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DS037 - Südpol-Terror

DS037 - Südpol-Terror

Titel: DS037 - Südpol-Terror
Autoren: Kenneth Robeson
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düster. »Wir haben uns alle Mühe gegeben!«
    Flammen ging nicht darauf ein. Er musterte Wardhouse.
    »Und jetzt zu Ihnen!« sagte er scharf. »Sie sind ein Betrüger!«
    »Ich hatte keine Ahnung von Ihren Plänen!« rief Wardhouse. Und herablassend: »Mein Werk sollte ein Beitrag der Wissenschaft zum Wohle der Menschheit sein, aber nicht von Verbrechern zum eigenen Vorteil mißbraucht werden!«
    »Wir sind also Verbrecher?« fragte Flammen ironisch. »Gehen Sie da nicht ein bißchen zu weit?«
    »Sie sind ein Verbrecher!« wiederholte Wardhouse im Brustton der Überzeugung. »Sie sind am Tod vieler Menschen schuldig!«
    »Sie machen es sich zu einfach«, tadelte Flammen. »Sind Sie nie auf den Gedanken gekommen, daß diese Menschen noch leben könnten, wenn Sie uns nicht betrogen hätten?«
    Thurston H. Wardhouses Gesicht drückte tiefes Mißbehagen aus.
    »Miß Crale hat Sie belauscht«, sagte er. »Sie hatten die Absicht, mir meinen Anteil nicht zu geben!«
    »Und Sie haben ihr geglaubt ...«, sagte Flammen scheinbar traurig. »Wäre es nicht möglich, daß sie gelogen hat?«
    Wardhouse schwieg. Flammen musterte das Mädchen.
    »Sie haben also gelauscht«, sagte er. »So etwas tut man zwar nicht, aber das werden Sie nie mehr lernen, dazu ist es zu spät. Warum haben Sie hinter mir oder Slagg herspioniert?«
    »Wenn ich nicht spioniert hätte, wäre ich schon tot«, sagte sie bissig. »Auf diese Art habe ich wenigstens erfahren, daß ich auf der silbernen Schaluppe ermordet werden sollte. Zum Glück ist es mir gelungen, das Schiff rechtzeitig zu verlassen!«
    »Aber Ihre Mitpassagiere haben Sie nicht gewarnt«, sagte Flammen versonnen. »Ich fürchte, wir haben einander nichts vorzuwerfen, Sie sind nicht edler als wir. Der Unterschied ist nur, daß wir am längeren Hebel sitzen. Warum vermuten Sie übrigens, daß wir für das Mißgeschick der silbernen Schaluppe verantwortlich sind? Könnte nicht auch Wardhouse schuldig sein?«
    »Der arme Wardhouse!« höhnte das Mädchen. »Vermutlich wollen Sie ihm auch den Angriff auf die
Regis
anhängen!«
    »Immerhin war er an Bord.« Flammen wandte sich wieder an Slagg. »Erschießen Sie das Weib, ehe Sie ihr die Kette umbinden und sie über Bord werfen.«
    Wardhouse machte einen Schritt auf ihn zu; offenbar vermochten ihn die Schußwaffen seiner Bewacher nicht mehr einzuschüchtern.
    »Ohne mich können Sie nichts ausrichten!« sagte er energisch. »Sie brauchen mich noch!«
    »Vielleicht kommen wir auch ohne Sie aus«, sagte Flammen lauernd. »Ich weiß es nicht, aber notfalls würden wir es versuchen.«
    »Dann bereiten Sie sich schon mal darauf vor«, sagte Wardhouse. »Wenn Sie die Gefangenen umbringen, müssen Sie nämlich auf meine Mitarbeit verzichten!« Flammen runzelte die Stirn. Wieder brach er ein Stück Brot ab, schob es zwischen die Zähne und trank von der Milch.
    »Sagen Sie’s mir ganz deutlich«, forderte er.
    »Wenn Sie die Gefangenen ermorden, rühre ich für Sie keinen Finger mehr«, erklärte Wardhouse mit Pathos. »Ich dulde keine weiteren Morde! Schonen Sie die Gefangenen, dann helfe ich Ihnen. Verlassen Sie sich darauf, daß Sie es ohne mich oder ohne meine Kenntnisse schwer haben werden!«
    »Cheaters.« Flammen wandte sich an Slagg. »Was halten Sie davon?«
    »Erschießen Sie die Gefangenen«, sagte Slagg. »Legen Sie auch gleich Wardhouse um. Der Teufel soll alle holen!«
    »Wir wollen noch ein bißchen warten«, entschied Flammen. »Sperrt sie wieder ein.«
    Die Männer der Mannschaft schleiften die Gefangenen hinaus und den Niedergang hinunter. Long Tom spähte durch ein Bullauge und sah die allmählich zurückbleibende amerikanische Küste.
    »Ich möchte es am liebsten versuchen ...«, sagte er leise. »Bist du verrückt?!« sagte Renny erschrocken.
    »Was?« Long Tom blickte ihn betroffen an. »So kenne ich dich gar nicht. Seit wann bist du für Zurückhaltung und Vorsicht?«
    »Ich hab etwas, wovon du nichts weißt«, erwiderte Renny.
    »Zum Beispiel?«
    »Ein System oder wenigstens den Teil eines Systems.«
    »Das begreife ich nicht!«
    »Du wirst es schon kapieren. Du darfst nur nicht die Geduld verlieren.«
     
     

14.
     
    Fünf Wochen und drei Tage vergingen. Long Tom, Renny und Johnny versuchten den Überblick über den Kalender zu behalten und kratzten täglich einen Strich in die Farbe ihrer Zellenwand. Während dieser Zeit stand Tag und Nacht ein Wächter vor der Tür, und das Licht wurde nie ausgeschaltet. Als zusätzliche
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