DS035 - Die gelbe Wolke
Scherz von Ham sein«, sagte Pat. Aber ihr Verdacht war besänftigt, und sie nahm die Kette fort.
Der Mann griff zu und packte sie am Hals. Er allein wäre niemals imstande gewesen, sie zu halten, aber sofort stürzten aus dem Dunkel des Flurs drei andere Männer herbei, die keineswegs Uniformen trugen, und halfen ihm.
Zu ihnen gehörte der Kerl mit der braunledernen Gesichtshaut, mit dem es Monk und Ham auf dem Flughafen von Philadelphia zu tun gehabt hatten.
Die Männer drängten Pat in die Wohnung, aber damit war der Kampf noch nicht entschieden. Zu Trimm-dich-Zwecken beschäftigte Pat in ihrem Schönheitssalon auch japanische Jiu-Jitsu-Kämpferinnen, und sie hatte sich von ihnen das gesamte Repertoire an Griffen beibringen lassen. So gab es jetzt allerlei Japsen und Stöhnen – nicht von Pat –, und einer der Männer rannte zur Tür, rief etwas in den Gang hinaus, und zwei weitere Männer griffen in den Kampf ein.
Ein Tisch kippte um, ein Stuhl zerbrach. Pat konnte sich losreißen. Sie eilte die Treppe hinauf, die innerhalb des Maisonett-Apartments in den oberen Stock führte. Ein Mann schleuderte ihr einen Stuhl nach, der sie gegen die Beine traf, und sie geriet ins Stolpern. Die Männer rannten ihr nach, erwischten sie aber nur halb, und der Kampf setzte sich im oberen Stockwerk fort.
PATRICIA, INCORPORATED beschäftigte auch eine Nachtschicht – Frauen, die saubermachten, kosmetische Präparate für den nächsten Tag vorbereiteten und anderes mehr. Diese Frauen kamen auf den Lärm hin herbeigerannt und berichteten später von dem wütenden Kampf, den Monk Mayfair den Eindringlingen geliefert hatte.
Mit wehendem Nachthemd, einen Stahlrohrschemel hoch über dem bandagierten Kopf erhoben, eilte er den oberen Flur entlang und mischte sich in das Handgemenge ein. Er hätte ausgesehen, sagten die Frauen, wie ein Teufel, der sich aus Versehen ein Engelskleid angezogen hatte.
Und natürlich kämpfte Monk mit Gebrüll. Gleich mit den ersten beiden Hieben des Stahlrohrschemels streckte er zwei Angreifer nieder, warf einen anderen gegen die Wand, schleuderte einen dritten zu Boden, trat mit den nackten Füßen auf dessen Brust und hüpfte darauf herum.
Monk kämpfte bravourös, bis ihm jemand von hinten den Kolben eines schweren Revolvers auf die Schädeldecke hieb, die als einzige Stelle des Kopfes nicht bandagiert war. Daraufhin ging Monk zu Boden und rührte sich nicht mehr.
Als nächste wurde Pat bewußtlos geschlagen.
Ein weiterer Mann kam die Treppe herauf, packte Abricketta Palmer und schleppte das laut schreiende und strampelnde Mädchen nach unten.
Pat und Abricketta Palmer wurden aus dem zu dieser späten Abendstunde leerstehenden Geschäftshaus getragen und in zwei wartende Wagen verladen. Die Eindringlinge kehrten noch einmal zurück, um ihre Bewußtlosen und Verletzten einzusammeln, und schafften auch diese hinunter. Mit hoher Fahrt jagten die beiden Wagen schließlich davon.
Monk, der bald wieder zu Bewußtsein kam, scheuchte die um ihn herumstehenden Frauen fort und rief Doc Savage an.
»Es war dieselbe Bande, die wir schon die ganze Zeit zu fassen versuchen!« rief er in den Hörer, und seine sonst so hohe Stimme klang ein wenig gepreßt.
Florenso erschien, stauchte Monk gründlich zurecht, versicherte ihm, er, Florenso, könne nicht die Verantwortung übernehmen, wenn Monk nach Entfernung seiner Gesichtsbandagen aussehen würde wie ein Ameisenbär, und schickte den biederen Chemiker ins Bett.
Doc Savage traf ein, ließ sich berichten, was geschehen war, stimmte mit Florenso dahingehend überein, daß Monk durch sein unvernünftiges Verhalten tatsächlich den Erfolg der Schönheitsoperation ins Gegenteil verkehrt haben konnte, und machte sich an die routinemäßige Detektivarbeit wie das Einstäuben und Fotografieren von Fingerabdrücken an allen Gegenständen, die bei dem Kampf als Schlagwaffen benutzt worden waren.
Mit Ham und Long Tom, die ihn begleitet hatten, fuhr er ins Hauptquartier zurück, wo sich inzwischen auch Heck Noe und Phil van Blair eingefunden hatten, und entwickelte dort die Filme.
Als er sie sich hinterher ansah, stieß er plötzlich einen merkwürdigen, gedämpften Trillerlaut aus.
Heck Noe und Phil van Blair starrten ihn verblüfft an. Sie wußten nicht, daß Doc diesen Ton immer dann von sich gab, wenn er eine höchst überraschende Entdeckung gemacht hatte.
»Der Fall wird immer komplizierter«, bemerkte der Bronzemann.
»Was meinst du damit?« fragte
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