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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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weitgehend schallgedämpfte Führergondel, ab und zu unterbrochen von den Faustschlägen der Eingeschlossenen.
    Dann ein Knacken im Lautsprecher, und wieder meldete sich die Stimme. »Sie befinden sich nach Funkpeilung sechsundzwanzig Meilen nordnordöstlich, in direktem Anflugkurs auf uns.« Bisher hatte die Stimme Englisch gesprochen, doch jetzt verfiel sie, weitere Anweisungen gebend, in eine nur entfernt an das Spanische erinnernde Codesprache, die einem Funkamateur, der sich zufällig auf die gleiche Frequenz geschaltet hätte, unverständlich geblieben wäre.
    Der schmächtige Mann in der Führergondel des Luftschiffs aber schien das Code-Kauderwelsch durchaus zu verstehen. »Anweisungen verstanden«, gab er kurz auf englisch zurück, schaltete sofort ab und sah auf die Uhr. Für sechsundzwanzig Meilen würde das Luftschiff kaum fünf bis sechs Minuten brauchen.
    Vielleicht legte er nun deshalb eine besondere Eile vor. Er trat an das Steuerpult des Luftschiffs, bewegte mehrere Hebel, ohne den Kurs zu ändern, rannte dann durch den Kabinengang zurück zum Anfang des Kiellaufgangs, wo er offenbar vorsorglich zwei Gegenstände bereitgelegt hatte.
    Das eine war ein Fallschirm, dessen Haltegurte er sich überstreifte.
    Das zweite war eine Sprengladung mit Zeitzünder. Er stellte die Zeituhr ein, vergewisserte sich, indem er sie an’s Ohr hielt, daß sie zu ticken begonnen hatte, eilte in die Luftschiffmitte, wo die Holmbelastung am größten war, und befestigte die Zeitbombe am Gestänge des Kielholms, der gleichzeitig den Laufgang bildete.
    Schließlich rannte er zurück in die Führergondel und löste an einem der Fenster die Verschraubung; es ließ sich nun herunterklappen. Als er danach auf seiner Uhr sah, daß ihm bis zum Absprung noch etwa zwei Minuten blieben, öffnete er auch die übrigen Fenster, griff mit der Hand in den Reglerkasten für die Klimaanlage, der gleichzeitig die Sauerstoffzufuhr in der Gondel und in den Kabinen regulierte, und zerrte eine Handvoll Drähte heraus. Falls wider Erwarten die Zeitbombe nicht zündete, würden, ehe Doc Savage zu sich kam, die Kälte und der Sauerstoffmangel ihre Wirkung tun.
    Dann sprang er durch eines der geöffneten Gondelfenster ab, zählte schulmäßig von einundzwanzig bis dreißig und zog erst dann die Reißleine, die den Fallschirm öffnete.
    Pendelnd hing er in den Gurten, sah ein ganzes Stück rechts vor sich durch ein Loch in der ansonsten dicht geschlossenen Wolkendecke Lichter blinken, die durchaus die von Alcala sein konnten. Das Luftschiff war längst seinem Blick entschwunden; dennoch versuchte er es irgendwo als Schatten vor dem Sternenhimmel wiederzufinden. Fast ängstlich schien er auf etwas zu warten, das offenbar nicht eintreten wollte.
    Dann aber war es soweit. Ein Aufblitzen, das den Nachthimmel zerriß, eine Detonation, die dumpf rollend vom Erdboden zurückhallte.
    Der in den Gurten hängende Mann schien befriedigt. Wenige Minuten später landete er, nicht gerade gekonnt, aber ohne sich den Knöchel zu verstauchen. Und dann schien er es wieder sehr eilig zu haben. Den Fallschirm ließ er, nachdem er sich davon befreit hatte, einfach liegen.
     
     

7.
     
    Die Detonation am Himmel war in ganz Alcala zu hören. Tausende rannten daraufhin in die Luftschutzkeller, denn mit Luftangriffen seitens Delezon wurde seit langem gerechnet. Kurz bellten auch Fliegerabwehrkanonen auf, schwiegen aber bald wieder als nach dem einmaligen Aufblitzen am Himmel nichts mehr zu sehen oder zu hören war. Nur die Lichtfinger der großen Flakscheinwerfer tasteten noch eine Zeitlang durch das Dunkel.
    Die Verdunkelung und das allgemeine Durcheinander nutzte eine Zahl von Männern, die größten Wert darauf legten, sonst nicht miteinander gesehen zu werden, um sich in einer leerstehenden Luxusvilla zu versammeln, deren Grundstück an das parkartige Gelände anschloß, auf dem Präsident Carcetas’ Präsidialpalast stand. Der Besitzer der Luxusvilla, der mit Delezon sympathisiert hatte, war gerade noch rechtzeitig vor Ausbruch des Krieges geflohen.
    Außer daß sie am Eingang der Villa das Parolenwort murmelten, sprachen die Männer nicht miteinander, als sie sich in der Empfangshalle der Villa versammelten. Schließlich entstand aber doch Geraune.
    »Der
patron
kommt«, flüsterte einer.
    »Der Inka in Grau«, hauchte ein anderer.
    Einen Augenblick darauf stand ihr finsterer Herr und Meister mitten unter ihnen. Aber niemand wagte etwa, ein
fosforo
, die in Santa

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