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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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der fremden Leichenwagen rammte einen Motorradfahrer, der zweite Wagen beförderte gleich zwei Polizisten von den Rädern, bevor er vor dem offiziellen Leichenwagen mit dem Sarg zum Stehen kam. Aus beiden Wagen quollen dunkelhäutige, turbangeschmückte Männer.
    »Das mit dem Möbelwagen war also ein Trick«, stellte der Mann neben dem Fahrer entsetzt fest. »Wer hätte gedacht, daß in dieser Stadt jetzt auch schon Leichenwagen überfallen werden ...«
    Sämtliche Motorradfahrer waren mittlerweile abgestiegen; einige ließen ihre Schlagstöcke auf Schädeldecken wirbeln. Die übrigen Fahrzeuge des Leichenzuges veranstalteten ein Hupkonzert. Die Neger mit den Turbanen warfen sich auf den offiziellen Leichenwagen, soweit sie nicht unter den Hieben der Schlagstöcke zu Boden gingen; der Mann neben dem Fahrer sackte mit einer Beule am Hinterkopf zusammen, dann griffen die Schwarzen auch den Fahrer an.
    Dieser reagierte mit bestürzender Energie. Seine Arme arbeiteten wie Windmühlenflügel, drei Angreifer kippten um, ehe ein vierter mit einem kurzen Speer dem Fahrer hinter das linke Ohr hämmerte. Der Fahrer fiel nach vorn, der Neger mit dem Speer wischte ihn vom Sitz.
    »Haltet sämtliche Leichenwagen an!« brüllte einer der Polizisten. »Wir haben keine andere Wahl, wir wissen nicht mehr, welcher der richtige ist!«
    Seine Kollegen kamen nicht mehr dazu, den Befehl auszuführen, denn zwei Leichenwagen setzten sich hastig ab und verschwanden in der Dunkelheit, die beiden kleineren Wagen, die zuerst aufgetaucht waren und den Tumult verursacht hatten, übernahmen die Führung. Die Polizisten ohne Motorräder prügelten weiter auf die Neger ein, die sich nicht hastig genug entfernten. Keiner dachte daran, ein Schießeisen zu benutzen. Als Begleiter eines Trauerzugs hätten die Polizisten ein solches Benehmen pietätlos gefunden.
    Als Cardoti, Ham, Monk und Johnny sich endlich einen Weg bis zur Spitze des Zugs gebahnt hatten, war das Getümmel zu Ende. Die Angreifer waren verschwunden und hatten ihre verwundeten Kumpane mitgenommen, ein Leichenwagen mit einem schwarz-silbernen Sarg befand sich hinter der Abordnung der Polizei, und hinter dem Lenkrad saß ein großer Neger.
    »Was ist passiert?« fragte Johnny einen Polizisten. »Man sollte doch annehmen, daß wenigstens ein Leichenbegängnis respektiert wird ...«
    Der Polizist lachte freudlos und befingerte die Beule unter seinem rechten Auge.
    »Wenn Sie mich fragen«, meinte er, »also ich hab keine Ahnung, was los war. Ein paar Neger sind aus zwei Autos gesprungen und haben um sich geschlagen, dann sind sie abgehauen, und ich glaube, jetzt ist alles in Ordnung. Wir können weiterfahren.«
    »Nichts ist in Ordnung«, protestierte Ham und deutete auf den Sarg. »Das ist nicht der richtige Sarg!«
    »Sie haben zweifellos recht«, murmelte Cardoti und besah sich ebenfalls den Sarg. »Er sieht ähnlich aus, aber er ist es nicht, und das ist auch nicht unser Wagen. Jemand hat die Leiche des Prinzen gestohlen!«
    Reporter, die sich dem Zug angeschlossen hatten, fotografierten den angeblich falschen Wagen mit dem angeblich falschen Sarg und dachten über zündende Schlagzeilen nach.
    »Wenn wenigstens Mr. Savage hier wäre«, jammerte Cardoti. »Er könnte vielleicht helfen ...«
    »Er hat keine Zeit«, sagte Monk geduldig. »Wahrscheinlich treffen wir ihn im Hangar. Er wollte so bald wie möglich nach Kokonia fliegen.«
    »Aber ich sollte ihn doch begleiten!« Cardoti war perplex. »Bisher hat mir niemand den Reisetermin mitgeteilt, außerdem kann ich das Land nicht verlassen, ehe nicht wenigstens die Leiche meines armen Freundes wiedergefunden worden ist ...«
     
    Eine Stunde später fing es an zu regnen und verwandelte den Feldweg, über den die beiden Leichenwagen rollten, in lehmigen Morast. Auf einer eingezäunten Weide flammte eine Lampe auf und erlosch. Die beiden Wagen hielten auf die Weide zu. Das Gatter war offen. Die Wagen fuhren noch ein Stück weiter und hielten an. Dunkelhäutige Männer mit Turbanen stiegen aus.
    Auf einem der Fahrzeuge befand sich ein schwarz-silberner Sarg, der von Kränzen und Blumen überladen war. Der Fahrer mit der schmalen gebogenen Nase, der in der engen Straße am Friedhof wie ein Berserker um sich geschlagen und drei Angreifer in tiefe Bewußtlosigkeit befördert hatte, kauerte immer noch zusammengesackt neben dem Lenkrad. Die Männer zerrten ihn ins Freie und legten ihn auf den schlammigen Boden, dann wuchteten sie den Sarg vom

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