DS029 - Die Auferstehung
erklärte: »Das kann unmöglich stimmen.«
»Wieso?« brauste Monk auf.
»Wenn Pey-deh-eh-ghans Grabmal nie gefunden wurde, wie kann dann seine Mumie gefunden worden sein?«
Dafür wußte Johnny prompt eine Erklärung. »Pey-deh-eh-ghan ging auf einen Feldzug gegen König Salomon, dabei wurde er getötet. Er mußte in der Fremde bestattet werden, und seine Leiche wurde von seinen Feinden einbalsamiert, nämlich von König Salomons Totenbestattern. Das erklärte die verblüffende Ähnlichkeit der Einbalsamierungsmethode, durch die wir uns täuschen ließen.«
Monk stampfte ein paar wütende Runden durch den Raum, baute sich vor Ham auf und starrte ihn finster an.
»Damit ist die Sache klar!« meinte er. »Durch einen Trick wurden wir dazu gebracht, statt Salomon
Pay-day
wiederzuerwecken, der dann von dem kriminellen Drahtzieher, mit dem wir es zu tun haben, gekidnappt wurde, damit
Pay-day
ihm verrät, wo sich das Grabmal mit den Schätzen befindet.«
»Warum gaffst du dabei ausgerechnet mich an, du Gorilla?« schnaubte Ham.
Johnny stöhnte: »Wenn wir wenigstens wüßten, mit wem wir es da eigentlich zu tun haben!«
Das erfuhren sie bald darauf von ihren Gefangenen, die sich in ihrer Bereitwilligkeit, auszusagen, förmlich überschlugen, als Doc Savage ihnen darlegte, daß ihr eigener Boß sie durch den Trick mit dem Gift unter den Fingernägeln rücksichtslos hatte opfern wollen, um sie am Plaudern zu hindern.
Ihr Boß hatte die Mumie Pey-deh-eh-ghans auf der Überfahrt von England nach New York stehlen und jeden umbringen lassen, der das an die Öffentlichkeit hätte bringen können. Was die weiteren Vorgänge um die Mumie betraf, so wurde bestätigt, was Doc Savage bereits vermutet hatte. Der Boß war General Ino, ein von Interpol seit langem gesuchter Bandenchef. Sein wichtigster Helfer bei der Pey-deh-eh-ghan-Sache war ein Rechtsanwalt namens Proudman Shaster. Das war alles, was die Gefangenen an wesentlichen Einzelheiten angeben konnten.
»General Ino«, sagte Doc Savage, und obwohl er verhalten und leise sprach, hatte seine Stimme einen grimmig-entschlossenen Unterton, »ist in der internationalen Welt des Verbrechens eine beinahe legendäre Gestalt. Seinen Spitznamen ›General‹ hat ihm die Unterwelt verliehen, weil er alle seine Coups mit generalstabsmäßiger Präzision zu planen pflegt. Schon immer wollte ich ihm auf die Spur kommen, und mir war klar, daß sich unsere Wege zwangsläufig irgendwann einmal kreuzen würden.«
Monk kratzte sich den beinahe nicht vorhandenen Hals. »Wenn ihr mich fragt, so ist dieser General einer der gerissensten Füchse, mit dem wir es seit langem zu tun haben.«
»Und wo, glaubst du, ist der Kerl jetzt?« fragte Renny.
»Vermutlich bereits auf dem Weg nach Ägypten«, sagte Doc. »Wir werden darüber gleich Erkundigungen einziehen.«
Etwa zur gleichen Zeit, nur Tausende von Meilen entfernt, sagte General Ino: »Die Dinge laufen viel zu glatt. Wir müssen vorsichtiger sein, Gentlemen.«
»Im Gegenteil, ich finde es wundervoll, daß die Dinge so wundervoll klappen«, entgegnete Proudman Shaster.
Pey-deh-eh-ghan starrte finster auf die stählernen Handschellen, die seine Handgelenke umschlossen. Was er sagte, hätte sich, übersetzt, kaum zum Abdruck geeignet.
Die übrigen Männer General Inos zogen es überhaupt vor zu schweigen.
Zudem erschwerte das Brummen der Motoren des Luftschiffs die Unterhaltung. Zwar sollten sie geräuschgedämpft sein, aber Krach machten sie immer noch. Unten dehnte sich, soweit das Auge reichte, wie ein starres Waschbrettmuster der Atlantische Ozean.
»Doc Savage wird natürlich im Handumdrehen feststellen, daß wir uns an Bord des neuesten italienischen Passagierluftschiffs befinden«, sagte General Ino. »Und selbstverständlich wird zur Ankunftszeit auf dem Flugplatz in Rom mindestens eine Hundertschaft Carabinieri zu unserem Empfang bereitstehen.«
Proudman Shaster starrte ihn entsetzt an. Er fand das ganz und gar nicht wundervoll.
»Aber wir werden dagegen natürlich unsere Maßnahmen ergreifen«, erklärte General Ino selbstgefällig.
Die Maßnahmen wurden ergriffen. In bestem Luftpiratenstil wurde das Luftschiff gekapert. Der Funker wurde gezwungen, eine SOS-Meldung abzugeben, nach der das Luftschiff mitten über dem Atlantik brennend abstürzte. Danach wurde er erschossen.
Erschossen wurden, nur so zur Abschreckung, ein paar weitere Männer der Besatzung. Die Passagiere an Bordes waren nur etwa ein halbes Dutzend,
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