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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Aufgaben zugewandt. Daß Monk und Ham miteinander stritten, als wollten sie sich auf der Stelle umbringen, war nun wirklich nichts Neues. Nach dem Knallen der Kabinentüren war es wieder absolut still an Bord, und den Bronzemann umgab nur noch das eintönige Motorbrummen und die sternenübersäte südamerikanische Nacht.
    Aber der Schein kann trügen.
    Wie größere Zeppelintypen war auch dieses Kleinluftschiff in seinem Inneren mit Laufgängen versehen, damit man während des Fluges überall hingelangen und Wartungen und Reparaturen vornehmen konnte. Je ein schmaler ›Inspektionstunnel‹ führte am Kielholm und Rückenholm entlang; dazu gab es noch, über Aluminiumleitern, senkrechte Nebentunnel, die beide miteinander verbanden. Dort, wo ein solcher Nebentunnel in den Rückenholmtunnel mündete, kauerten zwei Männer. Beide waren an dem Fahrstuhlattentat auf Doc Savage und seine Freunde beteiligt gewesen – der riesige Ex-Ringer und ein Mann von kleiner, durchschnittlicher Gestalt.
    Es war ihnen verdammt kalt geworden in den zehn Stunden hier oben in sechstausend Metern über Meereshöhe. Zwar waren sie keineswegs unvorbereitet als blinde Passagiere an Bord gekommen. Sie hatten sogar Sauerstoffmasken dabei für den Fall, daß ihnen die Luft zu knapp wurde, und chemische Heizkissen, wie man sie in jedem Drugstore kaufen kann; allerdings war deren Wärmevorrat längst erschöpft. Von Zeit zu Zeit hielten sich die beiden Männer die hohle Hand vor den Mund, um ihre blauen Lippen ein wenig zu erwärmen und überhaupt artikuliert sprechen zu können. Das hatten sie auch eben gerade wieder getan.
    »Viel länger halten wir das nicht durch«, murmelte der Ex-Ringer.
    »Vor allem werden wir so steif«, entgegnete sein kleiner Gefährte, »daß wir nachher gar nicht mehr voll aktionsfähig sind. Aber nach den Flugdaten, die wir uns in der Eile über diesen Mini-Zeppelin verschaffen konnten, macht er fast dreihundert Meilen die Stunde. Wir müßten eigentlich bald über Santa Amoza sein.«
    »So supergescheit, wie es immer heißt, ist dieser Bronzekerl wohl gar nicht. Sonst müßte er längst gemerkt haben, daß er zusätzlich jemand an Bord hat.«
    »Er ist eben in solcher Hast von New York abgeflogen, daß ihm nicht mal mehr Zeit blieb, eine gründliche Startprüfung vorzunehmen. Darauf hatten wir ja gerade spekuliert.«
    Sie schwiegen wieder. Dann sagte der Ex-Ringer: »Gehen wir jetzt bald ’runter? Bald bin ich so steif gefroren, daß ich nicht mehr richtig zulangen kann.«
    »Ja, wir gehen«, entschied der Kleine. Er leuchtete mit einer Stablampe kurz die Aluminiumsprossenleiter ab, die sie hinabsteigen mußten.
     
    Doc Savage hatte eine weitere Kurskorrektur vorgenommen. Zwar hatte er durch die aufgelockerte Wolkendecke, über der sie flogen, nur begrenzte Bodensicht, aber nach allen Landmarken, die er drunten ausmachen konnte, mußten sie sich Santa Amoza und Alcala nähern. Mit Kurs und Position war er zufrieden. Etwas anderes bereitete ihm Sorge. Seit dem Aufstieg in New York hatte er vier Zentner Ballastwasser mehr ablassen müssen als nach den Vorausberechnungen nötig, und das konnte eigentlich nur bedeuten, daß eine der Traggaszellen undicht geworden war und Heliumgas verlor. Einen Augenblick lang überlegte er, ob es so kurz vor dem Ziel noch lohnte, eine Überprüfung vorzunehmen; viel einfacher konnte das am Boden und bei Tageslicht geschehen. Er entschied sich dann aber doch dafür, sicherzugehen und schaltete die Automatiksteuerung ein, nahm eine Stablampe, überflog mit einem schnellen Blick noch einmal die Instrumente, ging dann zum hinteren Ende der Führergondel und öffnete die Tür zum Kabinengang.
    Dort fiel ihm, als er den Kabinengang entlangleuchtete, sofort ein höchst ungewöhnlicher, ja, geradezu unbegreiflicher Umstand auf: An beiden Kabinentüren, hinter denen Monk und Ham schliefen, waren von außen die Verriegelungen geschlossen; es konnte also nicht einmal der eine, aus welchen Gründen auch immer, den anderen eingeschlossen haben, denn die Verriegelungen konnten nur von außen betätigt werden und wurden normalerweise überhaupt nicht benutzt, denn sie waren nur für den Fall gedacht, daß in den Kabinen einmal Gefangene mitgenommen wurden.
    Ehe Doc Savage seine beiden Helfer aus dem Schlaf riß, wollte er dem merkwürdigen Umstand erst einmal auf den Grund gehen. Er öffnete die Tür am hinteren Ende des Kabinengangs, die unmittelbar auf den Kiellaufgang führte, und entdeckte dort

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