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DS030 - Hannah,die Hexe

DS030 - Hannah,die Hexe

Titel: DS030 - Hannah,die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Luft gefüllt und ließ sich nun von den Ketten in die Tiefe ziehen. Doc war ein glänzender Taucher; er hatte bei den Perlentauchern in der Südsee gelernt und sie zum Schluß alle übertroffen. Der Meeresgrund war schlammig; Doc schätzte, daß er sich etwa fünf Meter unter dem Wasserspiegel befand.
    Der aufgerührte Schlamm machte Docs Kette glitschig, und das Wasser erleichterte es, die Stricke an seinen Handgelenken zu dehnen. Doc streifte die Fesseln von den Händen und zerrte die Füße aus der Kette; beides ging nicht ganz glatt vonstatten, und er büßte dabei einige Hautfetzen ein. Er benötigte genau anderthalb Minuten, um sich zu befreien, dann schwamm er zu Renny, der wenige Meter von ihm entfernt untergegangen war.
    Renny war nur noch halb bei Besinnung. Doc legte eine Hand auf Rennys Mund und Nase, um ihn daran zu hindern, Wasser zu schlucken, und brachte ihn unter Aufbietung seiner ganzen beträchtlichen Körperkraft nach oben. Gierig sog Renny die Luft ein und kam wieder zu sich.
    »Oh verdammt!« stieß er hervor. »Heiliges Kanonenrohr ...«
    Doc legte sich Renny über die Brust und schwamm auf das Ufer zu, das als schwarzer Schatten in einiger Entfernung vage zu erkennen war. Für zwei Personen waren die Ketten nicht zu schwer. Fünfzehn Minuten später schleppten sich Doc und Renny an Land, während die Lichter der Jacht am Horizont verschwanden.
     
    Am Strand war es nicht mehr schwierig, Renny aus seiner Gefangenschaft zu erlösen. Die Nacht war warm, und es dauerte nicht lange, bis die beiden Männer wieder einigermaßen trocken waren.
    Renny vermutete, daß er ganz in der Nähe von den Banditen überfallen und aus seinem Wagen gezerrt worden war, und die Vermutung erwies sich als richtig. Der Wagen stand unter einer mächtigen Weide auf einem Weg, der direkt zum Strand führte. Die Schlüssel steckten nicht mehr, aber Renny hatte Ersatz in der Tasche. Auf solche Zwischenfälle waren Doc und seine Gefährten immer vorbereitet.
    Renny klemmte sich hinter das Steuer, und Doc setzte sich neben ihn. Der Ingenieur wendete den Wagen und bugsierte ihn auf die Schnellstraße nach Boston; bis dorthin fuhr man mit einem schnellen Wagen nicht ganz eine Stunde.
    »Was immer in Boston geschieht oder geschehen soll«, sagte Doc nachdenklich, »steht im Zusammenhang mit den Vorgängen in der Geisterstadt. Die Gangster wollen June Knight mit dem Schiff nach Boston bringen. Ich halte es für angebracht, daß wir versuchen, den Fall von da aus aufzurollen. In der Geisterstadt kommen wir vorläufig nicht weiter.«
    »Aber Monk und Ham ...«, sagte Renny unbehaglich. »Sie sind bei Johnny und suchen Miles Billings«, erklärte Doc. »Billings war von Junes Vater beauftragt, die Möglichkeiten für den Bau der Straße zu untersuchen. Wir werden später mit ihnen Verbindung aufnehmen. Wir erreichen sie entweder im Flugzeug oder in meinem Wagen – falls sie ihn bis dahin gefunden haben. Jemand hat ihn vor der
Witches’ Church
, wo ich ihn geparkt hatte, gestohlen.«
    Er berichtete von der Hütte im Wald, wo er in einen Hinterhalt getappt war. Er konnte nicht wissen, daß Monk und Ham bei dem sogenannten Hexensabbat ebenfalls in einen Hinterhalt geraten waren und daß Johnny zu Jesse Benedict geflogen war, um ihm gegen die Banditen beizustehen.
    Renny steuerte den Wagen an der Massachusetts Bay und East Boston entlang. Über die Atlantic Avenue und an der North Station vorüber gelangte er zur Station der Küstenwache am Bostoner Hafen.
    Die Beamten erkannten Doc auf Anhieb; er brauchte sich nicht erst auszuweisen. Er beschrieb ihnen Mortimer Knights Jacht und erzählte, daß sie aus einer Bucht in der Nähe von Salem gestohlen worden war.
    »Mittlerweile dürfte sie von Boston nicht mehr weit entfernt sein«, sagte er.
    Renny hörte düster zu. Er war mit der Rolle, die er bisher in der Affäre gespielt hatte, absolut nicht zufrieden, und es war nur ein schwacher Trost für ihn, daß Doc sich in der Hütte im Wald ebenfalls wie ein Anfänger aufgeführt hatte. Wenn Doc wirklich einmal versagte, war dies noch lange kein Grund für seine Gefährten, sich noch gründlicher zu blamieren.
    Der Offizier der Küstenwache nahm über Funk Kontakt mit einem der Flugboote auf, die längs der Küste patrouillierten, und erkundigte sich, ob jemand die Jacht gesichtet hätte. Der Pilot hatte die Jacht tatsächlich gesehen. Sie hieß
Spray
, befand sich einige Meilen nördlich von Boston und hielt anscheinend Kurs auf den

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