DS028 - Das Gold der Mayas
klar, daß Monk durch zunächst unerklärliche Umstände der Exekution entgangen war. Er beschloß die Hinrichtung nachzuholen.
Doc und seine übrigen Freunde erreichten inzwischen die Pyramide. Das unterirdische Lärmen hatte noch zugenommen. Doc trug eine kleine Maschinenpistole in der Hand. Er hörte hastige Schritte, die schnell näherkamen, und wirbelte herum. Er erblickte Monja und Monk, denen mit erhobenem Revolver Glassell folgte.
Doc war zunächst so verblüfft, daß er nur auf Monk und Glassell achtete; den Anführer, der hinter einer anderen Ecke der Pyramide auftauchte, bemerkte er nicht.
Das Gesicht des Anführers war wie immer maskenhaft starr, aber die Augen in dem erloschenen Gesicht lebten. Langsam hob er die Pistole und zielte auf Docs Kopf.
Einen Sekundenbruchteil lang war es um die Pyramide totenstill. Einen Sekundenbruchteil lang hing die Entscheidung in der Luft. Der Anführer brauchte nur abzudrücken, und er hätte sein großes Spiel vielleicht noch gewinnen können.
Aber er verpaßte den entscheidenden Augenblick. Monk sah ihn und stieß einen Wutschrei aus. Er schnellte vor, und schon wirbelte Doc herum, sah den Mann mit der Pistole und warf sich zur Seite. Der Anführer schoß, aber die Kugel ging vorbei. Doc sprang den Anführer an, und jetzt endlich gab dieser das Spiel verloren. Er rannte am Fuß der Pyramide entlang zu einer Nische; gleichzeitig lief Glassell um die Pyramide herum und näherte sich von der anderen Seite.
Beide Männer blieben wie angewurzelt stehen. Glassell brüllte etwas, das niemand verstand; dann riß er sein Schießeisen hoch. Vielleicht hatte er die Absicht, sich von dem Mann, dem er so lange gefolgt war, im letzten Augenblick zu befreien, vielleicht wollte er auch nur eine weitere Untat verhindern.
Der Anführer kam ihm zuvor. Seine Kugel traf den bärenhaften Maya; er schoß ein zweites und ein drittes Mal. Der General sackte zusammen, der Anführer verschwand in der Nische.
Doc schob sich an den Rand der Nische und prallte zurück. Der Anführer feuerte abermals; die Kugel drang durch Docs Jacke. Der Anführer tastete in fieberhafter Hast den Boden ab und fand schließlich, was er suchte: einen winzigen Schlüssel.
Wieder schob sich Doc vorwärts. Er entdeckte den Schlüssel in der Hand des Anführers und schoß; im gleichen Augenblick stieß der Anführer den Schlüssel in die dafür vorgesehene Öffnung.
Eine ungeheure Explosion erschütterte die Pyramide. Der Boden bebte, Docs Freunde und das Mädchen verloren das Gleichgewicht, er selbst taumelte und hielt sich nur mit Mühe aufrecht. Aus der Tiefe schallte ein entsetzliches Gebrüll herauf, das fast lauter war als die Explosion. Doc, das Mädchen und die übrigen Männer wurden bleich. Das Geheul war so schaurig, daß es ihnen einen Schauder über den Rücken schickte.
Der Druck des Schlüssels hatte einige Tonnen Dynamit zur Detonation gebracht; das Dynamit hatten die beiden Maya-Spione heimlich an sämtlichen Zugängen zu dem alten Gewölbe versteckt, damit die Mayas eingemauert und getötet werden konnten, wenn sie hier unten vor dem Geschützfeuer Zuflucht suchten. Jetzt waren diejenigen dem Sprengstoff zum Opfer gefallen, die die Mayas hatten vernichten wollen, und ihr eigener Führer hatte sie ermordet.
Doc lief auf den Anführer zu und gab noch eine Betäubungskugel ab. Der Mann war gestürzt und versuchte auch nicht, sich wieder zu erheben. Zitterig tastete er nach seinem Hals. Er bäumte sich auf und fiel zurück. Als Doc ihn erreichte, sah er am Hals des Anführers den blutigen Abdruck einer Hand.
21.
Doc holte seine Arzttasche unter der Jacke hervor, öffnete sie und ließ sie entmutigt sinken. Die Injektionsnadeln waren zerbrochen, der Anführer hatte mit seinem letzten Schuß sein eigenes Schicksal besiegelt. Die Kugel hatte die Nadeln zertrümmert.
Docs Freunde kamen herbei und setzten die unförmigen Helme ab. Monk legte Monja scheinbar väterlich einen Arm um die Schultern. Sie sahen jetzt, daß der Anführer einen Handschuh trug, dessen Innenseite mit Hunderten von winzigen Nadeln gespickt war.
»Die Hand des Todes ...«, sagte Monk leise.
»Seid vorsichtig«, sagte Doc. »Die Nadelspitzen sind mit einem schnellwirkenden Gift überzogen, Ich habe ein Gegenmittel entwickelt, denn ich konnte eine Blutprobe des ermordeten Telegrammboten analysieren. Andernfalls hätte ich Avispa nicht retten können.«
Nun wagten sich die Mayas aus ihren Schlupflöchern am
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