DS022 - Die Monsterbande

Titel: DS022 - Die Monsterbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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fragte er.
    Doc antwortete nicht. Er klappte die Tür des Roadsters zu und fuhr an. Er hatte die manchmal störende Angewohnheit, Fragen, die er nicht beantworten wollte, zu überhören, und Rock fiel ihm mit seinen läppischen Fragen ein wenig auf die Nerven. Wozu sollte er dem Magnaten erläutern, daß die Nachricht von Major Thomas J. Roberts, genannt Long Tom, gekommen war, den die Öffentlichkeit als Fachmann für Elektronik kannte? Doc verabscheute Leute, die ihre Fragen nur stellten, weil sie fürchteten, ihnen gehe der Gesprächsstoff aus.
    »Wo ist der Wagen?« wollte er wissen.
    »Er fährt auf dem Hudson Turnpike nach Norden.«
    »Wollen mal sehen, ob wir ihn überholen können«, sagte Doc grimmig.
    Griswold Rock starrte betroffen hinter dem Roadster her; an eine solche Behandlung war er nicht gewöhnt.
    »Steigen Sie ein«, sagte Monk, »wir wollen Doc nicht aus den Augen verlieren.«
    Schlotternd stieg Rock in den Fond zu dem Schwein Habeas Corpus; Ham setzte sich zu Monk nach vorn.
    »Können ... können Sie mich nicht irgendwo absetzen?« fragte Rock.
    »Warum?« entgegnete Monk begriffsstutzig. »Wollen Sie nicht dabeisein, wenn wir die Kerle schnappen?«
    »Nein«, sagte Rock schlicht. »Ich habe Angst.«
    Ham musterte ihn mißtrauisch. Er wußte, daß Magnaten von Rocks Kaliber im allgemeinen nicht furchtsam sind; ein furchtsamer Mensch bringt es gar nicht erst soweit, weil er ständig davor zittert, von Konkurrenten, die er notgedrungen ausschalten oder aufkaufen muß, aus Rachsucht umgelegt zu werden.
    »Sie bleiben bei uns«, entschied Ham. Hämisch fügte er hinzu: »Wir beschützen Sie, damit Ihnen nichts passiert.«
    Griswold Rock nickte tapfer.
    »In Ihrer Gegenwart fühle ich mich sicher«, sagte er.

    Die beiden Wagen bogen auf den Hudson Turnpike ein und jagten mit siebzig Meilen in der Stunde nach Norden. Monk hatte nun ebenfalls das Funkgerät eingeschaltet, so daß die Männer in der Limousine das Gespräch zwischen Doc und Long Tom mithören konnten.
    »Ist der Wagen immer noch in Sicht?« fragte Doc.
    »Ich habe ihn direkt unter mir«, antwortete Long Tom.
    »Bist du ganz sicher, daß es der richtige ist?«
    »Ganz sicher. Durch die Brille ist die Mixtur an den Seitenwänden deutlich zu erkennen.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Rock. »Was für eine Mixtur?«
    »Doc hat mit einer Spezialmunition auf den Wagen geschossen«, erklärte Monk geduldig. »Mit unbewaffnetem Auge ist kaum etwas zu erkennen, aber in ultraviolettem Licht und mit einer dunklen Brille sieht man die Kugelspuren. Sie phosphoreszieren wie zum Beispiel Vaselin, aber die Chemikalie, die Doc benutzt, ist blauer und leuchtet kräftiger als Vaselin. Ich muß es wissen, ich habe sie selbst zusammengerührt.«
    »Aha«, sagte Rock lahm, »ich verstehe ...«
    Aber er klang nicht so, als hätte er wirklich begriffen. Monk überlegte, ob er dem Dicken den Sachverhalt noch anschaulicher schildern sollte, doch er fand keine Gelegenheit mehr dazu. Im Lautsprecher krachte und knallte es, dann war plötzlich Long Toms aufgeregte Stimme zu hören.
    »Doc, sie haben eine Maschinenpistole, und ...«
    Der Rest ging in lautem Getöse unter. Griswold Rock drückte sich in die Polster.
    »Eine Maschinenpistole!« ächzte er.
    Monk trat auf das Gaspedal, denn der Roadster vor ihm hatte unvermittelt beschleunigt. Griswold Rock hielt sich die Augen zu, offenbar hatte er nicht nur eine Abneigung gegen Maschinenpistolen, sondern auch gegen schnelle Fahrzeuge.



12.

    Long Tom Roberts hatte den roten Möbelwagen aufmerksam studiert. Erst als er ganz sicher war, daß es keine Schießscharten gab, wagte er tiefer zu gehen. Zu spät stellte er fest, daß er sich geirrt hatte.
    Long Tom flog keinen Hubschrauber, sondern einen etwas trägen Zweisitzer, wie Beobachter im Krieg ihn benutzen. Als die ersten Kugeln ihn wie Hornissen umschwirrten, kippte Long Tom die Maschine zur Seite, um im Tiefflug aus der Schußlinie zu verschwinden, Aber die Kugeln holten ihn ein. Der Motor hustete und spuckte und blieb schließlich weg.
    Mit zusammengebissenen Zähnen starrte Long Tom nach unten. Weit und breit gab es nur eine Stelle, an der er niedergehen konnte, wenn er Glück hatte und das Flugzeug nicht vorher wie ein Stein zur Erde fiel, und diese Stelle lag direkt an der Fahrbahn. Sonst gab es ringsum nur zerklüftete Hügel, Buschwerk und große Steine.
    Aus dem Möbelwagen wurde immer noch geschossen. Long Tom hielt im Gleitflug auf die