DS037 - Südpol-Terror
später kam er zurück. Die Hitze ließ bereits nach. Die Luken mittschiffs wurden geschlossen, einer nach dem anderen krochen die Mannschaftsmitglieder an’s Tageslicht.
»Damit dürften Savage und seine Kumpane erledigt sein«, meinte Slagg. »Im Umkreis von fünf Meilen ist niemand mehr am Leben.«
»Richtig.« Flammen nickte. »Mit Savage brauchen wir uns nicht mehr zu befassen.«
Er hob das Megaphon und gab wieder Befehle. Die Männer packten die schimmernden Platten ein, das Schiff nahm Kurs auf das Meer. Gleichzeitig entstand ein heftiger Wind. Die Luft kühlte sich ab.
Cheaters Slagg wickelte umständlich die Bandage vom Kopf, rollte sie zusammen und steckte sie in die Tasche.
»Wir haben einen Fehler gemacht«, sagte er. »Wir hätten nicht in diese Bucht kommen dürfen.«
Derek Flammen runzelte die Stirn.
»Aber es gab keine andere Möglichkeit!« sagte er heftig. »Wo sonst hätte ich an Bord gehen können?«
»Sie sind nicht allein an Bord gegangen«, erinnerte ihn Slagg. »Sie haben das Mädchen mitgebracht!«
Flammen wurde wütend, er ballte die Fäuste.
»Ein Zufall!« sagte er. »Wollen Sie mich dafür verantwortlich machen?«
»Einer muß die Verantwortung schließlich übernehmen ...«
Flammen lächelte. Von einem Augenblick zum anderen wurde er freundlich, aber diese Freundlichkeit war nicht ohne Gefahren.
»Gewiß«, sagte er leise. »Darf ich Sie so verstehen, daß Sie meine Methoden kritisieren?«
Slagg schluckte und sah sehr erschrocken aus. Er nahm die Brille ab und putzte sich verlegen die Gläser.
»Natürlich nicht«, sagte er. »Wie käme ich dazu? Sie sind doch der Chef.«
»So ist es«, sagte Flammen milde. »Und vergessen Sie das nie!«
»Nein.« Slagg schüttelte den Kopf und setzte die Brille wieder auf. »Ich werde es nicht vergessen.«
»Gut.« Flammens Lächeln erlosch. »Bringen Sie jetzt die Gefangenen in meine Kabine.«
Slagg ließ sich auf kein Risiko ein. Er befahl sämtliche Männer, die im Augenblick nicht benötigt wurden, zu sich. Er trug ihnen auf, sich bis an die Zähne zu bewaffnen und ihn zu den Gefangenen zu begleiten. Er holte die Männer aus den Zellen und ließ sie in Flammens Kabine treiben. Um das Mädchen kümmerte er sich persönlich. Velma Crale sah nun ein wenig mitgenommen aus. Sie hatte das Handgemenge bei ihrer Gefangennahme nicht ohne Spuren überstanden. Ihre Kombination war zerrissen, ihre Haare waren zerzaust, und ihre Nase sah ein wenig geschwollen aus.
Derek Flammen saß auf einem Stuhl und besah sich interessiert Docs drei Freunde, dann betrachtete er das Mädchen und richtete schließlich den Blick auf Thurston H. Wardhouse. Wardhouse war munter, als hätte er nichts dagegen, in einem stinkenden Schiffsbauch zu leben. Er wirkte auch nicht mehr verwirrt wie auf der
Regis
, als er vor Johnny und Renny ausgerissen war. Renny sah jetzt, daß Wardhouse trotz seiner weibischen Schönheit athletisch gebaut war. Er schätzte ihn auf etwa vierzig, aber er hatte ein Temperament wie ein Zwanzigjähriger. Bisher hatte er das nur geschickt verborgen.
Derek Flammen lächelte wieder; er war liebenswürdig wie ein gebildeter Gastgeber. Der Koch hatte ihm inzwischen eine spartanische Mahlzeit serviert, die aus einer Flasche Milch und einem Weißbrot bestand. Er brach einen Brocken von dem Brot ab, biß herzhaft hinein und trank einen Schluck aus der Flasche.
»Ich bedaure, daß wir einander unter so mißlichen Umständen kennenlernen«, sagte er verbindlich. »Sie dürfen mir auch glauben, daß es mich schmerzt, unsere Bekanntschaft nicht vertiefen zu können. Aber die Verhältnisse ...«
Er zuckte die Achseln, kaute, schluckte und biß wieder ab. Renny musterte ihn finster.
»Diesen Unsinn können Sie sich und uns ersparen«, sagte er grob. »Was wollen Sie von uns?«
»Der Schmied soll vier Stücke von einer schweren Kette zurechtschneiden.« Flammen wandte sich an Slagg. »Fesselt dem Mädchen und Savages Freunden die Hände und schmeißt sie über Bord.«
»Naja«, meinte Slagg lahm, »sind Sie denn ganz sicher, daß wir sie nicht mehr brauchen?«
»Wir haben sie nie gebraucht«, entschied Flammen. »Ich habe die drei Männer nur haben wollen, um Savage notfalls unter Druck zu setzen. Ich möchte sie loswerden, sie sind zu gefährlich. Und das Mädchen hätte am selben Tag erschossen werden müssen, an dem sie zu Ihnen kam und erzählte, sie hätte das Tal in der Antarktis gefunden.«
»Das hatten wir auch vor«, erwiderte Slagg
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