DS024 - Der Superkiller
außer mir niemand, wer dieser Zernierer ist.«
Er ließ den Männern Zeit, gründlich nachzudenken, und reichte den Zettel herum, den Basenstein in Rennys Wohnung geschrieben hatte und der in Bokes Besitz gelangt war.
»Das Papier stammt aus einer sehr zuverlässigen Quelle«, teilte er mit.
»Savage!« sagte einer der Gangster erschrocken und gab den Zettel weiter. »Schon seit Jahren befürchte ich, daß er sich einmal auf meine Fährte setzt, aber ich hätte nie gedacht, daß er mit so schmutzigen Methoden arbeitet.«
»Dieser Zernierer ist bestimmt Savage«, behauptete ein anderer. »Er kennt viele Tricks, und er hat etwas gegen uns. Jetzt hat er sich entschlossen, alle auszurotten, die er nicht leiden kann, damit er sich nicht einzeln mit uns herumschlagen muß.«
Einer der Gangster brach in Tränen aus. »Ich fliege mit meiner Privatmaschine nach Europa ...«
»Ich nicht!« Sein Nachbar widersprach. »So gut wie in Amerika kann es mir nirgends gehen.«
»Und was ist, wenn der Zernierer nicht Savage ist?« gab einer der Männer zu bedenken.
»Alle Indizien deuten darauf hin, daß er es ist«, sagte Boke. »Zuerst hatte ich jemand anders im Verdacht, einen gewissen Sidney Lorrey. Aber er hat den Verstand verloren und sich mit seinem Schiff in die Luft gesprengt.«
»Ich habe darüber in der Zeitung gelesen«, sagte einer der Gangster:
»Ich habe zwei von Savages Freunden in der Gewalt«, berichtete Boke, »nämlich seine Cousine Patricia und den Ingenieur Renny. Ich habe Savage aufgefordert, den Zernierer aus dem Verkehr zu ziehen, sonst sehe ich mich genötigt, die beiden Gefangenen zu töten. Das war natürlich Bluff, ich wollte Savage nicht auf den Kopf Zusagen, daß ich ihn selbst für den Zernierer halte. Er braucht nur den Kampf gegen uns einzustellen, dann kann er behaupten, der Zernierer ist im Irrenhaus; er muß sich keine Blöße geben.«
Die Männer betrachteten Boke mit neuem Respekt. »Sehr klug«, lobte einer. »Und sehr mutig. Sie haben sich mit Savage angelegt und leben noch
»In der Tat.« Boke lachte sonor. »Ich habe sogar einen Vorsprung vor ihm, den er nicht einholen kann.«
»Was schlagen Sie vor?« wollte einer der Gangster wissen.
»Wir bleiben Savage auf den Fersen«, verkündete Boke. »Wir benutzen die beiden Gefangenen dazu, ihn in eine Falle zu locken.«
»Großartig!« rief ein bulliger Mann im Hintergrund. »Und wenn wir ihn haben, mache ich ihn kalt!«
Er zog ein riesiges Schießeisen aus der Tasche und gestikulierte wild damit herum. Plötzlich taumelte er, wand sich und stieß unartikulierte Laute aus, sein Atem ging pfeifend, die Augen quollen ihm aus den Höhlen. Dann schrie er gellend auf, brach zusammen und war tot.
15.
Um dieselbe Zeit war Doktor Mortimer Basenstein damit beschäftigt, seine sämtlichen Taschen nach seinem Notizblock zu durchsuchen. Er war beunruhigt. Er hatte seine Jacke abgelegt, um sich zu rasieren, und als er die Jacke wieder anzog, war der Block verschwunden.
Basenstein ging ins Wohnzimmer und suchte überall, aber der Block blieb unauffindbar. Er ließ sich in einen Sessel fallen und überlegte, aber er kam nicht dahinter, wo der Block geblieben sein konnte. Vermutlich brauchte er ihn noch, und er bezweifelte, daß er vor dem Abflug Gelegenheit haben würde, sich einen anderen Block zu besorgen.
Doc Savage kam ins Zimmer und schlenderte zum Fenster. Unvermittelt bückte er sich, schlug die Ecke einer Perserbrücke zurück und hob den Block auf.
»Gehört das Ihnen?« fragte er Basenstein.
Basenstein war überrascht. »Ja! Ich habe ihn schon überall gesucht. Er muß mir aus der Tasche gefallen sein.«
Er nahm den Block und blätterte ihn durch. Er war leer; er war auch vorher leer gewesen. Doc nickte Basenstein zu und ging zu Monk, der sich noch im Schlafzimmer aufhielt. Ham war weggegangen, um Proviant für die Reise einzukaufen. Ham war weniger auffällig als Doc und Monk, die wahrscheinlich schon vom nächsten Verkehrspolizisten erkannt worden wären.
»Hat der Kerl den Braten gerochen?« fragte Monk leise.
»Nein.« Doc schüttelte den Kopf. »Er glaubt, er hätte den Block verloren.«
Monk zog das obere Blatt von Basensteins Block, das er abgerissen und mittlerweile chemisch behandelt hatte, aus der Tasche. Die beiden Botschaften Basensteins hatten sich durchgedrückt und waren durch die Behandlung sichtbar geworden. Glücklicherweise lagen sie nicht genau aufeinander, so daß die Texte zu entziffern
Weitere Kostenlose Bücher