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DS025 - Die unheimlichen Augen

DS025 - Die unheimlichen Augen

Titel: DS025 - Die unheimlichen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Doppelgänger trat mit energischen Schritten vor.
    »Ein Skelett, das in einem Keller der East Side gefunden wird«, sagte er, »erregt in New York kein Aufsehen. Zu viele arme Teufel sind hier auf zu viele unerquickliche Arten zu Tode gekommen, als daß jemand sich darüber auf regen würde.«
    Doc fixierte seinen Doppelgänger.
    »Wenn wir einander wieder begegnen«, sagte er langsam, »werde ich Sie trotz der Maske erkennen. Sie können weder Ihre Größe, noch Ihre Muskeln verstecken.«
    Abermals hörte er ein gedämpftes Dröhnen, das ihm schon früher aufgefallen war; der Raum vibrierte, als führten in der Nähe die Schienen einer Straßen- oder einer Untergrundbahn vorbei. Er ahnte, daß der Raum nicht unter einem Haus lag, sondern mutmaßlich am Ende einer nicht mehr existierenden Straße, und wahrscheinlich war er kein Keller, sondern Teil eines alten Abwasserkanals, der trockengelegt worden war, als die Straße nicht mehr bestand. Bestimmt führte der Kanal in den East River, aber natürlich war es nicht sicher, daß der Kanal nicht eingebrochen oder vom Fluß zugeschwemmt worden war. Die Geräusche des Wassers waren vage zu hören.
    »Sie dürfen mich gern im Gedächtnis behalten, Doc Savage«, sagte der Doppelgänger freundlich, »Sie werden nicht viel davon haben. Sie kommen nicht mehr frei, und wenn man Ihr Skelett findet, wird niemand vermuten, daß der berühmte Doc Savage hier gestorben ist. Überdies wird das Skelett keinen Einschuß und keine Verletzung aufweisen, niemand wird also eine unnatürliche Todesursache vermuten. Wir sehen uns nicht wieder. Wie lange Sie noch zu leben haben, entscheiden ganz allein die Ratten.«
    Doc sagte nichts, aber sein Gehirn arbeitete. Er dachte an das Wasser, das. in einiger Entfernung rauschte, und hoffte, daß der Kanal nicht eingestürzt war.
    »Sie brauchen sich nicht anzustrengen«, sagte der Doppelgänger, »die Riemen, mit denen Sie gefesselt sind, können Sie nicht zerreißen. Genießen Sie die wenigen Stunden, die Ihnen noch beschieden sind.«
    Er nickte Doc noch einmal liebenswürdig zu und zog sich zurück. Er verschwand im Dunkeln, nur seine Schritte waren noch eine Weile zu hören. Dann fiel eine schwere Eisentür ins Schloß, und es wurde still.
    Doc beobachtete die Glühbirne. Wieder flackerte sie und erlosch, um nach wenigen Sekunden wieder aufzuflammen. Sobald es finster wurde, rührten sich die Ratten. In der Ecke, in der sie sich auf hielten, lagen einige verrottete Kisten; das Licht der Glühbirne reichte nicht bis dorthin.
    Mühsam arbeitete sich Doc zu den Kisten vor. Seine Hände waren auf den Rücken gefesselt, seine Beine beinahe unbeweglich; ihm blieb nichts anderes übrig, als wie eine besonders unbeholfene Schlange auf dem Bauch zu kriechen.
    Er wälzte sich auf die Seite und streckte die Arme zwischen die Kisten. Er biß die Zähne zusammen und wartete. Er brauchte nicht lange zu warten. Die ausgehungerten Ratten huschten näher, er spürte die weichen Schnauzen und das messerscharfe Gebiß. Sie nagten an seinen Händen, aber auch an den Lederriemen; tatsächlich waren die Riemen für die Ratten eine größere Delikatesse als Fleisch. Doc wußte, daß Ratten sich zu Gerbereien hingezogen fühlen. Bei jeder Gerberei lebten wahre Rattenpulks.
    Endlich gaben die Riemen nach, Doc bekam die Hände frei, aber seine Finger bluteten heftig. Er achtete nicht darauf. Er wickelte sich aus der Verschnürung und löste die Fußfesseln. Als er sich mit steifen Gliedern aufrichtete, erlosch die Lampe endgültig.
    Sofort sprangen die Ratten ihn an wie tollwütige Katzen. Doc schlug sie herunter und lief in die Richtung, in die der Doppelgänger verschwunden war. Er fand die Eisentür und stemmte sich dagegen, aber die Tür rührte sich nicht. Ebenso gut hätte er versuchen können, einen Wolkenkratzer aus den Fundamenten zu heben.
    Er tastete sich in die Richtung, in der er den East River vermutete, und fand einen schmalen, niedrigen Durchgang. Wieder fielen die Ratten ihn an, Doc schlug blindlings um sich. Zufällig berührte er einen Gegenstand, der sich anfühlte wie ein glatter Knüppel, und benutzte ihn als Waffe. Er zog sich ein Stück in den Durchgang zurück und stand plötzlich bis zu den Knöcheln im Wasser. Er hatte sich also nicht geirrt! Er befand sich in einem Abwasserkanal, und das Wasser gehörte zum East River!
    Er vertrieb die Ratten, fand einen zweiten, ähnlichen Knüppel und stellte verblüfft fest, daß er die Schenkelknochen

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