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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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die Nase fassen, die die Steuern lieber für Harems und Brillanten als für Kanonen ausgegeben haben. Das habe ich sagen wollen. Doc und uns kann die Politik in diesem Ländchen gleichgültig sein. Wir haben nicht die Folgen eines verlorenen Kriegs zu tragen.«
    »Wenn Udu wenigstens Flak angeschafft hätte, solange Zeit dazu war ...« Ham runzelte die Stirn. »Falls die Flugzeuge über die Stadt herfallen, können die Einwohner bloß noch flüchten, und ich bin froh, daß ich jetzt nicht in der Stadt sein muß.«
    »Wir beide sind froh«, erklärte Monk, obwohl er Ham im allgemeinen mit Vergnügen widersprach. »Im offenen Gelände ist man sicherer als in einer Siedlung, das gilt übrigens sogar für den Fall, daß Flak vorhanden ist.« Weder er noch Ham noch Logo konnten ahnen, daß Doc die Luftflotte der Gegner bereits ausgeschaltet hatte, und auch Selan und seine Berater wußten es nicht, als sie mit Udus Prunkkalesche zum Flugplatz fuhren, um Doc abzuholen. Sie hatten die Spad gehört, als sie den Palast überflog.
    Doc stieg aus der Maschine, und Selan und sein Anhang eilten über die Landebahn zu ihm. Ihre Gesichter waren feierlich und ein wenig verschlagen, als hätten ihre Besitzer etwas zu verbergen.
    »Udu schickt uns«, verkündete Selan mit Würde. »Er möchte wissen, ob sie es für erforderlich halten, die Frauen und Kinder zu evakuieren. Er rechnet damit, daß bei Tagesanbruch die Stadt von den Flugzeugen vernichtet wird. Er selbst will nicht fliehen. Seine Tage sind gezählt; er gibt sich keinen Illusionen mehr hin. Er will am Sarg seines Sohnes bleiben.«
    »Die Frauen und Kinder können in der Stadt bleiben«, erwiderte Doc. »Die feindlichen Piloten werden einstweilen nicht aus ihrem Schlummer erwachen, und dann werden sie feststellen, daß sie keine Flugzeuge mehr haben.«
    Selan bombardierte ihn mit Fragen, aber Doc schwieg. Er fuhr mit den Politikern in die Stadt und zum Palast und lief sofort in Udus Schlafzimmer. Der dicke König lag auf seinem Bett und starrte blicklos zur Decke, rechts und links von ihm flackerten Kerzen, und zu seinen Füßen kauerten einige seiner Frauen und schluchzten leise und systematisch vor sich hin.
    »Was soll das?« fragte Doc barsch. »Er ist noch nicht tot! Zeit zum Trauern ist dann, wenn er nicht mehr lebt, aber nicht vorher!«
    Er griff nach seiner Arzttasche. Die Frauen verstummten. Udu schielte kläglich zu Doc und seufzte abgrundtief.
    Im selben Augenblick erklangen draußen wieder die dumpfen Trommeln. Ihr Dröhnen durchdrang den Dschungel, wurde von anderen Trommeln aufgenommen und weitergegeben, wanderte über die Berge und überwand Täler, es sickerte bis in den letzten Winkel des kleinen Landes. Die Frauen am Fußende des Lagers richteten sich auf und starrten Doc an. Erst jetzt sah er, daß die meisten von ihnen noch jung und verhältnismäßig hübsch waren. Sie hätten Udus Urenkelinnen sein können.
    »Was sagen die Trommeln?« flüsterte Doc.
    »Sie sagen, Udu stirbt«, antwortete Udu tonlos. »Sie sagen, es gibt keine Hoffnung.«
     
    Bis zu dieser Sekunde hatte sich die ›Armee‹ Kokonias langsam, aber beständig vorwärtsgearbeitet, jetzt kam sie abrupt zum Stehen. Die Männer ließen ihre Lanzen fallen und kauerten sich auf die Hacken, die Wasserträger stachen wie auf Kommando in die Ziegenschläuche und ließen die kostbare Flüssigkeit im Boden versickern.
    »Logo!« sagte Monk alarmiert. »Was hat das zu bedeuteten?«
    Logo schüttelte niedergeschlagen den Kopf.
    »Die Trommeln verkünden, daß Udus Leben verebbt«, sagte er. »Wenn Udu tot ist, kehren die Männer um. Der Tod des Anführers ist für sie ein schlechtes Omen.«
    Monk fluchte. Er lief zu den federgeschmückten Stammesältesten und redete heftig in seiner Sprache auf sie ein. Sie verstanden ihn nicht, aber ihn war anzusehen, daß sie wußten, was er von ihnen wollte. Sie schüttelten ebenfalls die Köpfe, nicht anders als Logo, und rührten sich nicht von der Stelle. Monk kehrte zu Ham und Logo zurück. Er wandte sich an Ham.
    »Du warst mal General«, sagte er. »Du mußt dich doch mit so was auskennen. Was tut ein General, wenn seine Armee auf dem Hintern sitzt und sich weigert auf zustehen?«
    Ham lächelte spöttisch.
    »Du hättest dich bei mir erkundigen sollen, ehe du de facto den Oberbefehl übernommen hast«, erklärte er. »Wir sind an der Spitze der Truppe marschiert, und das ist grundsätzlich verkehrt. Ein guter General hat sich im Rücken der Truppe

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