Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS036 - Der Gespenster-König

DS036 - Der Gespenster-König

Titel: DS036 - Der Gespenster-König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Sie traute ihren Verfolgern sogar zu, durch die Türfüllung hindurchzuschießen.
    »Ist da jemand allzu stürmisch hinter Ihnen her?« fragte eine freundliche, sympathische Stimme.
    Elaine Mills sah einen jungen muskulösen Mann mit großen, erstaunlich blauen Augen. Er hatte den Mund zu einem amüsierten Lächeln verzogen, und dabei blitzten in seinem sonnengebräunten Gesicht zwei Reihen kräftiger schneeweißer Zähne. Er mochte noch unter Dreißig sein, und ein wilder Schopf krauser brauner Haare krönte seinen Schädel. Das Hemd hatte er ausgezogen, und in einer Hand hielt er eine Tube Rasiercreme, in der anderen einen Rasierapparat.
    »Sagen Sie, was hat das zu bedeuten?« fragte er.
    »Pst!« warnte ihn Elaine.
    Draußen im Kabinengang hörte sie ihre Häscher. Wild trampelten sie vorbei, gelangten auf’s Deck und liefen dann, soweit sich den Geräuschen entnehmen ließ, zurück und begannen Kabinentüren aufzureißen. Elaine krampfte ängstlich die Hände zu Fäusten.
    »Könnten Sie mich hier nicht irgendwo verstecken?« verlangte sie von dem hemdlosen jungen Mann.
    »Warum denn das?« fragte er und lächelte immer noch.
    »Die Männer da sind hinter mir her«, japste Elaine.
    Der junge Mann musterte sie abschätzend von oben bis unten und sagte dann: »Es wundert mich gar nicht, daß Männer hinter Ihnen her sind. Hübsch genug dazu sind Sie.«
    »Verstehen Sie doch!« rief Elaine. »Wenn sie mich erwischen, werden sie mich wahrscheinlich umbringen.«
    »Oh!« sagte der junge Mann. »Das ist etwas anderes.«
    Er warf Rasiercrémetube und Rasierapparat auf die Koje, zerrte den Reißverschluß einer Reisetasche auf und zog eine riesige schwarze Automatikpistole heraus.
    »Die Mordgelüste werden wir ihnen hiermit schon austreiben«, sagte er entschlossen. »Was sind das für Leute.«
    »Nur von zweien weiß ich die Namen, Paquis und Smith«, hauchte Elaine. »Aber da sind noch mehr. Sie gehören zu einer Bande, die hinter meinem Onkel Wehman Mills her ist.«
    Elaine und ihr neugefundener Beschützer lauschten auf die Geräusche draußen im Kabinengang. Diese hatten sich dem allgemeinen Tonfall und Klang nach verändert. Es waren Stimmen darunter, die Elaine noch nie gehört hatte, und eine Erkenntnis dämmerte ihr.
    »Die Schiffsoffiziere müssen den Lärm gehört haben und sind offenbar gekommen, um nachzusehen«, sagte sie erleichtert.
    Sie langte nach dem Griff der Kabinentür, um sie zu öffnen.
    Der junge Mann griff ebenfalls zu und zog ihr die Hand wieder weg. »Seien Sie keine Närrin«, raunte er.
    Verblüfft starrte Elaine ihn an. »Aber ich will dem Kapitän und seinen Offizieren sagen, daß die Männer mich kidnappen wollen. Warum soll ich das nicht?«
    »Sind die Kerle bewaffnet?«
    »Ja, natürlich.«
    »Dann wären Sie doch eine Närrin«, flüsterte der junge Mann. »Sie würden wahrscheinlich auf Sie und auf die Schiffsoffiziere schießen, und die dürften wohl kaum bewaffnet sein. Vielleicht würden sie auch mich niederschießen.«
    Elaine sah ein, daß der junge Mann wahrscheinlich recht hatte. Sie trat von der Kabinentür zurück.
    »Und was sollen wir nun machen?« fragte sie verzweifelt.
    »Sie bleiben hier, und ich gehe nach einer Weile los und berichte dem Kapitän, was die Männer mit Ihnen Vorhaben.«
    »Ich bleibe nicht allein hier«, entgegnete Elaine. »Vielleicht kommen die Kerle und finden mich hier, während Sie beim Kapitän sind.«
    »Ich lasse Ihnen meine Pistole da.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, Mister ...«
    »Trump ist mein Name, Henry Trump«, erklärte der junge Mann.
    »Nun,
mein
letzter Trumpf sind Sie tatsächlich«, sagte Elaine und versuchte ein Lächeln aufzusetzen.
    Auf der Stirn des jungen Manns zeigte sich eine kleine Falte. »Eigentlich habe ich es nicht so gern, wenn die Leute mich mit meinem Namen auf ziehen«, sagte er.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Elaine. »Es war nicht böse gemeint.«
    »
Eigentlich
, hatte ich gesagt. Wenn Sie es tun, ist das etwas anderes.« Er grinste schon wieder. Sehr jungenhaft.
    Die Stimmen draußen im Kabinengang waren leiser geworden. Durch die Tür hindurch war nicht zu verstehen, was dort gesprochen wurde, aber Elaine unterschied deutlich die vielen ›
Qui’s‹
und ›
M’sieu’s‹
, die Paquis in beinahe jedem Satz gebrauchte.
    »Sie sind Amerikaner, nicht wahr?« wandte sich Elaine an Henry Trump.
    Er nickte. »Aus Missouri, um genau zu sein. Eine freundliche Tante hinterließ mir ein paar tausend Dollar in der

Weitere Kostenlose Bücher