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DS036 - Der Gespenster-König

DS036 - Der Gespenster-König

Titel: DS036 - Der Gespenster-König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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bekam dadurch wieder Smith ins Blickfeld, der unmittelbar hinter der offenen Tür der Steinhütte stehengeblieben war. Ham zielte sorgfältig und schoß ihm ins Bein.
    Smith fuhr zusammen und schlug mit der Hand auf die Stelle, an der ihn die Narkosekugel gestochen hatte. Noch während er sich bückte, kippte er zur Seite, schlug mit dumpfem Fall hin und rührte sich nicht mehr.
    Ein zweiter Mann, eine Maschinenpistole unter dem Arm, eilte ihm zu Hilfe. Wieder klickte Hams Super-MPi. Das Aufschlagen der ausgeworfenen Hülse, die auf Stein prallte, war fast lauter als der Abschuß selbst.
    Der zweite Mann im Haus, der ebenso stämmig war wie Smith, griff sieh mit der Hand an die Hüfte, taumelte auf die Tür zu, um hinauszusehen, konnte aber ebenfalls nicht verhindern, daß er zusammensackte und hinschlug. Er zappelte, am Boden liegend, ein paarmal. Dann lag auch er still.
    Ham lief zur Hüttentür. Falls noch weitere Wächter im Haus waren, hatte er wenig Hoffnung, sie ähnlich leicht zu erwischen; sie waren jetzt bestimmt gewarnt.
    Es war aber nur noch der Gefangene in der Hütte, ein knochendürrer älterer Mann in einem zerdrückten schwarzen Anzug. Sein wirrer weißer Haarschopf stand ihm vom Kopf ab wie die Perücke eines Zirkusclowns. Er wurde auf sehr einfache Weise an der Flucht gehindert. Ein Fußgelenk war mit einer Kette an ein gußeisernes Schwungrad geschlossen, das über einen Zentner wiegen mochte.
    Ham zerrte den Wächter, der in der Tür liegengeblieben war, an den Haaren ins Innere der Hütte, damit er von draußen nicht gesehen werden konnte, und wandte sich dann dem weißhaarigen Gefangenen zu.
    »Wer sind Sie?« fragte Ham.
    Der alte Mann stand mühsam auf. Er sah aus, als habe er lange nichts mehr zu essen bekommen.
    »Wo ist meine Nichte?« verlangte er zu wissen. »Was ist mit ihr?«
    »Verdammt, ich hab
Sie
gefragt, wer Sie sind«, brummte Ham.
    »Wehman Mills«, murmelte der alte Man.
    Ham hatte es sich fast denken können. Dies war also der angebliche König der Insel, der Mann, der das Verfahren erfunden hatte, Gold aus Meerwasser zu gewinnen.
    »Meine Nichte!« keuchte Wehman Mills. »Kümmern Sie sich nicht um mich. Versuchen Sie Elaine zu finden!«
    »Wo ist sie?«
    Wehman Mills bewegte das Bein, das an das Schwungrad gefesselt war, und die Kette klirrte. »Ich weiß es nicht«, stöhnte er. »Vermutlich in einer der anderen Steinhütten.«
    Ham wechselte an seiner Kompakt-MPi das Magazin.
    Wehman Mills zerrte an seiner Kette. »Bitte, ich habe Ihnen doch nichts getan.«
    Ham richtete den Lauf der ungewöhnlichen Waffe auf das Schloß, mit dem die Kette an Wehman Mills’ Fußgelenk geschlossen war, und gab Dauerfeuer. Es entstand ein Geräusch, als hielte jemand aus einem dahinrasenden Auto einen Stock gegen einen Lattenzaun. Die Kette hüpfte wie verrückt herum, dem Vorhängeschloß entquollen die mechanischen Eingeweide, und der Gefangene war frei.
    »Sie hätten mir auch vorher sagen können, was Sie machen wollten«, knurrte Wehman Mills. »Sie haben mir einen schönen Schrecken eingejagt. Schnell, wir müssen Elaine finden!«
    Er wollte nach draußen stürzen. Es gelang Ham gerade noch, ihn am Arm festzuhalten. Dabei fiel Hams Blick durch das Fenster, und er sah einen Mann auf die Steinhütte zukommen. Das Prasseln der Kugeln, die das Vorhängeschloß zerhämmerten, schien ihn aufmerksam gemacht zu haben.
    »Stimmt irgend etwas nicht, Monsieur Smith?« rief er.
    Ham war kein solcher Meister im Nachahmen von Stimmen wie Doc, aber er tat sein Bestes. »Meine Güte, nein! Alles in Ordnung!« rief er in breitem Cockney-English.
    Die schlechte Akustik in dem niedrigen Raum half wohl, die Täuschung zu vollenden. Paquis’ Argwohn schien beschwichtigt. Er zog wieder ab.
    Ham trat an das Fenster auf der anderen Seite der Hütte und versuchte es aufzubekommen. »Können Sie mit der Anlage hier wirklich aus Meerwasser Gold gewinnen?« fragte er.
    »Und ob!« sagte Wehman Mills mit Nachdruck.
    »Was wird hier eigentlich gespielt?«
    »Mir soll das Verfahren gestohlen werden«, stammelte Mills. »Ein paar Männer kamen zu mir, die sich erboten, die Anlage zu finanzieren. Dann kam ich dahinter, daß sie die Briefe abfingen, die ich an meine Nichte schrieb. Daraufhin behauptete ich, ich müßte in Brest in Frankreich, wo sich meine Nichte aufhielt, wichtige Maschinenteile besorgen. Die Kerle brachten mich auch dorthin, und es gelang mir, ihnen zu entkommen. Aber sie fingen mich wieder, und

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