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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Tochter, hatte ihn innerhalb von Tagen zerbrechen lassen. Alle, die ihn immer für einen zwar gerechten, aber ansonsten eisenharten Mann gehalten hatten, mußten ihren Irrtum einsehen.
    Gebeugt saß er hinter dem Schreibtisch seines Amtszimmers, das man ihm ebenso gelassen hatte wie die äußere Repräsentation in Staatsgeschäften. Aber seit Stunden blieb er nun schon allein; niemand hatte sich um ihn gekümmert.
    Jetzt klopfte es, und ohne Aufzublicken sagte Präsident Carcetas: »Herein.«
    Kriegsminister Junio Serrato trat ein. Er hielt sich kerzengerade, die Schultern gestrafft, ganz der forsche Soldat, als der er wirken wollte. Stolz und Machtbewußtsein spiegelten sich in seinem Gesicht, und dafür hatte er allen Grund. Er war jetzt der eisenharte Mann in Santa Amoza, der die Fäden der Macht in der Hand hielt.
    »Das Exekutivkomitee hält heute nacht eine Sondersitzung ab«, sagte er. »Es wäre wünschenswert, daß Sie dabei anwesend sind und vielleicht auch ein paar kurze Worte an die Versammlung richteten.«
    Nur zögernd blickte Carcetas auf und sah seinen Kriegsminister an. »Worum geht es bei dieser Nachtsitzung?« fragte er.
    »Wieso? Erinnern Sie sich denn nicht mehr?« Serrato war im höchsten Maße überrascht. »Um die Finanzierung unserer nächsten Rüstungskäufe. Graf Hoffes Konzern will uns keinen weiteren Kredit mehr einräumen. In dieser Hinsicht muß sofort etwas geschehen. Sonst geraten die Lieferungen am Ende ins Stocken.«
    Präsident Carcetas nickte abwesend. »Nein, nein, soweit darf es natürlich nicht kommen. Wann beginnt die Sitzung?«
    »In einer guten halben Stunde«, erklärte Serrato förmlich.
    »Gut, ich werde dort sein«, entgegnete Carcetas müde. »Lassen Sie mich jetzt bitte wieder allein.«
    Serrato zuckte die Achseln. »Wie Sie wünschen.« Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer.
    Präsident Carcetas blieb allein zurück und stützte wieder den Kopf in die Hände. Zwischendurch Stand er einmal auf, ging zu dem kleinen Spiegel an der Wand und betrachtete darin sein zerfurchtes Gesicht.
    Dann ging plötzlich das Licht aus – nicht nur in seinem Amtszimmer, sondern im ganzen Präsidentenpalast.
    Das war an sich nichts Besonderes. Im Falle eines drohenden Luftangriffs wurde fast jedesmal schlagartig das Licht im Palast abgeschaltet, aber diesmal schien etwas anderes vorzuliegen, eine Störung im Leitungsnetz oder ein Ausfall der Hauptsicherung. Man hörte draußen in den Gängen Bedienstete umherlaufen und durcheinanderrufen.
    Nach etwa zehn Minuten ging das Licht wieder an.
    Eine Ordonnanz klopfte, steckte den Kopf in Carcetas Amtszimmer und erklärte: »Ich wollte mich nur vergewissern, ob bei Euer Exzellenz alles in Ordnung ist.«
    »Ja, danke«, sagte Carcetas.
    Er saß wieder hinter seinem Schreibtisch und hatte bereits die lange schwarze Robe umgelegt, die er bei offiziellen Staatsgeschäften zu tragen pflegte. Aber auch sonst wirkte er verändert, irgendwie aufrechter, gerader, nicht mehr so gebrochen.
    Die Ordonnanz verschwand.
    Und dann tat Präsident Carcetas etwas sehr Seltsames. Er ging noch einmal zu dem Spiegel hinüber und prüfte seine Gesichtszüge, wie er es schon eben getan hatte, als das Licht ausging. Aber damit nicht genug. Diesmal brachte er unter seiner Robe einen Schminkstift zum Vorschein, wie Schauspieler ihn verwenden. Und damit begann er in seinen Gesichtskonturen feine Linien zu ziehen, die ihn künstlich alt machten.
    Befriedigt wandte er sich schließlich ab, löschte das Licht und verließ sein Amtszimmer.
    Die Sondersitzung des Exekutivkomitees fand in einem saalartigen Anbau des Präsidentenpalastes statt. Zwar hatte die Regierung von Santa Amoza zwei gesetzgebende Versammlungen, eine Art Ober- und Unterhaus aber wenn die Parlamente in Kriegszeiten nicht schnell genug einberufen werden konnten, fällte das Exekutivkomitee, das einem erweiterten Kriegsrat entsprach, die Entscheidungen. Es setzte sich in der Mehrzahl aus höheren Offizieren zusammen. Neben einer ganzen Zahl Zivilisten waren aber auch zwei Beobachter anwesend, Graf Hoffe und der Öl-Industrielle Don Kurrell. Daneben in seiner Eigenschaft als Kommandeur der kleinen Luftstreitmacht Santa Amozas – Ace Jackson.
    Die Nachtsitzung war bereits im Gange, und Kriegsminister Serrato stand am Rednerpult.
    »Ich war vorhin bei Präsident Carcetas«, sagte er gerade. »Er hat mir zugesichert, uns die Ehre seiner Anwesenheit zu geben und vielleicht auch ein paar Worte an

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