu viele ...«
Doc und seine Assistenten waren so unvermittelt aufgetaucht, daß Dutch und seine sechs Kumpane überrumpelt werden konnten. Doc nahm sich die sechs falschen Indianer vor. Einer riß eine Pistole hoch und schoß, aber er hatte es zu eilig; er zielte schlecht und verfehlte Doc.
Zufällig stand Doc in diesem Augenblick zwischen dem Schützen und Dutch Scorvitch. Das Geschoß traf Dutch.
Doc kümmerte sich um die übrigen. Monk und Renny teilten bereits Fausthiebe aus, und jeder Hieb streckte einen der Banditen zu Boden. Der Bronzemann begnügte sich mit seiner Fingerspitzenmasche.
Schließlich wandte sich Doc ab, nahm die Fingerhüte von den Fingerspitzen und
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