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DS023 - Terror in der Navi

DS023 - Terror in der Navi

Titel: DS023 - Terror in der Navi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Armbeuge hielt er eine abgesägte Schrotflinte. Er grinste, als er Fuzzy und seine Männer erkannte und stellte die Schrotflinte hinter sich in den Flur.
    »Ist Lynn van Zidland da?« fragte Fuzzy.
    »Klar«, sagte der Schwarzbefrackte und trat beiseite, um sie einzulassen. »In der Bibliothek.«
    Johnny wurde mit vorgehaltenem Revolver in das Haus geführt. Die Bibliothek, die sie betraten, war an den Wänden bis hoch zur Decke hinauf mit einheitlich rot, grün und schwarz handgebundenen Büchern gefüllt. In einem Ledersessel saß ein Mann, der seine Beine von den Knien abwärts mit einem weißen Tuch verdeckt hatte. Sein sonstiger langer Körper war in einen seidenen Hausmantel gehüllt, der einen feuerspeienden chinesischen Drachen zeigte.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?« fragte er unwirsch. »Hat man nicht mal im eigenen Haus seine Ruhe?«
    »Die Dinge sind schiefgelaufen, van Zidland«, sagte Fuzzy.
    Van Zidland setzte sich kerzengerade auf und fixierte ihn mit seinen blaßblauen, unstet wirkenden Augen. »In einer Weise, die meine Sicherheit gefährden könnte?« fragte er scharf.
    »Nicht Ihre, aber unsere«, grunzte Fuzzy. »Wir brauchen eben mal India Allison, Ihre Sekretärin.«
    »So?« schnappte van Zidland. »Und was wollen Sie von ihr?«
    »Sie ist doch gut im Nachahmen von Handschriften. Sie muß uns einen Brief schreiben.«
    Van Zidland gab dem Schwarzbefrackten, der an der Tür stehen geblieben war, einen lässigen Wink. »Los, holen Sie sie.«
    Johnny war im allgemeinen von weiblichen Reizen wenig zu beeindrucken, aber beim Anblick der jungen Frau, die wenige Sekunden später die Bibliothek betrat, behielt sogar er den Mund offen. Mit ihrem ebenmäßigen, feingeschnittenen Gesicht, dem kastanienbraunen, im Nacken von einer Spange zusammengehaltenen Haar und ihrer zu voll entwickelten Figur schien sie; geradezu einem Gemälde von Michelangelo entsprungen zu sein.
    »Was wollen Sie?« fragte India Allison leise und hielt die Augen niedergeschlagen.
    Fuzzy zog einen Brief aus der Tasche und sagte: »Dies hier ist ein Brief, den Bowen Toy einmal an seinen Bruder Blackstone geschrieben hat. Wir haben ihn als Schriftmuster mitgehen lassen. Sie sollen uns danach in Bowen Toys Handschrift einen neuen Brief schreiben.«
    »Und was soll ich schreiben?« fragte India Allison verschüchtert.
    Fuzzy zog aus der Innentasche seines Jacketts einen Umschlag, dem er mit spitzen Fingern einen leeren weißen Bogen aus pergamentartig dickem Papier entnahm. »Schreiben Sie hierauf«, sagte er, »daß, wer immer den Brief findet, sich wegen weiterer Informationen an Captain Blackstone Toy wenden und diesen Brief verbrennen soll, sofort und eigenhändig. Dieses letztere unterstreichen Sie.«
    Die junge Frau nahm stumm die beiden Briefbogen, den leeren und den mit dem Schriftmuster, und ging hinaus. Irgend etwas, so entschied Johnny, versetzte dieses Ebenbild eines Michelangelo’schen Engels in Angst und Schrecken.
    Als India Allison wenige Minuten später wieder erschien, nahm Fuzzy ihr die beiden Briefbogen ab, verglich die Handschriften, nickte befriedigt und sagte: »Der Chef wird sich Ihnen dafür erkenntlich zeigen.«
    Das Mädchen gab ihm darauf keine Antwort, aber in ihren sanften braunen Augen stand eine geradezu panische Angst.
    Nachdem Fuzzy den gefälschten Brief in den Umschlag zurückgesteckt und in seiner Brusttasche verwahrt hatte, verließen sie van Zidlands Haus, und Johnny mußte sich wieder hinten in den Laderaum des Lieferwagens setzen.
    Ihr Ziel war das Parkview Hotel in Brooklyn. Es war ein vielstöckiger imposanter Ziegelbau, von dessen Fenstern man einen weiten Blick auf die Bucht von New York hatte. Da das Hotel ganz in der Nähe der Brooklyn-Navy-Werft lag, wohnten dort zumeist Marineoffiziere mit ihren Familien.
    Diesmal mußte Johnny unter Bewachung hinten im Lieferwagen bleiben.
    Fuzzy, der mit den übrigen hinauffuhr, schien sich in dem Hotel auszukennen. Im vierten Stock ging er geradewegs zu einer Wohnungstür, an der auf einem Namensschild zu lesen war:
     
    Captain Blackstone Toy, U.S.N.
     
    Fuzzy benutzte einen Dietrich. Das Wohnzimmer, das sie betraten, enthielt nur die üblichen nüchternen Hotelmöbel. Doch die sonst in Hotelzimmern vorhandenen billigen Drucke waren durch persönliche Bilder ersetzt worden.
    Mit geschickten Fingern löste Fuzzy an einer Fotografie, die Leutnant Bowen Toy in Marineuniform zeigte, die Rückseite des Wechselrahmens, und mehrere eng mit

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