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DS036 - Der Gespenster-König

DS036 - Der Gespenster-König

Titel: DS036 - Der Gespenster-König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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die Beine des »Froschs« zusammenliefen.
    »Da, sehen Sie, Gentlemen!« rief er aus. »Dort ist die Anlage, mit der sich ein uralter Menschheitstraum erfüllt. Aus Meerwasser wird dort Gold gewonnen!«
    Die Anlage bestand aus vier Gebäuden, die so neu waren, daß ihre Ziegeldächer noch leuchtend rot blitzten. Das eine, unmittelbar am Wasser, wo die Beine des ›Froschs‹ zusammenliefen, schien eine Art Schleusenhaus zu sein. Jedenfalls befand sich dort ein Wehr, und ein breiter Kanal führte quer zu einem anderen, dem bei weitem größten Haus. Die beiden übrigen Häuser waren offenbar eine Kraftstation und eine Werkstatt mit Lagerschuppen.
    Der breite Kanal führt quer über die ganze Insel, von dem Schleusenhaus zwischen den gespreizten Beinen, an und unter dem großen Haus hindurch und zum »Maul« des eingebildeten grünen Frosches.
    »Wie Sie sehen, ist die Insel für diese Zwecke hervorragend geeignet«, sagte Giltstein. »Die hier herrschende Meeresströmung drängt das Wasser zu den beiden Landarmen herein, und nachdem ihm das Gold entzogen worden ist, fließt es am anderen Ende wieder ins Meer ab, wo es die Strömung wegführt. Auf diese Weise ist ausgeschlossen, daß bereits behandeltes Wasser ein zweites Mal in die Anlage gelangt.«
    Monk schenkte Giltsteins Ausführungen keine besondere Beachtung. Er sah sich lieber den Rest von Magna Island an. Auf der Westseite der Insel, wo der Grund ein wenig höher war, waren an einer Art Straße mehrere ältere Häuser aus Feldsteinen zu erkennen.
    Monk trat neben Giltstein, stieß ihn an und hob die Hand. »Und was ist das da?«
    »Das ist das kleine Fischerdorf, das sich ursprünglich auf der Insel befand«, sagte der Presse-Promoter. »Jetzt wohnen die Arbeiter der Goldgewinnungsfabrik darin.« Der Pilot setzte das Flugboot zwischen den froschbeinähnlichen Halbinseln glatt auf’s Wasser und steuerte es in Schwimmfahrt an den Strand.
    Ganz heran konnte er nicht, eine Anlegemole gab es nicht, und so zogen die Reporter Schuhe und Strümpfe aus und wateten die letzten Meter an Land. Die Photographen hielten ihre Kameras hoch, um sie vor Wasserspritzern zu bewahren.
    Eine Anzahl grimmigwirkender Männer, mit Gewehren und Pistolen bewaffnet, kam ihnen entgegen. Sie trugen eine Art Uniform, die aus Stiefeln, Breecheshosen, Jacke und malerischem Barett bestand.
    »Warum der kriegerische Empfang?« fragte der Korrespondent einer Londoner Abendzeitung. »Wir kommen doch nicht, um die Insel zu erobern.«
    »Das sind Royal-Magna-Guards«, sagte Giltstein. »Royal –
königliche?
« murmelte ein anderer verwundert.
    Benjamin Giltstein lächelte. »Sie scheinen zu vergessen, daß die Insel ein unabhängiges Königreich ist.
    »Und wer ist König?« warf Monk ein.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, entgegnete Giltstein: »Wehman Mills.«
    »Der Mann, der das Verfahren erfunden hat, aus Meerwasser Gold zu gewinnen?«
    »Genau der.«
    »Können wir König Wehman Mills interviewen?« fragte Monk prompt.
    Giltstein lächelte wieder. »Tut mir leid, aber er gibt keine Pressekonferenzen.«
    »Können wir wenigstens Photos von ihm machen?« beharrte Monk.
    »Nein«, sagte Giltstein. »Aber ich geben jedem von Ihnen nachher ein paar fertige Photos von Wehman Mills.« Sie gingen auf die Gebäude zu, in denen sich die Goldgewinnungsanlagen befanden.
    Ham blieb plötzlich stehen. In seinem ausgebeulten Anzug hätten ihn, der von amerikanischen Modemagazinen schon mehrmals zu einem der zehn bestgekleideten Männer der Staaten gekürt worden war, wahrscheinlich nicht einmal seine besten New Yorker Freunde wiedererkannt. »Ich habbe vergessen, Farbfilm in Kamera einzulegen«, erklärte er in seinem nachgemachten italienischen Akzent. »Ich muß zurückgehen, holen.« Er hatte sich bereits umgedreht, um zum Flugboot zurückzugehen.
    »Warten Sie!« sagte Benjamin Giltstein scharf. »Dabei muß Sie ein Royal-Magna-Wächter begleiten.«
    »Warum denn das?« wollte Ham wissen.
    »Befehl von König Wehman Mills«, grinste ein Reporter.
    Tatsächlich wurde Ham, als er zum Flugboot zurückeilte, von einem mürrischen Mann mit Gewehr begleitet. Dabei hatte Ham den vergessenen Film nur als Vor wand benutzen wollen, um auf eigene Faust die Insel zu erkunden.
    Um den Weg abzuschneiden, gingen sie querfeldein und waren bald außer Hörweite der übrigen.
    Unauffällig griff Ham in die Jackettasche und nahm eine von Docs gläsernen Anästhesiekapseln heraus. Er blieb plötzlich stehen.

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