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DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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letzter. »
Diablo!
« schnauzte er zum Abschied. »Das Grinsen wird euch bald vergehen!«
    Nachdem Monk und Ham mehrere Minuten allein gewesen waren, wandte Ham den Kopf. »Weißt du, mit was für Ameisen wir es hier zu tun kriegen?«
    »Nein«, sagte Monk.
    »Mit Kriegerameisen«, belehrte ihn Ham. »Ich habe das mal in einem Lexikon gelesen. Für Grünzeug interessieren die sich nicht. Aber für Honig. Und noch mehr für Fleisch. Das fressen sie ratzekahl, bis auf die Knochen. Und es kann Stunden dauern, bis man tot ist.«
    »Vielen Dank für den anschaulichen Vorausbericht«, bemerkte Monk sarkastisch.
    In der Ferne war dumpfes Trommeldröhnen zu hören, dem geantwortet wurde. Offenbar verständigten sich die Indios auf diese Weise.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen, und in der jäh einsetzenden Tropendämmerung beobachtete Monk erschauernd, wie eine erste Ameise angekrochen kam. Er packte eine Handvoll Staub, schlenderte ihn hoch, soweit es das gefesselte Handgelenk erlaubte, und vertrieb das Tier damit.
    Ham, der den Zwischenfall offenbar zu spät bemerkte, fuhr ihn an: »Du Idiot, was hast du jetzt wieder gemacht? Weißt du denn nicht, daß Ameisen Kundschafter ausschicken? Du hättest sie nahe herankommen lassen müssen, bis du sie zwischen den Fingern zerdrücken konntest. Jetzt rennt sie natürlich zurück und meldet, was sie hier gefunden hat.«
    Monk fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. Ihn fröstelte, obwohl es auf der kahlen Lichtung, die einen Tropentag lang die glühende Sonnenhitze gespeichert hatte, alles andere als kalt war. In seiner an Abenteuern reichen Karriere hatte er sich noch nie zuvor dem Tod so nahe gefühlt wie jetzt. Und was für einem Tod!
    »Verdammt sei der Inka in Grau!« murmelte er. »Wer immer er ist!«
     
     

15.
     
    Der Inka in Grau war wie eine finstere Wolke des Verderbens, die sich über Delezon und Santa Amoza gesenkt hatte und die beiden kleinen, vom Krieg ausgebluteten Staaten in tödlicher Umklammerung hielt.
    Dieser Meinung war auch General Fernandez Vigo, und er fügte hinzu: »Ein schlimmerer Gegner als er hätte sich wohl kaum finden lassen.«
    Doc Savage und Long Tom schwiegen. Sie saßen immer noch in General Vigos Privathubschrauber, den der Bronzemann in der einsetzenden Dunkelheit von einer Lichtung im Dschungel, etwa zehn Meilen von Alcala entfernt, hatte auf steigen lassen.
    Auf dieser Lichtung hatten sie den Nachmittag über gestanden und gewartet. General Vigo, der sich nun schon fast zwölf Stunden in Doc Savages Gewalt befand, hatte immer wieder nach dem Grund gefragt.
    »Was ich vorhabe, macht es erforderlich, daß wir Alcala ungesehen, also im Schutze der Dunkelheit erreichen«, hatte der Bronzemann geantwortet.
    Aber jetzt lag Alcala vor ihnen, zunächst nur als diffuser Lichtschein, wenige Meilen voraus. Doch als sie näher kamen, löste sich dieser Lichtnebel in einzelne Straßenlampen und erleuchtete Hausfenster auf, die wegen der angeordneten Verdunkelung und der Angst vor Luftangriffen allerdings bald wieder verlöschen würden.
    Doc Savage suchte sich zur Landung ein Gemüsefeld weit draußen vor der Stadt aus, deren Details er, nachdem er sie einmal überflogen hatte, weitgehend im Kopf hatte.
    Er setzte den Hubschrauber am Rande des Feldes in den Nachtschatten einer hohen Baumgruppe. Es war wenig wahrscheinlich, daß die Maschine dort vor Tagesanbruch bemerkt werden würde.
    »Sind Häuser in der Nähe?« erkundigte sich Long Tom.
    »Auf fast eine Meile nicht«, erwiderte Doc Savage.
    Grollend sagte General Vigo: »Sie scheinen sich in Alcala ja wie in Ihrer Westentasche auszukennen.«
    »Sich beizeiten nach verschwiegenen Plätzen für eine diskrete Landung umzusehen«, erklärte Doc Savage, »wird einem zur zweiten Gewohnheit, wenn man sich so häufig in schwierigen Lagen sieht wie meine Freunde und ich.«
     
    Präsident Carcetas, gewähltes Staatsoberhaupt von Santa Amoza, war ein gebrochener Mann. Von seinem eigenen Kriegsminister teilweise entmachtet, fühlte er sich auf dem tiefsten Punkt seiner politischen Laufbahn, die im Grunde Wechsel voll genug gewesen war. Zweimal war er durch Revolutionen ins Exil getrieben worden; beide Male war er durch Volksentscheid legal wieder an die Macht gelangt. Aber was seine politischen Gegner in all den Jahren trotz vereinter Anstrengungen nicht geschafft hatten – der persönliche Schicksalsschlag, der ihn getroffen hatte, die Ungewißheit über das Schicksal seiner

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