DS021 - Der grüne Adler
Besonderes zu tun, an der Außenfront hinab.
Hicky trat neben ihn und blickte ebenfalls hinunter. Die Straße lag so tief unten, daß einem ganz schwindlig werden konnte. Auf wenigstens sechzig Stockwerke fiel die Wolkenkratzerwand, ohne Sims oder Vorsprung, senkrecht ab. Hicky schauderte zusammen und trat zurück.
Doc Savage ging indessen hinüber, und nahm einem der Gefangenen den Knebel aus dem Mund.
»Alles, was wir von Ihnen wollen«, sagte der Bronzemann, »ist ein vollständiger Bericht darüber, was Sie von der Sache wissen.«
Der Mann – er hatte Hicky auf der Straße die Pistole vorgehalten – entblößte die Zähne. »Sie wissen doch wohl, was Sie mich können«, rief er und fügte noch weitere Obszönitäten hinzu.
Doc Savages sonore Stimme hatte plötzlich einen unheildrohenden Beiklang, »Leider können wir es uns nicht leisten, mit Ihnen viel Zeit zu vertun.« Wegen der aus dem Transistorradio tönenden Hillbilly-Musik mußten beide fast schreien.
Doc Savage entfernte auch den anderen Männern die Knebel und versuchte sie zum Reden zu bringen.
»Haltet die Schnauzen!« brüllte der erste Gefangene sofort, der offenbar ihr Anführer war.
Ham Brooks trat vor die Gefangenen hin. Er drehte an dem Griff seines Spazierstöckchens, und es zeigte sich, daß es ein Degenstock war, dessen lange schlanke Klinge an der Spitze mit einer klebrigen Substanz bestrichen war.
»Reden«, schnauzte er, »ist noch die einzige Chance, die ihr Vögel habt.«
Der Anführer der drei schnaubte verächtlich: »Sie können uns gar nichts. Zufällig weiß ich, daß Sie in dem Ruf stehen, noch nie jemand gekillt zu haben.«
Diese Worte schienen Doc Savage in Wut zu versetzen. Er packte den Gefangenen, schleppte ihn zum Fenster und pflanzte ihn so auf das Fensterbrett, daß er mit den Beinen nach draußen hing. Das Gesicht des Mannes verfärbte sich zwar leicht, aber immer noch trotzig schnarrte er: »Der Bluff zieht bei mir nicht.«
»So, Sie halten das für einen Bluff?« entgegnete Doc aufgebracht.
»Klar.«
Doc langte zu, drückte gegen seine Schulter, und der Mann begann über das Fensterbrett nach draußen zu rutschen. Zwar versuchte er noch, da er weder Arme noch Beine bewegen konnte, mit dem Kinn am Fensterbrett Halt zu finden. Doch es half ihm nichts. Mit einem Aufschrei verschwand er nach draußen.
Daraufhin schrie noch jemand anders auf. Das Mädchen.
Mit einem Satz war Monk bei ihr und fing sie auf – in dieser Hinsicht konnte man sich auf Monk verlassen.
Den Bronzemann schien all das nicht zu kümmern. Er zog seine breiten Schultern aus dem Fenster zurück, nachdem er dem hinabstürzenden Mann nachgesehen hatte, und bemerkte: »Die Polizei wird wohl kaum feststellen können, aus welchem der vielen Fenster er gefallen ist.« Er ging zu den beiden anderen Gefangenen hinüber, beäugte sie und sah dann Ham an: »Vielleicht sollten wir diese beiden ebenso fix beseitigen.«
Der Mann, der die Uniform trug, starrte ihn entsetzt an. Der andere biß fest die Zähne zusammen, und ein wenig Speichel rann ihm aus dem Mundwinkel.
»Wollen Sie uns jetzt sagen, was Sie wissen?« fragte Doc.
Beide schwiegen.
»Nun, dann ist es sinnlos, daß wir Sie noch länger am Leben halten«, sagte der Bronzemann. Er bückte sich, faßte den uniformierten Gefangenen unter den Armen und begann ihn zum Fenster zu schleifen.
»
Halt
, warten Sie!« schrie der Mann plötzlich auf. »Wir wollten dem Mädchen nichts weiter tun. Wir wollten sie nur für ’ne Weile von der Bildfläche verschwinden lassen.«
»Von wem wurden Sie dafür angeheuert?« fragte der Doc.
»Er sagte, sein Name sei Smith.« Der Mann war leichenblaß geworden. »Wirklich, Chef, Sie müssen mir das glauben!«
»Beschreiben Sie ihn.«
Der Mann beschrieb den angeblichen Smith. Er sollte etwa einen Meter fünfundsiebzig groß und von dunklem Typ gewesen sein, eine grellfarbene Krawatte und auffällige Socken getragen und an den Knöcheln der linken Hand eine Narbe gehabt haben.
Doc wandte sich an das Mädchen. »Ist das Ihr Mr. Smith?«
Hicky sah immer noch wie gebannt zum Fenster hinüber. Doc mußte seine Frage wiederholen. Daraufhin nickte sie und murmelte: »Ja, genauso sah er aus.«
Den Gefangenen schien das sehr zu erleichtern. »Ich sage doch, Chef, ich lüge nicht«, wiederholte er.
Doc Savages Gesicht blieb entschlossen. »Sie werden uns noch ein bißchen mehr sagen müssen, wenn Sie lebend davonkommen wollen.«
»Mann, und ob ich auspacken
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