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DS042 - Die Wikinger von Qui

DS042 - Die Wikinger von Qui

Titel: DS042 - Die Wikinger von Qui Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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einiger Entfernung vor sich eine schneefreie Fläche. Der Wind hatte eine mächtige Felsenplatte blankgefegt, und Johnny änderte abermals den Kurs. Er strebte zu der Felsenplatte, duckte sich in eine Mulde, zerriß die Decke und umwickelte seine Füße. Er lief weiter und kam jetzt besser vorwärts. Kettlers Männer verloren seine Spur, aber sie errieten offenbar, wo er geblieben war. Anscheinend hatten sie keine Hunde dabei. Sie kamen zu dem Plateau, und als Johnny einen Kamm überquerte und sich scharf gegen den grauen Himmel abzeichnete, feuerten sie wieder auf ihn.
    Sie trafen nicht. Allmählich wurde der Abstand wieder größer. Die Windrichtung zeigte Johnny, daß er sich nach Norden bewegte. Sein Flugzeug hatte er weiter im Süden eingebüßt, später konnte er vielleicht dorthin umkehren und versuchen, sich aus den Trümmern der Maschine Skier oder Schneeschuhe zu fertigen. Aber zunächst kam es darauf an, Kettler und seine Komplizen abzuschütteln.
     
    Wie viele hagere, dünnknochige Menschen war Johnny zum Langstreckenläufer prädestiniert, allerdings hatte er seit seiner Studentenzeit keinen Sport mehr getrieben. Trotzdem war er nicht eingerostet und hatte eine vorzügliche Kondition.
    Er hatte sie auch nötig. Die Männer hinter ihm waren ausgeruht, obendrein trugen sie vermutlich Schneeschuhe, sonst wären sie schon längst zurückgeblieben. Johnnys lange Beine waren von nicht zu unterschätzendem Vorteil, solange er sich auf der Felsplatte befand, aber im Schnee kamen die Verfolger schneller vorwärts.
    Mechanisch trabte er vor Kettler und seinen Männern her und bemühte sich, möglichst nicht nachzudenken, um nicht von Hoffnungslosigkeit überwältigt zu werden. Er erinnerte sich daran, daß Doc Savage angeblich in der Nähe war, aber es war sinnlos, sich der Illusion hinzugeben, Doc könnte ihn finden. In dieser endlosen Wildnis war ein Mensch nicht viel mehr als ein Sandkorn.
    Als er die Stimmen der Verfolger nicht mehr hörte, fiel er in Schritt. Ein schwaches Summen drang zu ihm, das er bisher nicht wahrgenommen hatte. Er blieb stehen und lauschte. Das Summen war eigentlich mehr ein Rauschen – das Meer brandete gegen das felsige Ufer. Johnny schätzte die Entfernung auf drei bis vier Meilen. Er setzte sich wieder in Trab. Er wunderte sich nicht darüber, daß die Brandung so laut war, denn er wußte, wie heftig in dieser Gegend die Flut war, und an vielen Stellen fror das Meer auch im Winter nicht zu.
    Eine Kugel klatschte neben ihm gegen einen Stein und stieg jaulend zu den Wolken empor; wenig später war der Abschuß zu hören. Johnny entdeckte links vor sich eine Schlucht, die ebenfalls schneefrei war, und steuerte darauf zu. Er erreichte sie, ohne abermals beschossen zu werden. Auch in der Schlucht kam er schnell vorwärts. Einige Male rutschte er aus; er war nun schon sehr erschöpft, auch machte die Kälte ihm zu schaffen. Die Decke an seinen Füßen war vereist und tückisch glatt, die Unterwäsche, die sich mit Schnee vollgesogen hatte, als er aus der Höhle kroch, war wie ein Brett. Johnny begriff, daß er sich der Unterwäsche bald entledigen mußte, wenn er keine Lungenentzündung oder Erfrierung riskieren wollte. Er hatte die zweite Decke um die Schultern gelegt. Sie konnte ihm helfen zu überleben, sobald Kettler und sein Haufen ihn endlich in Ruhe ließen.
    Wieder peitschte ein Schuß. Johnny duckte sich. Vor ihm machte die Schlucht eine Biegung; dort lag wieder Schnee, Johnny wandte sich um, er wollte die Entfernung zu den Verfolgern taxieren, und hatte plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen.
    Er reagierte instinktiv. Er drehte sich in der Luft wie eine Katze und versuchte sich anzuklammern, gleichzeitig begriff er, daß er in einen Spalt gefallen war, den der Schnee verdeckt hatte. Seine Finger fanden keinen Halt.
     
    Kettlers Männer sahen, wie Johnny einbrach. Sie hatten die Schneeschuhe abgeschnallt, damit sie auf der Felsplatte nicht behindert wurden. Der Mann mit der Knollennase war an der Spitze.
    »Vorsicht!« sagte er ernsthaft. »Das Knochengestell ist in ein Loch gefallen!«
    Sie gingen nun langsamer und japsten nach Luft. Die Luft war eisig und brannte in der Lunge. Je näher die Männer dem Spalt kamen, desto behutsamer rückten sie vor. Zwei von ihnen waren so ausgepumpt, daß sie sich zu Boden fallen ließen und sich hin und her wälzten und die Hände vor die Gesichter hielten, um die Luft auszusperren, die sie so dringend brauchten und die doch zu kalt

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