DS029 - Die Auferstehung
geschah.
»Heiliges Donnerwetter!« fluchte Renny.
Eine schwarze Limousine, deren Motorengeräusch in dem Feuergefecht untergegangen war, jagte die Straße entlang und hielt genau auf die ausgestreckt auf der Fahrbahn liegende Gestalt Pey-deh-eh-ghans zu.
»Sie wollen ihn überfahren!« rief Monk.
Die Limousine überfuhr den Mumienmann nicht. Sie hielt vielmehr so, daß sie zwischen ihm und dem Lagerhaus stand. An der abgewandten Seite öffneten sich die Wagentüren und Männer stiegen aus, offenbar um Pey-deh-eh-ghan hochzunehmen.
»Explosivpatronen!« befahl Doc Savage noch einmal.
Monk riß sich bei der Suche fast die Kleider herunter. »Ich muß sie verloren haben«, gestand er schließlich.
»Hier, nimmt meine«, sagte Renny und hielt Doc Savage ein Trommelmagazin hin.
Der Bronzemann steckte das Magazin auf seine Maschinenpistole, lehnte sich dann weit aus dem Fenster und zielte auf einen Punkt hinter der schwarzen Limousine, die bereits zurücksetzte, denn vor ihr war die Straße durch Trümmer versperrt. Der Mumienmann war inzwischen in den Fond gezogen worden.
Doc feuerte nur einen Schuß ab, aber der hatte eine unbeschreibliche Wirkung. Es gab einen Knall, als sei eine Zwei-Zentner-Bombe auf die Straße gefallen; im Pflaster gähnte plötzlich ein tiefer Trichter, und von den umstehenden Häusern rieselten Ziegel und Glassplitter herab.
Die Limousine war durch den Luftdruck halb zur Seite gedreht, aber nicht umgeworfen worden.
»Wir haben sie!« triumphierte Monk.
Aber da irrte der biedere Chemiker. Die schwarze Limousine war keineswegs manövrierunfähig. Durch den Luftdruck der Explosion bereits zur Hälfte herumgedreht, wendete sie vollends, ließ den Motor aufheulen und raste wie ein aus seiner Startbox losgelassenes Rennpferd davon.
Doc Savage zielte mit seiner Maschinenpistole, um eine weitere Explosivpatrone vor den Wagen zu setzen und ihn dadurch zum Halten zu bringen.
In diesem Augenblick fiel von der Straße her ein einzelner Schuß. Doc Savage zuckte vom Fenster weg, ging zu Boden.
Der Wagen mit Pey-deh-eh-ghan entkam.
10.
Monk rannte zu seinem Freund hinüber. »Hat es dich erwischt?«
Statt einer Antwort rollte sich Doc vom Fenster weg und zog Monk mit.
Draußen detonierte mit ohrenbetäubendem Krachen eine weitere Wurfbombe. Offenbar hatte Doc sie kommen sehen und sich deshalb vom Fenster zurückgeworfen. Der Luftdruck ließ die Frontmauer des Lagerhauses erbeben.
»Oh!« stöhnte der Taxifahrer. »Oh! Sie werden uns alle umbringen!«
»Um dich wäre es nicht weiter schade!« fauchte Ham. Seinen Degenstock unter den Arm geklemmt, feuerte er zum Fenster hinaus.
Doc rannte über eine rückwärtige Treppe auf das Dach hinauf. Das Dach des benachbarten Lagerhauses war ganze zwei Stockwerke höher. Dort oben mußte sich der Mann befinden, der die Bomben warf.
Der Bronzemann zog unter seiner Kleidung eine Nylonleine hervor, an deren Ende ein Fanghaken befestigt war. Beim zweiten Versuch schaffte er es, die Leine so zu werfen, daß sich der Haken in der Dachrinne des höheren Hauses verfing, und die Beine gegen die Wand gestemmt, hangelte er wie ein Bergsteiger hinauf.
Der Mann oben war ganz damit beschäftigt, über die vordere Dachkante auf die Straße hinunterzusehen. Doc trat von hinten an ihn heran, schlug ihn bewußtlos und nahm ihm den Beutel mit Handgranaten weg.
Doc hatte gehofft, von hier oben vielleicht den Wagen zu sichten, in dem Pey-deh-eh-ghan entführt wurde. Aber da erlebte er eine Enttäuschung. Falls der Wagen überhaupt noch irgendwo in der Nähe war, verdeckten ihn die Lagerhäuser.
An der Nylonleine ließ er sich zu einer Feuerleiter herab, wurde beim Abseilen zweimal unter Feuer genommen und erledigte beide Schützen durch präzise gezielte Gnadenkugeln.
Über die Feuerleiter gelangte er in einen leerstehenden Büroraum, rief von dem Telefon, das dort stand, die Polizei an, beschrieb ihr den Wagen, in dem Pey-deh-eh-ghan entführt worden war, und kehrte auf das eigentliche Kampffeld, die Straße, zurück.
Von einem Kampf war dort nichts mehr zu sehen. Nur Monk stapfte zwischen den Trümmern umher und schrie laut nach jemand, der mit ihm kämpfen wollte.
»Sie haben Fersengeld gegeben«, erklärte Renny.
»Alle haben es aber nicht geschafft«, warf Long Tom ein. »Ich schätze, daß wenigstens fünfzehn dort herumliegen.«
Während sie die bewußtlosen Gangster einsammelten und wie die Heringe nebeneinander aufreihten – keinem war
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