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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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einen schmächtigen Mann, der, als ihn der Lichtstrahl traf, sofort beide Hände in die Höhe streckte; seine Hände waren leer.
    Der Kerl hatte eine Visage, die ihn für die Rolle des Schurken in einem Krimi geradezu prädestinierte. »Halt, warten Sie!« kreischte er über den Motorlärm. »Ich kann alles erklären!« Dabei fuchtelte er mit den Händen, als ob er auf etwas deuten wollte, das sich über ihm befand.
    Dieser Trick war dem Bronzemann bekannt; er sollte dazu dienen, ihn von einem Gegner hinter sich abzulenken. Doc fuhr herum, kam aber doch fast zu spät. Er konnte dem Pistolenkolbenhieb, der mit voller Wucht seinen Hinterkopf hatte treffen sollen, nur noch soweit ausweichen, daß er seitlich am Kopf getroffen wurde. Was nur ganz selten geschah, trat ein – Doc ging vor einem Gegner in die Knie, noch dazu vor einem Gegner, der ihm zumindest dem Anschein nach an Körperkräften beinahe ebenbürtig war; ein Kerl, der nur eine Handbreit kleiner war als er.
    Während Doc noch auf einem Knie ruhte, versuchte der Ringer-Typ einen Doppelnelson anzusetzen, den Doc durch einen Armdrehschwung noch im Ansatz brach. Aber der Kerl schien nicht nur Ringer-, sondern auch Catchererfahrung zu haben: er hielt seinerseits Docs Arm umklammert und riß ihn im Überschlagen mit. Die beiden Männer rollten durch den engen Kabinengang, und Doc spürte, daß in seiner Jackentasche die dünnwandigen Anästhesiegaskugeln brachen, die ihm und seinen Helfern schon aus so mancher Gefahrensituation geholfen hatten. Zwar wußte er, daß er nur etwa eine Minute den Atem anzuhalten brauchte; nach dieser Zeit verlor das Anästhesiegas seine Wirkung. Aber trotz seiner einmaligen körperlichen Fitness vermochte er in einem Ringkampf, der mit einem fast ebenbürtigen Gegner auf Leben und Tod geführt wurde, nicht eine volle Minute lang ohne Atem auszukommen; außerdem brachen die Kugeln mit dem Gas ja nicht alle gleichzeitig. Zweimal mußte er also doch einatmen, bemühte sich dabei jedoch um größte Vorsicht; er wußte, die Menge eingeatmetes Anästhesiegas würde ihn nur etwa eine halbe Stunde einschläfern.
    Das war der letzte, tröstliche Gedanke, den er in den Narkoseschlaf hinübernahm. Daß der Ringer-Typ neben ihm auf dem Boden des Kabinengangs schon vorher erschlafft war, bemerkte er nicht mehr.
    Der kleine Mann mit dem Galgenvogelgesicht hatte das seltsame Entschlummern der beiden Kämpfenden aus sicherer Entfernung durch die offene Tür am Kiellaufgang beobachtet. Da im Luftschiffinneren stets ein kräftiger Luftzug herrschte, hatte ihm das Anästhesiegas nichts anhaben können. Die beiden seitlichen Kabinentüren, hinter denen inzwischen durch den Kampflärm Monk und Ham wach geworden waren, wurden von innen mit Fäusten bearbeitet. Der kleine Mann hatte beim ersten Besuch im Kabinengang die Riegel entdeckt und sie vorsichtshalber geschlossen. Ansonsten konnte er sich die Sache nicht erklären. So wartete er fast fünf Minuten lang, ehe er sich zögernd an die beiden Ohnmächtigen heranwagte, und bis dahin hatte das Anästhesiegas längst seine Wirkung verloren, ohne daß er von diesen Zusammenhängen eine Ahnung hatte.
    Aus dem Hosenbund unter seiner zerschlissenen Fliegerjacke zog er jetzt eine großkalibrige Automatikpistole und versetzte dem bewußtlosen Bronzemann den Hieb, den Doc schon viel früher hatte erhalten sollen. Doch dann tat Galgenvogelgesicht etwas Überraschendes: Er bückte sich über seinen Kumpan, den Ex-Ringer, und versetzte auch ihm einen Kolbenhieb an die Schläfe. Durch die Faustschläge an den Kabinentüren ließ er sich nicht beirren; er war sich offenbar sicher, die Türen würden halten. Von jetzt an handelte er höchst entschlossen und zielstrebig.
    Er rannte in die Führergondel, sah sich dort nach dem Funkgerät um, überflog die Anordnung der Knöpfe und Schalter, nahm mit flinken Handgriffen die nötigen Einstellungen vor und schien auch sofort auf einer vorher ausgemachten Frequenz auf Sendung zu sein.
    »Bericht an Zentrale«, meldete er sich über das Handmikrophon und legte den Schalter auf Empfang um.
    »Hier Zentrale, melden Sie«, tönte es fast augenblicklich aus dem Lautsprecher des Bordfunkgeräts.
    Erneutes Schalterumlegen. »Meldung an den Inka in Grau. Mini-Luftschiff nach Plan A gekapert. Erbitte Funkpeilung meiner Position und weitere Weisung.«
    Daraufhin blieb es ohne Gegenbestätigung mehrere Minuten lang still im Lautsprecher. Nur monotones Motorbrummen erfüllte die

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